Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Emmy-Awards-Gewinnerin Waller-Bridge: Geschüttelt, nicht gerührt
> Phoebe Waller-Bridge, Erfinderin der Serie „Fleabag“, ist große Siegerin
> der Emmy-Awards-Verleihung – und Co-Autorin des neuen
> James-Bond-Drehbuchs.
Bild: Seltsam ist, wer bei ihrer Serie „Fleabag“ nicht vor Lachen vom Sofa …
Auch Frauen können lustig sein. Ein Satz, der im 21. Jahrhundert eigentlich
keine Berechtigung mehr haben sollte. Doch auch heutzutage muss der Humor
von Frauen immer wieder bewiesen werden. Den aktuellen Beleg für weibliche
Lustigkeit liefert Phoebe Waller-Bridge als überraschende Gewinnerin
[1][der diesjährigen Emmy Awards]. Denn die Serie „Fleabag“ – ausgedacht,
geschrieben und geschauspielert von ebenjener – wurde gerade mit sechs
Emmys ausgezeichnet, unter anderem als beste Comedy-Serie und Waller-Bridge
selbst als beste Hauptdarstellerin und Drehbuchautorin.
Bei jeder anderen Entscheidung hätten man den Award, der als bedeutendster
Fernsehpreis der USA gilt, auch gleich vergessen können. Denn die
Geschichte der Miniserie ist zwar nicht außerordentlich kreativ: Behandelt
wird das Leben einer jungen (mal mehr, mal weniger) single Frau, ihr
alltägliches Leben, Streitereien im Job und mit der Familie, Sex und Liebe.
Doch „Fleabag“ ist lustig, ohne auf billige Stereotype und Floskeln
zurückzugreifen, schlau und in der Umsetzung überraschend. Seltsam, wer bei
den nur 30-minütigen Folgen nicht regelmäßig vor Lachen vom Sofa fällt.
Vor gerade mal fünf Jahren startete „Fleabag“ als One-Woman-Show auf dem
Edinburgh Festival Fringe und damit auch die Karriere der mittlerweile
34-jährigen Britin als Drehbuchautorin und Regisseurin. Nach einigen
Schauspielauftritten („Die eiserne Lady“ oder „Broadchurch“) brachte sie
mit „Cracking“ ihre erste Serie auf den Markt. Nach zwei Staffeln „Fleaba…
hat sie nun mit „Killing Eve“ gezeigt, dass sie nicht nur Comedy, sondern
auch Krimi kann. Die Serie um die Agentin Eve Polastri (Sandra Oh) und die
Auftragskillerin Oksana Astankova (Jodie Comer) wurde auch bei den Emmys
prämiert – in Form eines Awards für Comer als beste Hauptdarstellerin in
einer Dramaserie.
Gemessen an der Anzahl der Auszeichnungen ging „Games of Thrones“ mit 12
Awards als Sieger des Abends hervor. Doch im Rampenlicht standen mit Phoebe
Waller-Bridge auch weitere Schauspielerinnen. So konnte auch „The Marvelous
Mrs. Maisel“ mit Amy Sherman-Palladino als Macherin und Rachel Brosnahan
als Hauptdarstellerin zwei Awards mit nach Hause nehmen. Doch der
Sonntagabend im Microsoft Theater in Los Angeles war nicht nur ein Abend
der Frauen. Mit Billy Porter gewann erstmalig ein offen schwuler schwarzer
Mann einen Emmy als bester Hauptdarsteller für seine Rolle in „Pose“ – u…
auch Dragqueen RuPaul Charles wurde für „RuPauls Dragerace“ als beste Show
prämiert. Zeigt sich doch einmal mehr, wie viel diverser und offener die
Serienwelt im Vergleich zu Hollywood-Filmen ist.
Bei der nächsten Emmy-Verleihung wird es keinen Award für „Fleabag“ geben.
Denn Waller-Bridge hat die Serie, sehr zur Trauer der Zuschauer*innen, nach
zwei Staffeln beendet. Vielleicht spekuliert die Schauspielerin,
Drehbuchautorin und Regisseurin nun auf einen Oscar. Denn die Britin hat
als Co-Autorin am neuen James-Bond-Drehbuch mitgeschrieben. Vielleicht wird
der dann auch mal ein bisschen diverser – und lustiger.
23 Sep 2019
## LINKS
[1] /Emmy-Verleihung-2019/!5627931
## AUTOREN
Carolina Schwarz
## TAGS
Fernsehen
Serien-Guide
Serien
Videospiele
Wochenendkrimi
TV-Serien
Emmy
Amazon
Arte
## ARTIKEL ZUM THEMA
Neue Tomb-Raider-Serie: Für immer jung
Warum die Action-Heldin Lara Croft auch in der neuen Amazon-Serie nicht zu
ihrem Alter stehen wird – und warum sie das eigentlich tun sollte.
Schottische TV-Krimiserie „Annika“: Direkt in die Kamera erzählt
Eine schottische Polizistin übernimmt in „Annika“ eine Führungsaufgabe in
Glasgow. Ihre Fälle erzählt und kommentiert sie selbst.
Disney+-Serie „Beth und das Leben“: Schumers Neuerfindung
Comedienne Amy Schumer zeigt sich in „Beth und das Leben“ von einer anderen
Seite als bisher. Dabei stellt sie die ganz großen Fragen.
Emmy-Verleihung 2019: Der Drache geht
Bei der Emmy-Verleihung in Los Angeles konnte „Game of Thrones“ noch mal
abräumen. Doch der neue Stern am Himmel leuchtet schon.
Vier KundenInnenbewertungen: Amazon, Du kriegst mich nicht
Ist doch super, wenn man sich den Wischmop noch am selben Tag zuliefern
lassen kann! Oder sollte man Amazon grundsätzlich boykottieren?
BBC-Miniserie „Verrate mich nicht“: Ärztin ohne Grenze
In der BBC-Miniserie ist Dr. Ally Sutton eine erfolgreiche und beliebte
Ärztin. Das einzige Problem: Sie ist eigentlich gar keine.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.