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# taz.de -- US-Vorwahl in Iowa: Buttigieg liegt vorn
> Der Ex-Bürgermeister von South Bend Pete Buttigieg macht in Iowa das
> Rennen. Joe Biden landet vorläufigen Ergebnissen zufolge nur auf dem
> vierten Platz.
Bild: In Iowa nach vorläufigen Ergebnissen vorn: Pete Buttigieg
Des Moines dpa | Nach der chaotischen [1][ersten Vorwahl der Demokraten] im
US-Präsidentschaftsrennen wird mit Spannung erwartet, ob sich die
vorläufigen Ergebnisse in Iowa bestätigen. Ex-Bürgermeister Pete Buttigieg
kam nach Auszählung von 71 Prozent aller Wahlbezirke auf 26,8 Prozent der
Delegiertenstimmen, der linke Senator Bernie Sanders auf 25,2 Prozent. Mit
einigem Abstand folgen demnach die Senatorin Elizabeth Warren mit 18,4
Prozent und schließlich Ex-US-Vizepräsident Joe Biden mit 15,4 Prozent. Bis
wann die restlichen Daten und damit das Endergebnis vorliegen werden, war
zunächst unklar.
Buttigieg sprach von einem „erstaunlichen Sieg“ – ganz gleich, was als
Nächstes passiere. „Ich habe noch nie so sehr an unsere Kampagne, an unser
Team und an unsere Vision geglaubt, die uns an diesen Punkt gebracht hat.“
Buttigieg sprach in Laconia im Bundesstaat New Hampshire. Dort ist am
kommenden Dienstag die zweite Vorwahl der Demokraten geplant.
Iowa hatte die Vorwahl bereits am Montagabend (Ortszeit) abgehalten. Wegen
einer [2][schweren technischen Panne] bei der Demokratischen Partei zog
sich die Veröffentlichung aber ungewöhnlich lange hin.
Die Entscheidung in Iowa fiel nicht in Wahllokalen, sondern bei „Caucuses“
– vielen Hundert zum Teil ganz kleinen Parteiversammlungen. Bei diesen
Treffen verteilt über den ganzen Staat stimmten Demokraten und Republikaner
in einem komplizierten Prozedere darüber ab, wen sie für den besten
Präsidentschaftskandidaten ihrer Partei halten.
## Enorme Verzögerung
Bei den Republikanern gewann der Amtsinhaber, US-Präsident Donald Trump,
erwartungsgemäß mit einer überwältigenden Mehrheit von gut 97 Prozent der
Stimmen. Er hat als Amtsinhaber parteiintern keine ernstzunehmende
Konkurrenz.
Bei den Demokraten, bei denen das Rennen hart umkämpft ist, ging die
Auswertung der Ergebnisse jedoch komplett schief, was zu einer enormen
Verzögerung bei der Verkündung der Ergebnisse führte. Die Demokratische
Partei machte einen Programmierfehler in einer App zur Übertragung der
Wahl-Resultate für das Chaos verantwortlich.
Die Präsidentschaftsbewerber reagierten frustriert, enttäuscht und wütend
auf die Verzögerung. Bidens Team meldete Zweifel an den Ergebnissen an und
beklagte sich über „erhebliche Mängel“ in dem Auszählungsprozess.
Der Chef der Demokratischen Partei in Iowa, Troy Price, sagte am Dienstag,
was in der Wahlnacht passiert sei, sei „inakzeptabel“. Er bitte dafür
zutiefst um Entschuldigung. Die nun vorgelegten vorläufigen Zahlen seien
absolut korrekt. Weitere Ergebnisse würden veröffentlicht, sobald sie
vorlägen.
## Schmerzhafte Schlappe
Für Biden zeichnet sich mit dem vorläufigen Ergebnis eine schmerzhafte
Schlappe ab. In nationalen Umfragen führt er das Feld der demokratischen
Präsidentschaftsbewerber zwar an. In Iowa hatte er in Umfragen ebenfalls
über lange Strecken vorne gelegen. Zuletzt hatte Sanders ihn dort jedoch
überholt. Zwischenzeitlich hatte auch Buttigieg in Umfragen in Iowa
geführt.
Der Ex-Bürgermeister aus South Bend im US-Staat Indiana ist mit 38 Jahren
der Jüngste unter den demokratischen Präsidentschaftsbewerbern. Vor einem
Jahr war Buttigieg auf nationaler Ebene in den USA noch weitgehend
unbekannt, doch der Demokrat zog mit seiner Wahlkampagne nach und nach viel
Aufmerksamkeit auf sich und fuhr zwischendurch immer wieder erstaunliche
Umfragewerte ein.
Iowa ist mit seinen drei Millionen Einwohnern auf nationaler Ebene kein
Schwergewicht und schickt im Sommer auch nur wenige Delegierte zu den
Nominierungsparteitagen von Demokraten und Republikanern. In dem kleinen
Staat hat sich aber in der Vergangenheit oft gezeigt, wer am Ende als
Kandidat seiner Partei das Rennen macht. Die Signalwirkung ist also groß.
Kurz nach Iowa steht am 11. Februar die nächste Vorwahl in New Hampshire
an. Auch dort liegt Sanders in Umfragen unter den demokratischen
Präsidentschaftskandidaten vorne – mit deutlichem Abstand zu Biden. Sanders
zeigte sich vor Anhängern in Milford zuversichtlich, bei der Vorwahl in New
Hampshire zu gewinnen. Er sagte mit Blick auf Trump: „Lasst uns den
gefährlichsten Präsidenten in der modernen Geschichte Amerikas besiegen.“
Am 3. März folgt im Rennen um die Kandidatur die nächste große Wegmarke:
der „Super Tuesday“ mit Abstimmungen in mehr als einem Dutzend
US-Bundesstaaten. Die Vorwahlen ziehen sich insgesamt bis Juni hin.
5 Feb 2020
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