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# taz.de -- Schutz der Artenvielfalt: Es kommt auf alle an
> Das Problem Artensterben ist gefährlich. Keine einzige potenzielle
> Lösungsmöglichkeit darf außen vor bleiben – nicht mal eine bürokratisch…
Bild: Für diesen bedrohten Schnuck lohnt sich das Aufstehen: der Tasmanische T…
Muss man sich für all die Workshops, Konferenzen und Tagungen zum
Artenschutz wirklich interessieren, die uns im nächsten Jahr mit
bürokratischen Papieren, unverständlichen Pressemeldungen und schlechten
Nachrichten langweilen werden? Der politische Prozess zum [1][Erhalt der
biologischen Vielfalt] unter dem Dach der Vereinten Nationen ist eine
Zumutung. Sowohl im Hinblick auf den Unterhaltungswert als auch im Hinblick
auf seine politische Wirksamkeit.
Zum Unterhaltungswert: Wer mal eine halbe Stunde auf der [2][Website
Convention on Biological Diversity] herumliest, der staunt, wie wenig
lebendig der Schutz des Lebendigen dort klingt. Schwerer allerdings wiegt,
dass von den 20 sinnvollen und sofort einleuchtenden Zielen, die sich die
Weltgemeinschaft zum Stopp des Artensterbens bis 2020 gesetzt hatte,
weltweit so gut wie keines erreicht worden ist.
Wenn die Papiere zu ihren Beschlüssen so geduldig sind, dass sie am Ende zu
keinen Ergebnissen führen – wozu sind sie dann gut? Und wenn die
Staatengemeinschaft unter dem Dach der [3][Vereinten Nationen schon für den
Klimaschutz] zu keiner sinnvollen Politik findet, obwohl dieser mit seinem
knackigen „1,5-Grad-Ziel“ und Unterstützung durch weltweit demonstrierende
Jugendliche viel mehr im öffentlichen Bewusstsein präsent ist – was ist
dann von einem Prozess zu erwarten, der bislang unter Ausschluss einer
breiten Öffentlichkeit stattfindet? Nicht viel – wenn das so bleibt.
Aber genau deswegen sollte man sich für den langweiligen Bürokratenkram ja
interessieren. Weil die Umweltminister, Naturschutzbehördenchefinnen und
Naturschutzspezialistinnen auf ihren Konferenzen nicht viel anderes im Sinn
haben als die engagierten Unterzeichnerinnen von Bienenpetitionen,
Ökogärtner und Vogelzähler. Um das Artensterben aufzuhalten, wird es auf
alle ankommen – auf die Politikerinnen auf den UN-Konferenzen, auf das
Einkaufsverhalten der Verbraucher, auf das Durchhaltevermögen und die
Kreativität der Zivilgesellschaft.
Das Problem Artensterben ist zu gefährlich, als dass eine potenzielle
Lösungsmöglichkeit außen vor bleiben könnte.
29 Dec 2019
## LINKS
[1] /Gefaehrdete-Artenvielfalt/!5634995
[2] https://www.cbd.int/
[3] /Eroeffnung-des-Klimagipfels/!5641501
## AUTOREN
Heike Holdinghausen
## TAGS
Schwerpunkt Artenschutz
Biodiversität
Vereinte Nationen
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Regenwurm
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