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# taz.de -- Landtagswahl in Thüringen: Herbe Klatsche für die Grünen
> Die erfolgsverwöhnten Grünen bleiben bei der Landtagswahl in Thüringen
> weit hinter den Erwartungen zurück. Woran liegt das?
Bild: Kein traditionelles Grünen-Land: In Thüringen sind die Grünen stets na…
Berlin taz | Für die Grünen, die das Sonnenlicht des Erfolgs gewöhnt sind,
war die Wahl in Thüringen ein herber Schlag: Nur [1][gut 5 Prozent schaffte
die Ökopartei laut Hochrechnung am Sonntagabend]. „Wir haben es nicht
geschafft, in die Breite der Gesellschaft in Thüringen vorzudringen“, sagte
die Bundesvorsitzende Annalena Baerbock am Sonntagabend in Berlin. Aber
auch: „Daran werden wir als Partei weiter arbeiten.“
Im Bund liegen die Grünen in Umfragen zwischen 20 und 24 Prozent. Warum
sind sie in Thüringen so schwach? Schließlich hatte die Grünen-Spitze
alles getan, um hier, im „Grünen Herzen Deutschlands“ (Marketingspruch),
zu punkten. Neben den Parteichefs Habeck und Baerbock klinkten sich auch
Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt und Bundesgeschäftsführer Michael
Kellner, die beide aus Thüringen stammen, in den Wahlkampf ein. Doch ihr
Einsatz blieb erfolglos.
Das Bundesland in der Mitte Deutschlands ist traditionell kein
Grünen-Country. 5,7 Prozent schafften sie vor fünf Jahren – und zogen damit
in die rot-rot-grüne Regierung ein. Die Grünen hangelten sich hier stets
knapp über die 5-Prozent-Hürde ins Parlament. Und sie saßen lange in der
außerparlamentarischen Opposition: 1994 bis 2009 stellte die Partei keine
Abgeordneten im Landesparlament.
Die Situation in Thüringen war für die Ökopartei keine einfache.
[2][Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linkspartei)] inszenierte sich gekonnt
als Landesvater, weder SPD noch Grüne kamen aus seinem Schatten heraus. Die
Polarisierung durch die AfD hat wohl eher bei Ramelow eingezahlt, nicht wie
anderswo bei den Grünen. Auch das Land an sich ist kein einfaches Terrain.
Es gibt mittelgroße Städte wie Erfurt (214.000) und Jena (111.000
Einwohner). Aber es fehlen Großstädte wie Leipzig und Dresden oder ein
Berliner Speckgürtel, wo grüne Milieus die Stimmung prägen.
Dabei können sich die Erfolge der Grünen in der Landesregierung durchaus
sehen lassen: Thüringen beteiligt sich laut Pro Asyl nur „sehr vereinzelt“
an Abschiebungen nach Afghanistan. Ein Klimaschutzgesetz wurde
verabschiedet, das grüne Band – eine Naturschutzzone entlang der früheren
innerdeutschen Grenze – durchgesetzt.
27 Oct 2019
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## AUTOREN
Ulrich Schulte
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