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# taz.de -- Rassistischer Übergriff durch Beamte: Polizeigewalt gegen Geflüch…
> Ein Video dokumentiert, wie Beamt*innen in Brandenburg einen Geflüchteten
> schlagen. Die Behörden wollen darin keinen Rassismus erkennen.
Bild: Geflüchtete nicht wilkommen?
Berlin taz | In der brandenburgischen Ausländerbehörde Märkisches Oderland
ist es am Montag zu einem Fall von Polizeigewalt gegen einen Geflüchteten
gekommen.
[1][Auf einem Video, das die Tat dokumentiert] und am Mittwoch auf Twitter
verbreitet wurde, ist zu sehen, wie die Polizei gegenüber einem
geflüchteten Mann handgreiflich wird, nachdem dieser sich weigert, die
Behörde zu verlassen. Außerdem sind Schreie zu hören, eine Frau weint.
Nachdem eine Polizistin filmende Personen bemerkt, verdeckt sie die Sicht
auf das Geschehen mit ihren Händen. Kurz darauf wird die Tür zu dem Raum,
in dem sich die Situation abspielt, geschlossen.
Der Geflüchtete soll später bewusstlos und mit einer Knieverletzung auf dem
Boden gelegen haben. Das berichtet eine Augenzeugin, ebenfalls eine
Geflüchtete, die ihren Namen nicht öffentlich nennen möchte, gegenüber der
taz. Die Polizei soll daraufhin einen Krankenwagen gerufen haben.
Aus dem Polizeipräsidium des Landes Brandenburg heißt es auf Anfrage der
taz, der geflüchtete Mann habe sich massiv gewehrt und um sich gebissen,
geschlagen und getreten. Gegen ihn wurde Anzeige wegen Hausfriedensbruch,
Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte sowie vier Anzeigen wegen
Körperverletzung erstattet. Eine Person, die das Video gesehen habe, so die
Polizei, habe zudem Anzeige gegen die Polizist*innen gestellt.
## Die Sachbearbeiterin soll schon öfter aufgefallen sein
Der geflüchtete Mann war in die Behörde gekommen, um seine wöchentliche
Zuwendung abzuholen. Da er in der vorangegangen Woche krank gewesen war,
hatte er das Geld vorher nicht abholen können. Die zuständige
Sachbearbeiterin zahlte ihm aufgrund seiner Verspätung nur einen Teil des
Geldes aus. Der Geflüchtete verlangte offenbar eine Begründung dafür und
weigerte sich, die Behörde ohne den vollen Betrag zu verlassen. Daraufhin
rief die Sachbearbeiterin die Polizei.
Schon öfter habe die Sachbearbeiterin Geflüchtete respektlos behandelt, so
die Augenzeugin zur taz: „Die Frau ist immer, immer, immer
[2][rassistisch].“ Seit dem Vorfall habe sie jedes Mal Angst, wenn sie die
Polizei sehe, sagt sie. „Die Polizei sollte uns beschützen, nicht
schlagen.“
Marisa Janson, die an einer Berliner Volkshochschule Geflüchtete
unterrichtet und die das Video auf Twitter teilte, erfährt oft von
ähnlichen Fällen. „Es fängt an mit respektlosem Verhalten, etwa wenn
Zuständige mit vollem Mund sprechen oder die Geflüchteten nur duzen.“
Geflüchtete berichteten ihr, in Behörden anders behandelt zu werden als
Deutsche. Vorfälle fänden primär dann statt, wenn keine deutschen
Begleitpersonen anwesend seien.
8 Nov 2019
## LINKS
[1] https://twitter.com/asiramsa/status/1192004364426235905?s=21
[2] /Schwerpunkt-Rassismus/!t5357160
## AUTOREN
Simon Sales Prado
## TAGS
Schwerpunkt Rassismus
Polizei
Schwerpunkt Polizeigewalt und Rassismus
Schwerpunkt Flucht
Brandenburg
Elke Breitenbach
Linksextremismus
Polizeigesetz
Rechter Terror in Berlin-Neukölln
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