# taz.de -- Ausländische Wissenschaftler in Dresden: Mikroskop gegen Misanthrop | |
> Shady Sayed forscht über Krebs. Kaum eine Stadt zieht so viele | |
> internationale Wissenschaftler an wie die Hauptstadt von Pegida. Wie geht | |
> das zusammen? | |
Bild: Mit Wissen gegen Ressentiments: Shady Sayed in seinem BioTec-Labor | |
DRESDEN taz | Der Tod kennt viele Formen, und Shady Sayed hat drei von | |
ihnen in Petrischalen gefüllt. In roter Nährlösung schwimmen Krebszellen – | |
Pankreas-, Lungen- und Darmkrebs. Shady Sayed wirft einen Kittel über, dann | |
zieht er grüne Handschuhe an. Wenn Sayed sich in einen Forscher verwandelt, | |
sieht er ein bisschen aus wie Shrek, der grüne Zeichentrickheld. Mit | |
wenigen Handgriffen hat der 30-Jährige die erste Petrischale unter sein | |
Mikroskop geschoben. Plötzlich sind die Zellklumpen faustgroß, einzelne | |
zappeln hinter dem Glas. | |
Am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen promoviert Shady Sayed über | |
Mutationen, die Krebs auslösen. 2014 zog der Ägypter für seinen Master von | |
Kairo an die Elbe – im selben Jahr, in dem Pegida mit Demonstrationen | |
begann. Wenn Rechte gegen die „Islamisierung des Abendlandes“ auf die | |
Straße ziehen, wenn sie „Ausländer raus!“ schreien, dann meinen sie auch | |
Menschen wie Sayed. 2015 waren es bis zu 25.000, die bei Pegida mitliefen. | |
CNN und New York Times berichteten, schrieben von fremdenfeindlichen | |
Protesten, derentwegen ausländische Wissenschaftler nicht mehr nach Dresden | |
kommen wollten. Kanada warnte vor Reisen nach Ostdeutschland, und der | |
Leipziger Polizeichef Bernd Merbitz sprach von Pogromstimmung. | |
Dennoch hat sich die Zahl ausländischer Wissenschaftler an der TU Dresden | |
von 2014 bis 2018 fast verdoppelt. In keinem Bundesland außer Berlin war im | |
vergangenen Jahr der Anteil von Studierenden aus dem Ausland höher als in | |
Sachsen. Was zieht sie an – und wie sehen sie die Stadt heute? | |
Sayed schiebt eine Tür auf und öffnet eine graue Box. Darin steht ein Delta | |
Vision – der Ferrari unter den Mikroskopen. Sayed schaltet den Bildschirm | |
ein. „Das Tollste an Wissenschaft ist für mich, dass es keine Grenzen | |
gibt“, sagt er später, und es klingt nicht mal kitschig. Vor Kurzem hat er | |
seine bislang größte Entdeckung gemacht: eine noch unbekannte | |
Proteinmutation, die wahrscheinlich zu Krebs führt. Begeistert zeigt er die | |
Aufnahmen von den Zellen. Manche erinnern an Galaxien im All: Grün, blau | |
und rot leuchten sie vor tiefem Schwarz. Einen ganzen Tag hat Sayed hier | |
verbracht, um die schönsten Bilder herauszusuchen. | |
## Sayed, der Krebszellen-Forscher | |
Sayed beschreibt sich selbst als Perfektionisten und Problemlöser. Schon in | |
Ägypten hatte er von der Exzellenzuni gehört. Die Ausbildung in Dresden | |
heißt für ihn eine enge Betreuung und neue Netzwerke, ein Stipendium und | |
internationales Renommee. Kurz: eine Karrierechance. Wenn sich die Zukunft | |
verändert, dann auch wegen Forschung aus Dresden. Von hier stammen neue | |
Therapien gegen Krebs, in Dresden hat Sayeds Betreuer eine Genschere | |
entwickelt, die HI-Viren aus infizierten Zellen schneiden kann. Mehr als 30 | |
