| # taz.de -- Nach Rückzug von AKK: Warnung vor einem Rechtsruck | |
| > SPD, Linke und Grüne beunruhigt der Abgang von Kramp-Karrenbauer. Sie | |
| > befürchten, dass die CDU sich nicht mehr strikt von der AfD abgrenzt. | |
| Bild: Annegret Kramp-Karrenbauer verlässt die Bühne | |
| Berlin afp/dpa/taz | Nach [1][dem angekündigten Rückzug Annegret | |
| Kramp-Karrenbauers vom CDU-Vorsitz und dem Verzicht auf eine mögliche | |
| Kanzlerkandidatur] warnen Politiker von SPD, Grünen und Linkspartei vor | |
| einem Rechtsruck der Christdemokraten. „Kein Demokrat hat Interesse an | |
| einer CDU, die nach rechts kippt“, schrieb die stellvertretende | |
| SPD-Bundesvorsitzende [2][Anke Rehlinger am Montag auf Twitter]. Von einer | |
| nun bevorstehenden „Richtungsauseinandersetzung“ in der CDU sprach | |
| Linken-Parteichefin Katja Kipping. | |
| Rehlinger forderte die CDU weiter auf, Klarheit über ihren politischen Kurs | |
| zu schaffen. „Die CDU braucht Orientierung und Verlässlichkeit“, schrieb | |
| sie auf Twitter. | |
| SPD-Vorstandsmitglied und Außen-Staatsminister Michael Roth nannte die | |
| Entwicklungen in der CDU „beunruhigend“. Es werde jetzt „noch ungewisser, | |
| ob anständige Demokratinnen und Demokraten parteiübergreifend | |
| zusammenstehen im Kampf für Demokratie und gegen Nationalismus“, | |
| [3][schrieb Roth auf Twitter] zu der Rückzugsankündigung | |
| Kramp-Karrenbauers. | |
| Auch Schleswig-Holsteins SPD-Landesvorsitzende Serpil Midyatli hält nun | |
| „eine weitere Öffnung“ der Union zur AfD für möglich. Es mache ihr Sorge… | |
| „dass die CDU eine Vorsitzende verliert, die für eine klare Abgrenzung nach | |
| rechts steht“, sagte Midyati am Montag. | |
| ## Linke stellen sich auf Neuwahlen ein | |
| „AKKs Verdienst war, dass sie die Abgrenzung der Union nach rechts gehalten | |
| und damit die Seele der Union bewahrt hat“, sagte Linken-Parteichefin | |
| Kipping. Komme nun Friedrich Merz, „dann wird die CDU bald mit der AfD | |
| koalieren“, äußerte auch sie sich besorgt. Kipping machte deutlich, dass | |
| die Linke sich angesichts des Chaos in der CDU auf mögliche Neuwahlen | |
| einstelle. Sie kritisierte erneut die „Äquidistanz“ der Christdemokraten | |
| „gegenüber Linken und den Faschisten der AfD“ als verfehlt. | |
| Linken-Fraktionschefin Amira Mohamed Ali äußerte in Berlin ebenfalls die | |
| Befürchtung, dass die rechtskonservative Werteunion in der CDU „jetzt | |
| Oberhand gewinnt“. Gebraucht werde jedoch kein weiterer Rechtsruck, sondern | |
| genau das Gegenteil. | |
| Co-Fraktionschef Dietmar Bartsch sieht in dem angekündigten Rückzug von | |
| Annegret-Kramp-Karrenbauer einen „folgerichtigen Schritt“. Die Große | |
| Koalition sei „von Anfang an ein Fehler und schlecht für das Land“ gewesen, | |
| sagte Bartsch. AKK sei – wie zuvor SPD-Partei- und Fraktionschefin Andrea | |
| Nahles – „von der eigenen Partei zum Rückzug gezwungen“ worden. | |
| ## Grüne sehen CDU am Nasenring der AfD | |
| „Die CDU zeigt jetzt hoffentlich, dass sich eine christlich-demokratische | |
| Partei nicht von der rechtsextremen AfD am Nasenring durch die Arena ziehen | |
| lässt“, [4][warnte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt auf | |
| Twitter] die CDU ebenfalls vor einem Schwenk nach rechts. Es gehe darum, | |
| „eine klare Brandmauer gegen die AfD hochzuhalten“, forderte Parteichefin | |
| Annalena Baerbock. Sie sprach [5][auf Twitter von einer „absolut | |
| schwierigen Situation fürs Land“] und einer Phase drohender Instabilität. | |
| Besorgt äußerte sich auch der frühere Grünen-Chef Cem Özdemir. Er äußerte | |
| die Hoffnung, dass sich in der CDU diejenigen durchsetzen werden, „die sich | |
| in diesen Tagen gegen rechts abgrenzen“. „SPD, Linke und wir Grünen werden | |
| den Faschismus nicht allein aufhalten! Da brauchen wir aufrechte | |
| Konservative“, [6][mahnte Özdemir ebenfalls auf Twitter]. | |
| Nach der Rücktrittsankündigung Kramp-Karrenbauers gelten Ex-Fraktionschef | |
| Merz, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Bundesgesundheitsminister | |
| Jens Spahn als mögliche Nachfolgekandidaten. Bundestagsvizepräsident Thomas | |
| Oppermann (SPD) forderte Laschet auf, sich zu seinen Ambitionen zu äußern. | |
| „Jetzt muss Laschet den Vorsitz beanspruchen, sonst ist er ein | |
| Papiertiger“, sagte Oppermann den Zeitungen der Funke Mediengruppe. | |
| 10 Feb 2020 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Rueckzug-der-CDU-Chefin/!5662645 | |
| [2] https://twitter.com/AnkeRehlinger/status/1226807713210028032 | |
| [3] https://twitter.com/MiRo_SPD/status/1226787629607378946 | |
| [4] https://twitter.com/GoeringEckardt/status/1226794864257511424 | |
| [5] https://twitter.com/ABaerbock/status/1226820876378820608 | |
| [6] https://twitter.com/cem_oezdemir/status/1226807977543335937 | |
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