| # taz.de -- Speiender Vulkan Taal in den Philippinen: Flucht durch die Wolke | |
| > Die Asche aus dem Taal hüllt die philippinische Hauptstadt Manila ein. | |
| > Zehntausende Menschen fliehen aus Angst vor einer Eruption. | |
| Bild: Flucht durch die Asche vor dem drohenden Vulkanausbruch | |
| BERLIN taz | Im Süden der philippinischen Hauptstadt Manila sind seit | |
| Sonntag Zehntausende Menschen auf der [1][Flucht vor dem brodelnden Vulkan | |
| Taal]. Sollte es zu der von den Behörden befürchteten massiven Eruption | |
| kommen, müssen bis zu 300.000 Menschen die betroffene Region auf der | |
| Hauptinsel Luzon verlassen. | |
| Die Behörden haben zahlreiche Evakuierungszentren eingerichtet, doch | |
| weigern sich viele Menschen, ihre Farmtiere zurückzulassen. Bisher wurde | |
| allerdings auch erst die vierte von fünf Warnstufen ausgerufen. | |
| Das betroffene Gebiet ist bereits mit feiner Asche und kleinen Lavabrocken | |
| bedeckt, die inzwischen vom Regen in zähen Schlamm verwandelt wurden. Die | |
| Fahrer der meist stark verschmutzten Fahrzeuge haben große Sichtprobleme. | |
| So gab es auch bereits einen tödlichen Unfall. | |
| Auch wird die Region immer wieder von heftigen Erdstößen durchgeschüttelt, | |
| die an den Nerven der Menschen zehren und sie nachts kaum schlafen lassen. | |
| Bis Montagabend Ortszeit wurden 144 solcher Vulkanbeben registriert. Die | |
| Aschewolke selbst durchzucken immer wieder furchteinflößende Blitze. | |
| ## Die Aschewolke ist bis zu 15 Kilometer hoch | |
| Da die bis zu 15 Kilometer hohe Aschewolke des Taal bisher vom Wind gen | |
| Norden in Richtung Manila getrieben wurde, ist die gesamte Metropolregion | |
| mit ihren rund 13 Millionen Einwohner vom Aschestaub betroffen. Die | |
| Behörden riefen die Bevölkerung auf, möglichst in ihren Häusern zu bleiben | |
| und draußen stets Atemschutzmasken zu tragen. | |
| Zahlreiche Schulen wurden geschlossen, auch der Flughafen Manila, das | |
| wichtigste Luftdrehkreuz des Archipels, sowie die Börse im Stadtteil Makati | |
| stellten den Betrieb ein. Berichte über größere Schäden gab es bisher | |
| nicht. | |
| Der Taal war zuletzt im Jahr 1977 ausgebrochen. Er bildet eine kleine | |
| Vulkaninsel in einem See. Dieser ist ein Kratersee auf einer größeren | |
| Vulkaninsel in einem großen Kratersee, der aus der Eruption eines bis zu | |
| 6.000 Meter hohen Vulkankegels entstanden sein soll. | |
| Die Region 60 Kilometer südlich von Manila hat einen großen touristischen | |
| Reiz und ist ein beliebtes Ausflugsziel der Hauptstädter. | |
| Der Taal gilt nach dem Mayon als zweitaktivster philippinischer Vulkan. | |
| Laut dem philippinischen Institut für Vulkanologie und Seismologie | |
| (Philvolcs) ist der Taal seit dem Jahr 1572 insgesamt 33 Mal ausgebrochen. | |
| Der verheerendste Ausbruch war 1911. Damals starben mehr als 1.300 | |
| Menschen. | |
| ## Philippinen, Land der Naturkatastrophen | |
| Die Philippinen liegen auf dem sogenannten pazifischen Feuerring, wo | |
| tektonische Platten unter der Erdoberfläche zusammenstoßen. Das Land zählt | |
| mehr als 200 Vulkane, von denen noch 21 als aktiv gelten. Zuletzt trieb der | |
| Mayon im Süden von Luzon vor zwei Jahren Zehntausende Menschen in die | |
| Flucht. | |
| Beim Ausbruch des Pinatubo, der eigentlich längst als inaktiv galt, waren | |
| 1991 mehr als 800 Menschen ums Leben gekommen. Seine Lava bedeckte große | |
| Landstriche und zerstörte teilweise einen wichtigen | |
| US-Luftwaffenstützpunkt. | |
| Die Philippinen sind eines der am meisten von Naturkatastrophen betroffenen | |
| Länder der Welt. Pro Jahr ziehen allein rund 20 starke Taifune über das | |
| Archipel aus 7.000 Inseln. | |
| Laut einer von der Agentur Bloomberg zitierten Studie der Asian Development | |
| Bank seien dort von 2000 bis 2016 23.000 Menschen durch Naturkatastrophen | |
| getötet worden. Diese hätten Schäden von 20 Milliarden US-Dollar | |
| verursacht. | |
| 13 Jan 2020 | |
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| ## AUTOREN | |
| Sven Hansen | |
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