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# taz.de -- Coronavirus in Afrika: Die Gefahr droht nicht aus China
> In Industrieländern ist Panik wegen des Coronoavirus nicht angesagt.
> Berechtigte Sorge besteht aber dort, wo die Gesundheitsversorgung
> schlecht ist.
Bild: Vorsichtsmaßnahmen gegen das Coronavirus: Vor Ablegen des Luxusdampfers …
Fast [1][40.000 Infizierte in China], einige Hundert in 26 weiteren Ländern
– das Coronavirus breitet sich aus. Ein Kontinent scheint jedoch verschont
geblieben zu sein: Afrika. Abgesehen von einigen Verdachtsfällen in Ghana,
Uganda und Kenia gibt es offiziell bislang noch keine Infizierten. Dabei
pflegt China regen Kontakt mit dem Kontinent. Hunderttausende chinesische
Wanderarbeiter*innen arbeiten in Afrika. Umgekehrt studieren Zehntausende
Afrikaner*innen in China.
Dass bislang noch kein Infizierter gemeldet wurde, muss nicht heißen, dass
das Virus Afrika nicht schon längst erreicht hat. In den meisten Ländern
gibt es nicht einmal die entsprechenden Tests. Trotz der furchtbaren
Bilder, die uns derzeit aus der Krisenregion in China erreichen – mit der
Quarantäne von über 60 Millionen Menschen und der weitgehenden Stilllegung
von Verkehr, Fabriken, Büros und Geschäften –, ist China auf gutem Wege,
die Seuche einzudämmen.
Aus der Provinz [2][Hubei, dem Zentrum der Epidemie], ist seit einigen
Tagen kein Anstieg der Fallzahlen gemeldet worden. Dass die
Weltgesundheitsorganisation trotzdem den internationalen
Gesundheitsnotstand ausgerufen hat, ist weniger auf die Sorge
zurückzuführen, China könne die Seuche nicht in den Griff bekommen, sondern
darauf, dass sich das Virus auf Länder mit mangelhaften Gesundheitssystemen
ausbreiten könnte.
Viele Länder südlich der Sahara können schon jetzt die zahlreichen
Malaria-Erkrankten und HIV-Infizierten nicht angemessen versorgen. Einige
Länder haben aus der Erfahrung mit [3][Ebola] gelernt und vorgesorgt, doch
mangelt es vielerorts weiterhin an Kliniken und Medikamenten. Umso stärker
sollte die Weltgemeinschaft nun diese Länder unterstützen: mit
Schutzanzügen und Hygienemitteln, mit Mitteln zum Ausbau des
Gesundheitswesens. Hat sich das Virus erst einmal in diesen Regionen
ausgebreitet, droht eine Pandemie. Und dann hätten wir wirklich alle ein
Problem.
10 Feb 2020
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## AUTOREN
Felix Lee
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