renommierte Institute sitzen in der Landeshauptstadt. Aus der | |
Krebsforschung sind es gleich vier, die auch vom Deutschen | |
Krebsforschungszentrum gefördert werden. Das Mikroskop, mit dem Sayed | |
arbeitet, kostet so viel wie ein Einfamilienhaus – 300.000 Euro. Für ihre | |
Forschung erhielt allein die medizinische Fakultät 2018 rund 120 Millionen | |
Euro. | |
Das ist auch Hans Müller-Steinhagen zu verdanken. Wer den Rektor der TU | |
besucht, wird vor dem Verwaltungsgebäude von drei bunten Flaggen empfangen: | |
„Weltoffen, exzellent und visionär“ steht auf ihnen geschrieben. | |
Müller-Steinhagens Motto zeigt ein Bild vor seinem Büro, einen stilisierten | |
Turm, die Spitze leuchtet vor grauem Grund: „Aufwärts“ von Peter Albert. | |
Mit Müller-Steinhagen ist die TU im Juli zum zweiten Mal als | |
Exzellenzuniversität anerkannt worden, als einzige in Ostdeutschland. | |
Müller-Steinhagen, schlichter Anzug und randlose Brille, kam vor neun | |
Jahren nach Dresden. Der Schwabe schwärmt für Sachsen. Mit leuchtenden | |
Augen erzählt er von Schlössern im Umland und dem Bier, das die Uni seit | |
Kurzem braut. Müller-Steinhagen hat die TU mit allen renommierten | |
Forschungsinstituten der Stadt vernetzt. Im größten Verband, Dresden | |
Concept, sind fast 30 Institute vertreten. Wenn Wissenschaftler aus dem | |
Ausland kommen, kümmert sich ein eigenes Welcome Center um ihre Betreuung, | |
vom Kitaplatz bis zum Behördengang. Bald soll es die erste Außenstelle des | |
Deutschen Krebsforschungszentrums in Dresden geben, auch hier ist die TU | |
mit im Boot. Müller-Steinhagen spricht vom „Wir-Gefühl“ an der TU, von | |
Pioniergeist und „Dresden Spirit“, von der Uni als großer Familie, in der | |
man auch mal streiten kann. Im Ausland wirbt er damit, dass Dresden | |
Bildungsniveau mit Lebensqualität vereint, und das bei niedrigen Preisen. | |
Seit er im Amt ist, habe er 300 neue Professorinnen und Professoren | |
gewonnen. Der Ausländeranteil an der TU Dresden ist seit 2014 jedes Jahr | |
weiter gestiegen. | |
## Müller-Steinhagen, der Optimist | |
Dass rechts motivierte Straftaten in Sachsen im letzten Jahr doppelt so oft | |
geschehen sind wie im Bundesdurchschnitt, das sagt Müller-Steinhagen nicht. | |
2018 zählten Opferberatungen über 300 rechte und rassistische Vorfälle – | |
fast 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Müller-Steinhagen windet sich, wenn | |
man ihn nach dem offensichtlichen Rechtsruck fragt. „Schauen Sie die | |
Umfrageergebnisse aus den letzten drei Jahren an – da ging doch vieles rauf | |
und wieder runter. Gleichzeitig ist die ganze Gesellschaft heute doch viel | |
entspannter als vor 30 oder 40 Jahren. Es herrscht eine ganz andere | |
Lebensfreude in Deutschland.“ Nach Pegida frage ihn im Ausland kaum noch | |
jemand. | |
2015 hat sich Müller-Steinhagen mit einem Plakat ablichten lassen, darauf | |
hatte er sich klar von Pegida distanziert. Im selben Jahr nahm die TU | |
Geflüchtete in ihren Turnhallen auf. Im Juni dieses Jahres hat die Uni | |
einen Appell veröffentlicht: ein Plädoyer für Demokratie und Weltoffenheit. | |
Gegen die AfD aber kann oder will sich Müller-Steinhagen dann doch nicht | |
aussprechen. Er redet von breiten Spektren, die es in jeder Partei gebe. | |
