Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kultur-Standortpolitik in Hamburg: Kampnagel soll schöner werden
> Bis zu 120 Millionen Euro wollen Bund und Stadt in das Hamburger
> Theater-Areal stecken. Nun gibt es erste Ideen, wie und wofür.
Bild: Die Kulturfabrik Kampnagel in Hamburg wird saniert und erweitert. Wann? W…
Hamburg taz | Adventsstimmung in Hamburg-Winterhude. Nein, auf dem
[1][Kampnagel]-Gelände gibt es auch künftig keine vorweihnachtlichen
Budengassen. Aber Neues, Großes auch, hatten sie am Donnerstag zu
verkünden, die Vertreter*innen des Hauses sowie der Stadt: Amelie Deuflhard
und Sabine Stenzel, [2][Intendantin und kaufmännische Direktorin], dazu
[3][Kultursenator Carsten Brosda (SPD)] und [4][Martin Görge,
Geschäftsführer] der städtischen Immobiliengesellschaft Sprinkenhof.
Als hätte er geahnt, dass ihn dankende Worte erwarten würden, war auch
Johannes Kahrs gekommen. Der [5][SPD-Bundestagsabgeordnete] hatte
wesentlich dazu beigetragen, dass für diverse Hamburger Kultureinrichtungen
Bundesmittel fließen. Dass Kampnagel bis zu 120 Millionen Euro bekommt, je
zur Hälfte vom Bund und von der Stadt, das war Mitte November bekannt
geworden.
Nun darf dieses Geld nicht einfach in den laufenden Betrieb gesteckt
werden. Statt „Geld für die Kunst“ – wie es sich Deuflhard halb im Scherz
wünschte –, ist es welches für die Sanierung, aber auch die Erweiterung der
früheren Kranfabrik. Die sei nie als Theater gebaut worden, sagte Stenzel,
und bis heute habe sich etwas vom provisorischen Charakter erhalten. Das
Besondere des Ortes aber, das soll bleiben, das sagten gestern alle vier.
Ein Ort für Kultur ist Kampnagel seit 1982, und in dieser Zeit ist nicht
nur die Substanz älter geworden – was man, etwa als abendliche*r
Besucher*in noch nicht mal bemerkt. „Schon lange planen wir, Kampnagel zu
sanieren“, sagte Brosda nun.
## Ein Turm mit Probebühnen
Wie groß der Sanierungsbedarf ist, kam Görge zufolge ans Licht, als die
Stadt vor etwa zwei Jahren insgesamt 23 Kulturimmobilien in ihrem Besitz
unter die Lupe nahm. Es haben sich in fast 40 Jahren auch die Anforderungen
an so ein Haus mit Publikum geändert. Einen zweiten Rettungsweg etwa hat
neuerdings das Verwaltungsgebäude. Eine Maßnahme, von der Besucher*innen
oder Anwohner*innen wenig mitbekommen.
Anders dürfte es bei der angekündigten Erweiterung aussehen. Zwar gibt es
noch keine definitiven Entwürfe, auch keinen Zeitplan, der seinen Namen
verdient – Brosda legte sich gerade mal darauf fest, dass es bis zum
Baubeginn nicht länger dauern soll als eine „einstellige Zahl von Jahren“.
Aber beim Pariser Büro Lacaton & Vassal hat man schon mal rein paar Ideen
entwickeln lassen. Eine davon: ein fünfstöckiger Turm für Proberäume und
-bühnen. Eine andere: Unterkünfte für gastierende Künstler*innen.
Fünf Etagen, das ist höher als alles derzeit auf dem Gelände Stehende –
nicht auszuschließen also, dass sich Nachbar*innen an diesem Teil des
Projekts stoßen könnten. Die Öffnung hin zur Stadt, zum Stadtteil aber, das
ist ausdrücklich Teil des Ganzen – Kampnagel wolle kein undurchlässiger
Riegel sein, so Deuflhard.
5 Dec 2019
## LINKS
[1] /!t5330601/
[2] https://www.kampnagel.de/de/service/team/
[3] https://www.hamburg.de/bkm/wir-ueber-uns/
[4] https://www.sprinkenhof.de/unternehmen/geschaeftsfuehrung
[5] https://kahrs.hamburg/
## AUTOREN
Alexander Diehl
## TAGS
Hamburg
Kampnagel
Kulturpolitik
Haushalt
Stadtentwicklung
Kampnagel
Hamburg-Wilhelmsburg
## ARTIKEL ZUM THEMA
Kein Visum für Künstler*innen: Kulturaustausch verhindert
Fünf Tänzer*innen aus Abidjan wurden kurzfristig die Visa für ein Treffen
der Tanzszene in Hamburg verweigert. Kein Einzelfall, sagt die Intendantin.
Zinnwerke ohne Zukunftskonzept: Stillstand am Kanal
Die zukünftige Nutzung der Zinnwerke in Hamburg-Wilhelmsburg ist ungewiss.
Von der großen Vision eines Kulturkanals ist Jahre später kaum etwas übrig.
Kunst trainiert für Olympia: „Prozess sinnvoll mitgestalten“
Kampnagel-Intendantin Amélie Deuflhard erklärt, warum sie sich trotz Kritik
in die Olympia-Planung des Senats einbeziehen lässt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.