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# taz.de -- US-Demokrat Pete Buttigieg: Vom Bürgermeister zum Präsidenten?
> Der große Gewinner bei der ersten Vorwahl der US-Demokraten ist jung,
> schwul – und bisher kaum bekannt. Auch Obama gewann damals in Iowa.
Bild: Überraschender Sieger: Pete Buttigieg will als 38-Jähriger einen Genera…
BERLIN taz | Den Namen des überraschenden Erstplatzierten bei den
[1][Vorwahlen der US-Demokraten im Bundestaat Iowa] mussten sich die
Nachrichtensprecher*innen erst in der Audio-Datenbank anhören, bevor sie
auf Sendung gingen.
[2][Pete Buttigieg war bislang nur Insidern als einer der demokratischen
Kandidat*innen] bekannt, die Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl im
November besiegen wollen. Doch mit knapp 27 Prozent der Stimmen lag
Buttigieg am Mittwoch vor seinen bekannteren Rival*innen Bernie Sanders,
Elizabeth Warren und Joe Biden.
Buttigiegs Vater stammt aus Malta, sein Name ist daher arabisch geprägt und
hat etwas mit Hühnerzucht zu tun. Und noch etwas ist ein
Alleinstellungsmerkmal des erst 38-jährigen Politikers: 2015 gab er als
erster Präsidentschaftsbewerber der Demokraten gegenüber einer lokalen
Zeitung an, schwul zu sein. Im Juli 2018 schloss er die Ehe mit seinem
Lebensgefährten. Gleichzeitig bekennt er sich zu seinem anglikanischen
Glauben, ist aber ein Verfechter der Trennung von Kirche und Staat.
Er war erst 29 Jahre alt, als er 2012 sein Amt als Bürgermeister von South
Bend in Indiana antrat, einer Stadt von etwas über 100.000 Menschen. Noch
während seiner ersten Amtszeit wurde er 2014 für sieben Monate als
Nachrichtendienstler der US-Marine nach Afghanistan versetzt. Auch wegen
seiner erfolgreichen Initiativen zur Stadtsanierung wurde er 2015
wiedergewählt. In South Bend nannte man ihn der sprachlichen Einfachheit
halber „Mayor Pete“.
## Zu jung, zu unerfahren
Im April 2019 gab Buttigieg bekannt, sich um das Amt des Präsidenten zu
bewerben. Anfangs wurde er als zu jung und zu unerfahren betrachtet, um
ernsthafte Chancen zu haben. Aber in den ersten Debatten beeindruckte er.
Er forderte einen generationellen Wechsel in der US-Politik und kritisierte
die kleinlichen Streitigkeiten im Kongress, für die die Menschen in South
Bend kein Verständnis hätten.
Grundsätzlich nimmt er liberale Positionen ein, will Schritte gegen
jegliche Diskriminierung, gegen den Klimawandel und gegen unbegrenzten
Zugang zu Schusswaffen durchsetzen. Im Gesundheitssystem will er die
privaten Versicherungen durch eine staatliche Komponente ergänzen. Er ist
dagegen, das Recht auf Abtreibung einzuschränken.
Nach seinem Erfolg in Iowa sagte er, wohl mit Blick auf seine älteren
Konkurrenten wie auch auf Trump: „Um zu regieren, um zu führen, um dieses
Land vorwärtszubringen, brauchen wir einen Präsidenten, der auf die Zukunft
fokussiert und bereit ist, die Politik der Vergangenheit in der
Vergangenheit zu lassen.“
In bundesweiten Umfragen lag Buttigieg bislang im einstelligen
Prozentbereich, deutlich [3][hinter Sanders] oder Biden. In der kommenden
Woche muss er bei der Vorwahl in New Hampshire zeigen, ob ihm der Erfolg in
Iowa entscheidend Schwung verliehen hat, um bis zum Sommer durchzuhalten.
So wie ein gewisser Barack Obama es 2008 mit seinem damals überraschenden
Erfolg in Iowa vorgemacht hat.
5 Feb 2020
## LINKS
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## AUTOREN
Stefan Schaaf
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