# taz.de -- Angriff auf Bergleute in Burkina Faso: 37 Tote und etliche Verletzte | |
> Bewaffnete haben einen Anschlag auf einen Arbeiterkonvoi einer | |
> kanadischen Goldmine verübt. Bekannt hat sich niemand, der Verdacht fällt | |
> auf Islamisten. | |
Bild: G5-Truppe im Grenzgebiet zwischen Burkina Faso und Mali im November 2017 | |
Ouagadougou ap/afp | Bewaffnete haben im westafrikanischen Burkina Faso | |
einen Konvoi mit Arbeitern der kanadischen Bergbaufirma Semafo attackiert | |
und 37 Menschen getötet. Rund 60 weitere seien verletzt worden, sagte der | |
Gouverneur der östlichen Region, Saidou Sanou, am Mittwochabend. Die Opfer | |
seien in der Nähe einer Grube aus dem Hinterhalt attackiert worden. Die in | |
Montreal ansässige Firma Semafo teilte mit, der Konvoi habe unter | |
militärischem Geleitschutz gestanden. Das Unternehmen fördert im Westen | |
Afrikas Gold. | |
Zunächst bekannte sich niemand zu der Bluttat. Doch fiel der Verdacht auf | |
islamistische Gruppen, die bereits viele Anschläge auf Kirchen und | |
Behördenvertreter im Norden Burkina Fasos verübt haben. Die jüngste | |
Gewalttat wirft ein Schlaglicht auf die Verschlechterung der | |
Sicherheitslage in dem Land, in das [1][dschihadistische Extremisten aus | |
dem benachbarten Mali] eindringen. | |
Der Konvoi bestand Semafo zufolge aus fünf Bussen mit Angestellten. Er sei | |
zum Tatzeitpunkt etwa 40 Kilometer von der Mine Boungou entfernt gewesen. | |
Das Unternehmen sprach in einer Mitteilung zunächst von „mehreren | |
Todesopfern und Verletzten“. „Die Boungou-Mine ist weiterhin gesichert und | |
unser Betrieb ist nicht beeinträchtigt.“ Die Firma arbeite mit den Behörden | |
zusammen, um „die Sicherheit unserer Mitarbeiter, Auftragnehmer und | |
Lieferanten zu gewährleisten“. | |
Die Sprecherin des kanadischen Außenministeriums, Sylvain Leclerc, sagte, | |
kanadische Staatsbürger seien nach derzeitigem Kenntnisstand nicht unter | |
den Opfern. Die Regierung verurteile den Angriff und unterstütze | |
Friedensbemühungen in Burkina Faso. | |
## Anti-Terror-Allianz G5 kann Gewalt nicht eindämmen | |
Den ersten großen Terroranschlag gab es in Burkina Faso 2015. Es wird | |
befürchtet, dass Extremisten sich über Burkina Faso auch in Togo und Benin | |
ausbreiten. | |
Im Jahr 2014 wurde die Anti-Terror-Allianz G5, die Dschihadisten in der | |
Sahelzone militärisch bekämpft, mit Unterstützung Frankreichs ins Leben | |
gerufen. Ihr gehören Truppen aus Burkina Faso, dem Tschad, Mali, | |
Mauretanien und Niger an. [2][Sie kann der Gewalt bisher jedoch nicht | |
Einhalt gebieten]. Ihr fehlt es an Geld, Ausbildungskapazitäten und | |
Ausrüstung. | |
7 Nov 2019 | |
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