| # taz.de -- Neuer Richtlinienkatalog für New York: Rassismus wird teuer | |
| > New York City sanktioniert diskrimierende Äußerungen zukünftig mit | |
| > Geldstrafen. Allerdings nur, wenn die Absicht nachweisbar „belästigend“ | |
| > ist. | |
| Bild: Kein Mensch ist illegal. Das Gegenteil zu behaupten, wird in New York nun… | |
| Berlin taz | In New York City kann Rassismus künftig richtig teuer werden. | |
| Äußerungen wie [1][„illegaler Ausländer“] („illegal alien“) sollen [… | |
| zu 250.000 Dollar Strafe] kosten – sofern diese auf einer | |
| diskriminierenden, demütigenden oder belästigenden Absicht beruhen. Die | |
| Stadt möchte damit ein Zeichen gegen Rassismus und Fremdenhass setzen – und | |
| gegen die fremdenfeindliche Politik von US-Präsident Donald Trump. | |
| Seit seiner Wahl zum Präsidenten habe sich die Situation für Menschen mit | |
| Migrationshintergrund zunehmend verschlechtert, so die Ergebnisse [3][einer | |
| Umfrage des Pew Research Center] von Anfang des Jahres. 56 Prozent der | |
| Befragten geben dort an, dass vor allem Trump Schuld daran sei. Menschen | |
| äußerten sich verstärkt rassistisch, seit er regiere. | |
| Aus diesem Grund hat die Stadt New York nun gemeinsam mit einer Kommission | |
| für Menschenrechte einen [4][29-seitigen bindenden Richtlinienkatalog] | |
| entwickelt, um Menschen mit Migrationshintergrund zukünftig besser vor | |
| Diskriminierung und Ausgrenzung zu schützen. „Wir sind stolz (…) diese | |
| wichtigen Richtlinien zu veröffentlichen, um damit gegen die | |
| angstverbreitende Rhetorik und xenophobe Politik der US-Regierung zu | |
| kämpfen“, sagt ein Berater des Bürgermeisters. | |
| Erst im Juli dieses Jahres hat Trump mal wieder durch diskriminierendes | |
| Verhalten internationale Aufmerksamkeit erregt. Er hatte vier demokratische | |
| Politikerinnen auf Twitter attackiert und dazu aufgefordert doch wieder in | |
| ihre Heimatländer zurückzugehen, wenn es ihnen in den USA nicht gefalle. | |
| ## Was ist eine „belästigende Absicht“? | |
| Eine Äußerung die ihn nun einen Batzen Geld kosten kann. Und die New Yorker | |
| Richtlinie führt noch weitere Beispiele auf, die künftig als Straftat | |
| gelten können: Ein Hotel verbietet seinen Hausangestellten, in einer | |
| Fremdsprache zu sprechen, weil dies die Gäste „beleidigen“ könnte. Der*die | |
| Vermieter*in droht, die Einwanderungsbehörde anzurufen, wenn sich die | |
| Mieter*innen wegen Mängeln beschweren. Oder ein*e Ladenbesitzer*in fordert | |
| zwei Personen dazu auf, Englisch zu sprechen oder in „ihr Land | |
| zurückzugehen“. | |
| New York möchte so von Ausgrenzung und Diskriminierung betroffene Personen | |
| besser schützen. Und Personen, die sich rassistisch äußern, wie Donald | |
| Trump, für ihre Äußerungen künftig zahlen lassen, sofern diese | |
| diskriminierend, demütigend oder belästigend gemeint sind. | |
| Doch vor zu viel Optimismus sei gewarnt. Denn was unter „belästigender | |
| Absicht“ zu verstehen ist, und wie oft in der Praxis von dieser Regelung | |
| nun Gebrauch gemacht wird, das liegt im Ermessen der Gerichte. | |
| 2 Oct 2019 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Honduraner-auf-dem-Weg-in-die-USA/!5544671 | |
| [2] https://edition.cnn.com/2019/10/01/us/nyc-illegal-alien-discrimination-guid… | |
| [3] https://www.pewsocialtrends.org/2019/04/09/race-in-america-2019/ | |
| [4] https://www1.nyc.gov/assets/cchr/downloads/pdf/publications/immigration-gui… | |
| ## AUTOREN | |
| Lisa Winter | |
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