| # taz.de -- Angriffe auf saudische Ölanlagen: Europäer warnen den Iran | |
| > Merkel, Macron und Johnson machen Teheran für die Luftangriffe | |
| > verantwortlich. Zuvor hatten die USA und Saudi-Arabien den Iran | |
| > beschuldigt. | |
| Bild: Am 14. September sind saudische Ölanlagen von Raketen und Drohnen schwer… | |
| New York afp | Gut eine Woche nach den Angriffen auf saudische Ölanlagen | |
| haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), der britische Premierminister | |
| Boris Johnson und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in einer | |
| gemeinsamen Erklärung den Iran für die Luftangriffe auf Ölanlagen in | |
| Saudi-Arabien verantwortlich gemacht. Es gebe „keine andere plausible | |
| Erklärung“ für die Attacken, erklärten die drei Staats- und Regierungschefs | |
| am Montag bei einem Treffen im Vorfeld der UN-Generaldebatte in New York. | |
| Sie warnten Teheran vor einer weiteren „Provokation“. | |
| „Für uns ist klar, dass der Iran die Verantwortung für den Angriff trägt�… | |
| hieß es in der Erklärung. Zuvor hatten bereits [1][die USA und | |
| Saudi-Arabien Teheran für die Attacken auf die Ölanlagen in Churais und | |
| Abqaiq verantwortlich gemacht]. | |
| US-Außenminister Mike Pompeo dankte den drei Staats- und Regierungschefs im | |
| Kurzbotschaftendienst Twitter für die „Deutlichkeit“, mit der sie die | |
| „alleinige Verantwortung des Iran“ an den Attacken auf Saudi-Arabien | |
| benannt hätten. Dies werde die „Diplomatie und die Sache des Friedens“ | |
| stärken, schrieb Pompeo. Er rief die Regierungen aller Länder dazu auf, den | |
| Iran ebenfalls für die Angriffe auf die saudischen Ölanlagen zu | |
| verurteilen. | |
| Zu den Luftangriffen vor gut einer Woche bekannten sich die schiitischen | |
| Huthi-Rebellen aus dem Jemen. Der Iran unterstützt die Huthis in ihrem | |
| Kampf gegen eine von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition im Jemen. | |
| Eine Beteiligung an den Luftangriffen in Saudi-Arabien weist Teheran aber | |
| zurück. Die USA kündigten als Reaktion auf die Attacken an, ihre | |
| Streitkräfte in der Region zu verstärken. | |
| Die Angriffe auf die Ölanlagen „mögen gegen Saudi-Arabien gerichtet gewesen | |
| sein, aber sie betreffen alle Staaten und erhöhen das Risiko eines | |
| schwerwiegenden Konflikts“, hieß es in der Erklärung Merkels, Johnsons und | |
| Macrons. Vor diesem Hintergrund forderten sie eine diplomatische Lösung der | |
| Krise im Persischen Golf. Die Angriffe hätten die „Notwendigkeit für eine | |
| Deeskalation“ in der Region deutlich gemacht. | |
| ## Wirtschaftssanktionen der USA | |
| In ihrer Erklärung bekannten sich die drei Staats- und Regierungschefs auch | |
| zum internationalen Atomabkommen mit dem Iran. Sie forderten den Iran | |
| „erneut nachdrücklich dazu auf, seine Entscheidung zu revidieren, die | |
| Vereinbarungen nicht mehr im vollen Maße einzuhalten, und diesen | |
| Verpflichtungen wieder vollumfänglich nachzukommen“. | |
| Seit dem einseitigen Ausstieg der USA aus dem 2015 geschlossenen | |
| Atomabkommen steht die Vereinbarung auf der Kippe. Als Reaktion auf harte | |
| Wirtschaftssanktionen der USA begann der Iran im Mai, sich schrittweise aus | |
| der Vereinbarung zurückzuziehen. | |
| Deutschland, Frankreich und Großbritannien setzen sich seit dem Ausstieg | |
| der USA für eine Rettung des Abkommens ein. In einem Interview mit dem | |
| Sender NBC am Rande der UN-Vollversammlung in New York sprach sich Johnson | |
| am Montag allerdings überraschend für ein neues Abkommen aus. Er glaube, | |
| dass US-Präsident Donald Trump einen „besseren Deal“ mit dem Iran | |
| aushandeln könne, sagte Johnson. | |
| Der Konflikt mit dem Iran wird auch Thema bei der am Dienstag beginnenden | |
| UN-Vollversammlung sein. Trump schloss am Montag ein bilaterales Treffen | |
| mit dem iranischen Staatschef Hassan Ruhani am Rande der Debatte nicht aus. | |
| Der französische Staatschef Emmanuel Macron hatte zuvor gesagt, er wolle | |
| Trump und Ruhani in persönlichen Gesprächen zu einem bilateralen Treffen | |
| bewegen. | |
| 24 Sep 2019 | |
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