Auch in Neuseeland und Kanada seien ihm schon einige Male Menschen ironisch | |
mit dem Hitlergruß entgegengekommen. Und seine Schwiegertochter, eine | |
Inderin, fahre immer gern nach Dresden. Schließlich sagt er: „Wenn sich | |
größere Kräfte gegen Internationalisierung richten, ist das für eine Uni | |
immer schlecht.“ | |
Ob er sich keine Sorgen macht, wie es weitergeht, sollte die AfD am Ende | |
doch in Regierungsverantwortung kommen? Müller-Steinhagen stockt kurz. | |
„Wenn die AfD tatsächlich an die Regierung käme, müsste die TU Dresden nach | |
Möglichkeiten suchen, auch in diesem politischen Umfeld ihren erfolgreichen | |
Kurs beizubehalten. Die TU Dresden hat schon viele gesellschaftliche Brüche | |
überlebt. Und sie wird sich auch weiterhin positiv entwickeln.“ | |
An der TU gibt es dazu auch deutlichere Stimmen. Als die Medizinische | |
Fakultät mit einer Flagge damit warb, dass dort 73 Nationen gemeinsam | |
forschen, bekam ihr Dekan Heinz Reichmann Drohbriefe. Nach den Wahlen werde | |
man sich daran erinnern, wer eine „Umerziehung“ verdiene, hieß es in dem | |
Schreiben. Trotzdem oder gerade deswegen hat Reichman nun Plakate aufhängen | |
lassen, die sich vor den Landtagswahlen für eine freie Kultur ohne | |
Vorbehalte aussprechen. „Unser Statement richtet sich auch gegen Teile der | |
AfD, wie den Flügel“, sagt Reichmann. Auch er wägt ab: Er sei überzeugt, | |
dass es in der AfD auch Menschen gebe, die ganz normal ticken. „Aber wir | |
wollen zu keiner Zweiklassenmedizin kommen, wo wir sagen sollen: Germans | |
first. Wir Ärzte mussten doch auch schwören, dass wir alle Menschen | |
gleichbehandeln.“ | |
## Die Studenten und ihre Begegnungen mit Rassismen | |
An der medizinischen Fakultät gibt es feste Ansprechpartner, die sich darum | |
kümmern, wenn jemand diskriminiert oder bedroht wird. Nachdem Pegida 2015 | |
einen Höhepunkt erreichte, ließ das Max-Planck-Institut eine eigene | |
Notfallhotline für Mitarbeiter aus dem Ausland einrichten. Vergangenes Jahr | |
wurde sie vom Freistaat Sachsen übernommen. Bislang gab es nur wenige | |
Anrufe. Im Welcome Center sagt eine Mitarbeiterin: „Mir gegenüber wurde nur | |
selten über Rassismuserfahrungen gesprochen, was aber sicher daran liegt, | |
dass sie sich hier zunächst als Wissenschaftler sehen.“ | |
Spricht man auf dem Campus ein paar Menschen an, kann fast jeder Nichtweiße | |
von einem Vorfall berichten. Die Spanne ist breit: Mal sind es „nur“ | |
Hitlergrüße oder finstere Blicke, mal ein „Deutschland den Deutschen“ oder | |
Schweinelaute, die einem Muslim hinterhergegrunzt werden. Aber auch Schläge | |
und Bedrohungen sind dabei. „Mir ist mal ein Mann mit einem Messer | |
entgegengelaufen und hat mich beschimpft. Ein Freund von mir ist dann | |
dazwischengegangen“, erzählt ein Student. Er überlege schon manchmal, nach | |
Afghanistan zurückzukehren. Auch ein Wissenschaftler aus dem Libanon und | |
einer aus dem Jemen möchten zurück – zu oft fühlen sie sich nicht | |
willkommen, manchmal auch nicht sicher. Eine Frau aus Indien berichtet | |
dagegen, ihr sei nie etwas passiert. Wenn Rechte aufmarschieren, gebe ihre | |
Dozentin allen Ausländern per Mail Bescheid. Dann bleibe sie einfach zu | |
Hause. | |
