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# taz.de -- Seenotrettung auf dem Mittelmeer: „Ocean Viking“ rettet weiter
> Erst am Wochenende hat das Schiff „Ocean Viking“ über 80 Menschen aus
> Seenot gerettet. Jetzt haben die Helfer erneut 109 Überlebende an Bord
> gebracht.
Bild: Rettungsaktion der „Ocean Viking“ am 17. September im Mittelmeer
Rom/Berlin dpa/taz | Die „Ocean Viking“ hat am Dienstag bei bei zwei
weiteren Einsätzen im Mittelmeer erneut Menschen aus Seenot gerettet.
Insgesamt befänden sich 109 Überlebende an Bord, teilte die
Hilfsorganisation SOS Méditeranée [1][auf Twitter mit].
Zunächst seien 48 Menschen knapp 100 Kilometer nördlich der libyschen Küste
aus einem Holzboot in Seenot gerettet worden, unter ihnen Frauen, sehr
junge Kinder und ein Neugeborenes, teilte die Hilfsorganisation SOS
Méditerranée am [2][Dienstag auf Twitter mit]. Bei einer zweiten
Rettungsaktion seien 61 Überlebende von einem Schlauchboot etwa 100
Kilometer vor der libyischen Küste gerettet worden.
Die „Ocean Viking“, die von SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen
betrieben wird, [3][hatte am Wochenende] in Abstimmung mit der
italienischen Regierung 82 im Mittelmeer gerettete Migranten nach Lampedusa
bringen dürfen. Dies galt als Zeichen einer Änderung der italienischen
Flüchtlingspolitik nach dem Antritt der neuen Mitte-links-Regierung und dem
Ausscheiden der rechten Lega. Die Organisationen hatten angekündigt, gleich
wieder zu einem Rettungseinsatz auszulaufen.
Die italienische Küstenwache rettete nach eigenen Angaben in der Nacht zum
Dienstag 90 Bootsflüchtlinge. Sie seien in Abstimmung mit Malta im
maltesischen Rettungsgebiet an Bord genommen worden, teilte die Küstenwache
mit. Am Abend stimmte Malta zu, diese Migranten zu übernehmen.
Die NGO SeaWatch hatte zudem [4][auf Twitter mitgeteilt], dass die „Ocean
Viking“ nach einem weiteren Boot suche, das das Sea-Watch-Flugzeug
„Moonbird“ gesichtet habe. In einem [5][späteren Tweet der Organisation]
heißt es, die „sogenannte libysche Küstenwache“ habe die Menschen zurück
auf libysches Festland gebracht.
In diesem Jahr sind bislang [6][nach aktuellen Angaben der
UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR] mehr als 54.200 Menschen über das
Mittelmeer nach Europa gekommen. Bei dem Versuch, das Meer zu überqueren,
seien 932 Menschen umgekommen oder werden noch vermisst.
Derzeit befinden sich lediglich private Rettungsschiffe auf dem Mittelmeer.
Die EU-Mission „Sophia“, die ursprünglich Schleusungen verhindern sollte,
aber auch Menschen aus Seenot gerettet hatte, gibt es zwar noch. Dennoch
sind seit März 2019 keine Schiffe für die Mission im Einsatz, da die
Verteilungsfrage in der EU ungeklärt ist und vor allem Italien die
Flüchtlinge nicht aufnehmen wollte. Im August hatte sich Bundeskanzlerin
Angela Merkel für die Wiederaufnahme der staatlichen Seenotrettung wie mit
der „Sophia“ [7][ausgesprochen].
(agr)
18 Sep 2019
## LINKS
[1] https://twitter.com/SOSMedIntl/status/1174003726413180928?s=20
[2] https://twitter.com/SOSMedIntl/status/1173928869621096448
[3] /Rettungsschiff-Ocean-Viking/!5626159
[4] https://twitter.com/seawatchcrew/status/1174059480637739008?s=20
[5] https://twitter.com/seawatchcrew/status/1174059480637739008?s=20
[6] https://data2.unhcr.org/en/situations/mediterranean
[7] /Flucht-uebers-Mittelmeer/!5618608
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