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# taz.de -- Abstimmung zur Organspende: Bundestag für moderate Reform
> Deutsche Bürger*innen werden künftig von Ärzt*innen und Behörden für
> Organspenden sensibilisiert. Ein weitergehender Entwurf war zuvor
> gescheitert.
Bild: Hat sich mit ihrem Minimalentwurf durchgesetzt: Annalena Baerbock
Berlin dpa/epd | Mit regelmäßigen Abfragen und der Einrichtung eines
Online-Registers soll die Zahl der Organspender in Deutschland gesteigert
werden. Der Bundestag stimmte am Donnerstag mehrheitlich für einen
[1][Entwurf] einer Abgeordnetengruppe um Grünen-Chefin Annalena Baerbock.
Er sieht vor, dass Bürger künftig bei Behörden und Ärzten für Organspende
sensibilisiert werden und ihre Spendebereitschaft in einem Online-Register
festhalten können. Für den Entwurf stimmten 432 Abgeordnete, 200 stimmten
dagegen. 37 enthielten sich.
Zuvor hatten die Parlamentarier mehrheitlich den Vorstoß einer
Abgeordnetengruppe um Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) abgelehnt.
Dieser hatte eine [2][„doppelte Widerspruchslösung“] vorgeschlagen, wonach
künftig jeder als Spender gelten sollte – außer man widerspricht. Der
Gesetzentwurf fand aber keine Mehrheit. In namentlicher Abstimmung
votierten 379 Abgeordnete dagegen, 292 Parlamentarier unterstützten ihn, 3
enthielten sich.
Gemeinsames Ziel beider Initiativen ist es, angesichts von rund 9.000
Patienten auf den Wartelisten zu mehr Organsspenden zu kommen. Die Zahl der
Spender ging im vergangenen Jahr wieder leicht auf 932 zurück, nachdem 2018
noch 955 Menschen nach ihrem Tod Organe für andere Patienten überlassen
hatten. Es gab aber weiterhin mehr Spender als beim bisherigen Tiefstand
von 797 im Jahr 2017. Im vergangenen Jahr wurden 2.995 Organe an die
Vermittlungsstelle Eurotransplant übergeben – vor allem Nieren, Lebern und
Lungen.
Unabhängig von der Debatte über neue Regeln gilt seit vergangenem Jahr ein
Gesetz, das die Bedingungen für Organspenden in Kliniken verbessern soll.
Es sieht mehr Geld sowie mehr Kompetenzen und Freiräume für
Transplantationsbeauftragte der Kliniken vor. Mobile Ärzteteams sollen
kleineren Häusern ohne eigene Experten helfen, einen Hirntod als
Voraussetzung für Organentnahmen festzustellen.
16 Jan 2020
## LINKS
[1] /Zweiter-Gesetzentwurf-zur-Organspende/!5589672
[2] /Organspende-und-Gesetzesaenderung/!5652399
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