Auch Shady Sayed sagt, er habe noch nie Probleme gehabt. „Vielleicht hatte | |
ich Glück.“ Sayed fährt gern ins Umland, nach Görlitz oder Pillnitz. Im | |
Alltag muss er den Mikrokosmos Campus nur zum Squashspielen verlassen – er | |
lebt nur wenige Minuten von seinem Institut entfernt. Auf Partys der | |
wissenschaftlichen Community seien rechte Meinungen selten. „Wenn ich doch | |
mal jemanden treffe, versuche ich einfach zu zeigen: Ich bin ganz normal.“ | |
Sayed ist ein Klassensprechertyp, auch unter Stress hört er anderen zu. | |
## Der Rechtsruck wie Krebs bekämpfen | |
Den Rechtsruck in Deutschland sieht Sayed ähnlich wie den Krebs: als | |
Krankheit, die Menschen überall auf der Welt befällt. Und die man am besten | |
mit Wissenschaft heilt. „Wir haben vielleicht unterschiedliche Kulturen, | |
beten zu unterschiedlichen Göttern, aber am Ende glauben wir doch alle an | |
Lösungen“, meint Sayed. Er will Rechte mit Ratio besiegen – die Ruhe der | |
Labore gegen das Gezeter auf den Straßen. Seit drei Jahren engagiert er | |
sich bei „Science goes to school“. In Schulen rund um Dresden erklärt er, | |
wie Genetik funktioniert. Für manche Schüler sei es das erste Mal, dass sie | |
einen Araber treffen. „Das ist doch der beste Weg, um Vorurteile | |
abzubauen.“ | |
Später sitzt er mit Kollegen in der Mensa, vielleicht Deutschlands | |
einziger, die den Gästen weiße Tischdecken gönnt. Über Lasagne debattieren | |
sie, darüber, welche Molche und Fische Verletzungen am besten wegstecken | |
und wo sich der nächste Forschungsaufenthalt im Ausland lohnt. Am Tisch | |
sitzen sechs Leute aus fünf verschiedenen Ländern. Dass sie ihre eigene | |
Sprache haben, liegt nicht nur daran, dass alle Englisch sprechen. Auf dem | |
Campus entstehen Freundschaften an Mikroskopen: In Dresden hat Sayed seine | |
besten Freunde am Institut und in der Uni getroffen. Er sagt, er sei hier | |
zu Hause. „Für mich ist das kein Ort, sondern ein Gefühl. Ein | |
Seelenzustand.“ | |
Wie Shady Sayed lebt auch Sedef Köseer nur wenige Minuten vom | |
Medizin-Campus entfernt. Für 142 Euro im Monat wohnt die 26-jährige Türkin | |
in einem Gästehaus des Uniklinikums. In ihrem Labor öffnet sie einen | |
Inkubator und präsentiert „meine Babys“. Tausende von Kopf- und | |
Nackenkrebszellen, gelagert bei Körpertemperatur. Köseer, schwarze Jeans | |
und schwarzes T-Shirt, darüber ein weißer Laborkittel, promoviert am | |
Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen über Krebsbekämpfung, nur ein paar | |
Hundert Meter von Shady Sayeds Labor entfernt. | |
## Köseer, die Wissenschaftlerin in der Frauenkirche | |
Erst im Juni ist Köseer von Ankara nach Dresden gezogen. Freunde, die schon | |
hier waren, hatten ihr von dem Rechtsruck erzählt. Für sie selbst entschied | |
das Fachliche. Köseers Betreuerinnen sind Koryphäen auf ihrem Gebiet und | |
auch im Ausland bekannt. Um Köseers Stelle hatten sich über 100 Personen | |
beworben. | |
In Deutschland seien ihr zuerst die Schrebergärten aufgefallen. „Irgendwann | |
möchte ich selbst einen haben“, sagt sie. Nur einmal hat sie bislang eine | |
schlechte Erfahrung gemacht. Als sie bei einem Behördenbesuch nur Englisch | |
spricht, werden ihr die Unterlagen wütend auf den Tisch geknallt. Auch um | |
