# taz.de -- Nach Attentaten von El Paso: Schütze wegen Mordes angeklagt | |
> Der 21-Jährige mutmaßliche Todesschütze von El Paso muss sich wegen | |
> Mordes an 22 Menschen verantworten. In Texas steht darauf die | |
> Todesstrafe. | |
Bild: In einer Walmart-Filiale in El Paso eröffnete der Schütze das Feuer und… | |
EL PASO/WASHINGTON dpa | Der mutmaßliche Todesschütze von El Paso ist im | |
US-Bundesstaat Texas wegen Mordes an 22 Menschen angeklagt worden. Im Falle | |
einer Verurteilung droht dem 21-Jährigen die Todesstrafe, wie aus einer | |
Mitteilung der Staatsanwaltschaft von Donnerstag (Ortszeit) hervorgeht. Der | |
Texaner wird beschuldigt, Anfang August in einer Walmart-Filiale im | |
texanischen El Paso an der Grenze zu Mexiko das Feuer eröffnet [1][und 22 | |
Menschen getötet zu haben]. | |
Ermittler behandeln die Bluttat als inländischen Terrorismus. Sie gehen | |
davon aus, dass der Todesschütze bei seinem Angriff vor allem Mexikaner | |
töten wollte. Unter den Toten war ein deutscher Staatsbürger. Der | |
21-jährige Verdächtige hatte sich nach dem Massaker in dem Einkaufszentrum | |
schließlich der Polizei ergeben und sich als den Schützen bezeichnet. | |
Das Gewaltverbrechen war nicht das einzige, das die Debatten über das | |
Waffenrecht in den USA und dessen Reform anfachte. Wenige Stunden nach dem | |
Massaker richtete ein weiterer Schütze in Dayton (Ohio) ein Blutbad an. | |
Ende August tötete dann ein vorbestrafter Schütze im texanischen Odessa | |
sieben Menschen. | |
In den USA kommt es immer wieder vor, dass in Schulen, Einkaufszentren oder | |
an anderen öffentlichen Orten Menschen durch Schüsse getötet werden. | |
Bemühungen für schärfere Waffengesetze laufen seit Jahren ins Leere – vor | |
allem, weil die Republikaner von US-Präsident Donald Trump dagegen sind. | |
Die mächtige [2][Waffenlobbyorganisation NRA bekämpft vehement jeden | |
Versuch], Waffenbesitz stärker zu regulieren. Auch Trump ist gegen eine | |
Einschränkung des Rechts auf Waffenbesitz, das in der US-Verfassung | |
verankert ist. | |
Die oppositionellen Demokraten bekamen bei ihrem Ruf nach einer | |
Verschärfung nun Unterstützung aus der Wirtschaft. 145 Konzernchefs riefen | |
den US-Senat in einem am Donnerstag von der „New York Times“ | |
veröffentlichten Brief dazu auf, einen vom Repräsentantenhaus bereits im | |
Februar beschlossenen Gesetzesentwurf zu verabschieden. | |
Damit sollen Privatverkäufe von Waffen, bei denen es keine | |
Hintergrundprüfung des Käufers gibt, prinzipiell verboten werden. Zu den | |
Unterzeichnern gehören unter anderem die Geschäftsführer von Airbnb, Uber | |
und Yelp. | |
Der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, will die | |
Kammer erst über den Gesetzesentwurf abstimmen lassen, wenn Trump Position | |
zu dem Entwurf bezogen hat. Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, die | |
Demokratin Nancy Pelosi, warf McConnell vor, mit seiner Verzögerungstaktik | |
Menschenleben zu gefährden. Wäre das Gesetz bereits in Kraft getreten, | |
hätten zahlreiche Leben gerettet werden können, sagte sie am Donnerstag in | |
Washington. | |
13 Sep 2019 | |
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