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# taz.de -- Neues Bündnis zur Seenotrettung: Christliche Seefahrt
> In Hamburg stellt sich ein Bündnis für Seenotrettung vor. Die Initiative
> kommt von der evangelische Kirche, Kritik von der Seebrücke.
Bild: Würde die Landesregierung anders handeln, wenn Geflüchtete direkt an de…
Hamburg taz | Der Ort, an dem das neue Bündnis sich vorstellte, war gut
gewählt: die schwimmende Flussschifferkirche im Hamburger Hafen. Dort
präsentierte sich am Dienstag das [1][Bündnis „United 4 Rescue“], dessen
Ziel es ist, ein eigenes Schiff zur Seenotrettung aufs Mittelmeer zu
schicken. Dahinter steht die Evangelische Kirche, die sich mit
zivilgesellschaftlichen Organisationen, Wohlfahrtsverbänden, Unternehmen
und Kommunen zusammengeschlossen hat.
Den Plan, ein eigenes Rettungsschiff aufs Mittelmeer zu schicken, hatte die
Evangelische Kirche [2][schon im September bekanntgegeben]. Mitte November
gründete sie den Verein „Gemeinsam retten“, der sich um die Finanzierung
kümmern soll. Für den Kauf und Umbau des Schiffes rechnet das Bündnis mit
einem niedrigen siebenstelligen Betrag. 700 Spender seien bereits dabei,
sagte Bündnissprecher Joachim Lenz. Selbst betreiben will die Kirche das
Rettungsschiff aber nicht. Sea-Watch wird diese Aufgabe wohl übernehmen.
Während der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Heinrich
Bedford-Strohm, das Projekt zusammen mit Hamburgs zweiter Bürgermeisterin
Katharina Fegebank (Grüne), Palermos Bürgermeister Leoluca Orlando und dem
stellvertretende Vereinsvorsitzenden Michael Schwickart vorstellte, meldete
das Rettungsschiff „Alan Kurdi“ mehrere Notfälle auf See. Die Crew hatte in
der vergangenen Woche 61 Menschen an Bord genommen und darf aktuell weder
in Italien, noch in Malta anlegen.
## Seebrücke nennt Auftritt „deplatziert“
Per Videoanruf meldeten sich zwei Crewmitglieder auf der Pressekonferenz in
der Flussschifferkirche. „Die Menschen kippen uns reihenweise um“, sagte
eine Aktivistin. Sie seien unterernährt und dehydriert, der Seegang mache
ihnen außerdem zu schaffen, sodass die Nahrungsaufnahme schwierig sei. Die
„Alan Kurdi“ hat keine großen Flächen unter Deck – alle Geretteten müs…
bei Wind und Kälte über Deck ausharren.
Kritik am Vorgehen der evangelischen Kirche kam am Dienstag ausgerechnet
von der Seebrücke Hamburg. Die Seebrücke ist selbst Teil des Bündnisses.
„Der Auftritt der [3][grünen Spitzenkandidatin Katharina Fegebank] im
Wahlkampf ist deplatziert und unglaubwürdig“, sagte Sprecherin Lea
Reikowski. Weder leiste Hamburg einen finanziellen oder logistischen
Beitrag zur Seenotrettung, noch habe sich Fegebank bisher damit
hervorgetan, im Senat Initiativen gegen das Sterben im Mittelmeer zu
unterstützen.
3 Dec 2019
## LINKS
[1] https://www.united4rescue.com
[2] /Seenotrettung-im-Mittelmeer/!5625743
[3] /Fegebank-wird-Buergermeister-Kandidatin/!5636819
## AUTOREN
Katharina Schipkowski
## TAGS
Seenotrettung
Migration
Evangelische Kirche
Flucht
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