solche Probleme zu vermeiden, möchte sie schnell ihr Deutsch verbessern. | |
„Ich will einfach niemandem einen Anlass geben.“ | |
Köseer ist nicht traditionell religiös. Sie glaubt: „Mit einem Kopftuch | |
oder einer dunkleren Haut würde es sicher schwieriger.“ Köseer, | |
aufgewachsen im liberalen Istanbul, denkt, dass sich die Stimmung mit der | |
Zeit beruhigen wird. „Wahrscheinlich sind viele hier einfach noch nicht an | |
Ausländer gewöhnt.“ | |
Sie reckt den Arm hoch und schaufelt Eis aus einer Truhe, so hoch wie sie | |
selbst. Dann steckt sie kleine Röhrchen hinein, wie Blumen ragen sie | |
heraus. Mit mehr als hundert Pipettenhüben und 5.000 Touren in der | |
Zentrifuge trennt sie ihre Krebszellen von der Nährlösung. Dann werden sie | |
eingefroren – das bedeutet erst einmal Pause. Köseer will heute die | |
Dresdner Frauenkirche besuchen. Oft arbeitet sie so lange, bis ihre | |
Kollegen sie ermahnen, nach Hause zu gehen. Sie habe keine Ärztin sein | |
wollen, weil ihr das Leiden der Patienten zu nahegehe. „Ich wollte nie | |
etwas anderes tun, als zu forschen.“ Und in der Türkei werde Wissenschaft | |
momentan eher als Luxusgut betrachtet. Wenn Köseer spricht, dann meistens | |
ernst und überlegt. | |
In der Frauenkirche drängen sich die Touristen. Erhobene Handys, | |
ehrfürchtiges Raunen. Köseer streift durch die Gänge, ihr Blick hängt an | |
der pastellfarbenen Decke. „Vielleicht liegt es daran, dass die Laborarbeit | |
so viel Geduld erfordert. Aber ich glaube, ich wäre sehr wütend, wenn ich | |
diese Kirche aufgebaut hätte und eine einzige Bombe sie zerstört.“ Köseer | |
ist es wichtig, die Geschichte ihrer Stadt zu kennen. Vor Kurzem hat sie | |
das Dresdener Panorama besucht, das die Zerstörung der Stadt nach dem | |
Zweiten Weltkrieg zeigt. Seither fühle sie sich der Stadt näher. „Ich kann | |
jetzt ein bisschen besser verstehen, wenn ältere Leute so wütend sind.“ | |
Wenn auch die jüngeren wütend werden, schiebt sie es auf globale | |
Entwicklungen, einen weltweiten Rechtsruck. | |
Weder Köseer noch Sayed wollen über die politische Situation in ihren | |
Heimatländern sprechen. Von der Lage in Deutschland wüssten sie wenig, | |
sagen sie. Auf ihre Art haben alle eine Antwort auf den Hass gefunden: | |
Shady Sayed die Wissenschaft, Hans Müller-Steinhagen den Optimismus, Sedef | |
Köseer die Empathie. Wie Sayed und Köseer kommen viele internationale | |
Wissenschaftler aus Ländern mit ganz eigener Geschichte. Aus der Ukraine, | |
wo seit Jahren Krieg herrscht, aus Brasilien, wo Präsident Bolsonaro im | |
Wahlkampf „die größten Säuberungen“ ankündigte, oder aus den USA, wo ein | |
Präsident Bürger mit Ratten vergleicht. Ihre Biografien erstrecken sich | |
über Kontinente, nun teilen sie sich die Stadt mit Menschen, die aus | |
Dörfern im Umland zu Pegida fahren. Vielleicht sind manche einfach müde, | |
sich über Politik in Deutschland Sorgen zu machen. Wenn es hier hart auf | |
hart käme, irgendwann, könnten sie einfach weiterziehen. | |
Shady Sayed beschreibt seine Pläne in Dresden so: „Für den Moment ist die | |
Zukunft hier.“ | |
17 Aug 2019 | |
## AUTOREN | |
Lina Verschwele | |
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