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# taz.de -- Bau einer Tesla-Fabrik in Brandenburg: Mehr Marslandung für Deutsc…
> Dass Elon Musk nach Brandenburg kommt, ist gut. Er trifft auf ein
> Hightechland voller Ingenieure, das Angst hat, beim Klimaschutz zu
> verlieren.
Bild: PR-Aktion: Ein Tesla Roadster schwebt im All. Oder ist es Finsterwalde in…
Das geht runter wie … nein, nicht Öl. Geht um Elektroautos. Also, das geht
runter wie eine Pille im Berghain: Elon Musk hat angekündigt, dass Tesla
[1][vor den Toren Berlins] eine Gigafactory baut. Eine Fabrik für Batterien
und Elektroautos. „Berlin rocks, Berlin is like … great. I love Berlin“,
sagte der US-kanadische Unternehmer zur Begründung. Berlin heiratet Silicon
Valley. Wie geil.
Musk betont Deutschland, vor allem Berlin; aus einem einfachen Grund.
Weltweit [2][stellen Autokonzerne auf Elektroautos um]. Die Leute, die
wissen, wie das technologisch, logistisch und emotional zu meistern ist,
sind rar. Deshalb Berlin. Weil die Stadt ein Image hat, weil sie ein
Argument ist, mit dem man die guten Leute lockt.
Für die ängstlichen Deutschen kommt Musk gerade richtig. Hier geht zurzeit
ständig der Industriestandort unter, weil alle so unsicher sind, ob dieser
ökologische Umbau der Wirtschaft mit echtem Klimaschutz klappt. Musks
Antwort darauf: Das ist ein Riesengeschäft, ihr Idioten. Vor ein paar
Jahren schrieben Experten in Deutschland ernsthaft, ein Elektroauto könne
aus physikalischen Gründen keine 400 Kilometer weit fahren. Jetzt baut sie
Tesla bald in Brandenburg.
Die Entscheidung des Unternehmens ist ein Beispiel, wie Standortwettbewerb
gehen sollte. Tesla braucht ein grünes Image, [3][Brandenburg hat es], weil
es dort viel Ökostrom gibt. Dort lässt sich klimaschonend produzieren,
Ökologie wird zum positiven Wirtschaftsfaktor. Das ist die Idee eines Green
New Deal, wie ihn die neue EU-Kommission oder die US-Demokraten wollen.
Demnach obsiegt im Wettbewerb, wer sauberer wirtschaftet.
Musk gehört zu den prominentesten Vertretern dieser Idee. Ob er ein
genialer Visionär ist oder ein Irrer, der ernsthaft eine Kolonie auf dem
Mars gründen will: egal. Ob Musk ein genialer Unternehmen ist oder ein
Verführer, der Dusel hat, weil seine Investoren Geld zum Verbrennen übrig
haben: egal. Was Deutschland braucht, ist ein klein weniger mehr
Marslandung. Denn bisher ist es ein Hightechland voller Ingenieur*innen und
Weltunternehmen, das Angst hat, im Innovationswettbewerb Klimaschutz vor
die Hunde zu gehen.
Die Sache hat allerdings einen Ladefehler: Ja, ein mit Solarstrom betanktes
Elektroauto ist weniger schädlich als ein Benziner. Aber die Autokonzerne
zielen auf Entwicklungsländer als neue Märkte, dort werden E-Autos wegen
des fossilen Stroms noch Jahrzehnte das Klima killen. Das E-Auto ist kein
Öko-Auto. Musks Talent im Storytelling verschleiert genau das. VW-Chef
Herbert Diess sagte in Berlin, neben Musk stehend: „Elektroautos sind Spaß.
Sie sind cool.“ Genau das wird noch ein Problem.
13 Nov 2019
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## AUTOREN
Ingo Arzt
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Elon Musk
Tesla
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Automobilindustrie
Elektromobilität
Tesla
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