| # taz.de -- Konflikt in Syrien: Türkei bricht Waffenruhe | |
| > Bei Bombardements eines syrischen Dorfes durch die türkische Luftwaffe | |
| > sollen fünf Zivilisten getötet worden sein. Das berichten Aktivisten. | |
| Bild: Rauch über der syrischen Grenzstadt Rais al-Ain am Freitag, von der Tür… | |
| Beirut/Berlin/Dortmund afp/dpa | Trotz [1][der vereinbarten Waffenruhe] für | |
| Nordsyrien hat die türkische Luftwaffe laut Aktivisten dort erneut | |
| Luftangriffe geflogen. Bei dem Angriff auf das syrische Dorf Bab al-Cheir | |
| östlich der Grenzstadt Ras al-Ain seien am Freitag mindestens fünf | |
| Zivilisten getötet worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für | |
| Menschenrechte mit. | |
| In Ras al-Ain hatte es nach Angaben der Organisation zuvor bereits Gefechte | |
| zwischen der türkischen Armee und den kurdischen | |
| Volksverteidigungseinheiten (YPG) gegeben. | |
| Ein Kurdenvertreter warf der Türkei andauernde Verstöße gegen die | |
| Feuerpause vor. Die Luftangriffe und der Artilleriebeschuss durch die | |
| Türkei sei eine „Verletzung“ der Waffenruhe, sagte Mustafa Bali, der | |
| Sprecher der von der YPG-Miliz dominierten Syrischen Demokratischen Kräfte | |
| (SDF). | |
| Das kurdisch-arabische Bündnis hatte sich in der Nacht zu Freitag zur | |
| Einhaltung der fünftägigen Waffenruhe bereit erklärt, die zuvor zwischen | |
| der Türkei und den USA in Ankara ausgehandelt worden war. | |
| ## Deutscher Rüstungsexportstopp gilt weiter | |
| Die deutsche Bundesregierung begrüßte die Einigung auf eine Waffenruhe im | |
| Nordosten Syriens, hält den Rüstungsexportstopp für die Türkei aber | |
| zunächst aufrecht. Noch seien viele Fragen zu den politischen Folgen der | |
| türkischen Militäroffensive ungeklärt, sagte ein Sprecher des Auswärtigen | |
| Amtes am Freitag in Berlin. Die „verschärfte Rüstungsexportpolitik | |
| gegenüber der Türkei“ gelte fort. | |
| Alles was dazu beitrage, die Kampfhandlungen im Nordosten Syriens zu | |
| beenden, die Situation zu deeskalieren und Zivilisten zu schützen, werde | |
| vom Auswärtigen Amt ausdrücklich begrüßt. „Wir hoffen, dass diese | |
| Waffenruhe zu einem tragfähigen Waffenstillstand führt. Dafür braucht es | |
| die Bereitschaft aller Seiten, strittige Fragen auf dem Verhandlungsweg zu | |
| lösen“, sagte er. | |
| Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte am Vortag gesagt, die türkische | |
| Militäroperation gegen die Kurdenmiliz YPG sei „ein humanitäres Drama mit | |
| großen geopolitischen Folgen“. Sie fügte hinzu: „Und deshalb wird die | |
| Bundesregierung unter den jetzigen Bedingungen auch keine Waffen an die | |
| Türkei liefern.“ | |
| Vorher hatte die Bundesregierung lediglich angekündigt, dass keine Exporte | |
| mehr von Waffen genehmigt werden, die in dem Konflikt eingesetzt werden | |
| können. | |
| Bei Demos der Umweltbewegung Fridays for Future (FfF) protestieren am | |
| Freitag mehrere Gruppen auch gegen den Einmarsch der Türkei in Nordsyrien. | |
| In einigen Städten wie Köln, Bonn, Leverkusen, Duisburg oder Oberhausen | |
| solidarisierten sich die Aktivisten mit den vom Einmarsch betroffenen | |
| Menschen, sagte eine FfF-Sprecherin am Freitag. | |
| ## „Fridays for Peace“ | |
| Diese wollten [2][in Rojava in Nordostsyrien] eine „demokratische und | |
| ökologische Gesellschaft“ aufbauen. Der türkische Angriff verursache dort | |
| „sowohl eine tiefe humanitäre als auch eine ökologische Krise“. | |
| In einer Erklärung von verschiedenen lokalen und nationalen Gruppen war zu | |
| Aktionen unter dem Motto „Fridays for Peace“ aufgerufen worden. Die lokale | |
| FfF-Gruppe Rojava habe um Unterstützung gebeten. In vielen Städten | |
| Deutschlands demonstrieren Tausende Kurden seit Tagen gegen die | |
| Militäroffensive und fordern „Schluss mit dem Massaker in Rojava“. | |
| In rund 40 deutschen Städten waren am Freitag FfF-Demos geplant. In Köln | |
| gingen rund 50 Demonstranten der Klimaschutzbewegung mit Plakaten wie | |
| „Solidarität mit Rojava“ auf die Straße. | |
| 18 Oct 2019 | |
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