# taz.de -- Landtagswahl in Sachsen: Sachsen-AfD eingedampft | |
> Nur 18 statt der geplanten 61 ListenkandidatInnen zugelassen: Zwei Monate | |
> vor der Landtagswahl stolpert die sächsische AfD über einen Formfehler. | |
Bild: Die AfD-Sachsen kann nur mit 18 statt wie geplant 61 Kandidaten zur Landt… | |
Dresden taz | Es sind formale Gründe, die die [1][AfD Sachsen] zwei Monate | |
vor der Landtagswahl in ein schweres Problem stürzen. Ihre Landesliste | |
entspricht nicht den Vorschriften des Sächsischen Wahlgesetzes und der | |
Wahlordnung. Das befand am Freitagnachmittag der in Kamenz tagende | |
Landeswahlausschuss. Nur die ersten 18 von 61 Plätzen können demnach | |
anerkannt werden. | |
Zum Verhängnis wird der AfD ihr umständliches Aufstellungsverfahren. Drei | |
Tage brauchte sie im Februar im vogtländischen Markneukirchen, um die | |
ersten 18 Plätze der Landesliste zu besetzen. Fünf Wochen später wurde an | |
gleicher Stätte nochmals ein Parteitag einberufen, der über die | |
verbleibenden Plätze beschloss. | |
Weil es bei beiden Terminen unterschiedliche Tagungsleitungen und | |
unterschiedliche Wahlverfahren mit Einzel- und Blockabstimmungen gab, | |
erkannte der Landeswahlausschuss nur die ersten 18 Kandidatenplätze an. | |
Schon 2014 war dieses Problem aufgetaucht: Unter der damaligen | |
Landesvorsitzenden Frauke Petry wurde es dadurch gelöst, dass man beim | |
zweiten Parteitagstermin die ersten Kandidaten nochmals formal mitwählte. | |
Nur auf den ersten Blick deuten sich damit Parallelen zur Kommunalwahl am | |
26. Mai an, nach der die AfD in Sachsen ebenfalls Schwierigkeiten hatte, | |
die errungenen Mandate zu besetzen. Denn Direktmandate sind ihr nicht zu | |
nehmen – der Bestplatzierte eines Wahlkreises zieht in jedem Fall in den | |
Landtag ein. | |
In Umfragen liegt die AfD nun etwa gleichauf mit der CDU bei 24 bis 26 | |
Prozent der Wählerstimmen. Mit einem solchen Ergebnis am 1. September | |
könnten sie etwa 30 der nominell 120 Landtagsmandate besetzen. Das wird der | |
Alternative durchaus zugetraut. | |
Die neue Konstellation dürfte die Kontrahenten stimulieren, | |
Wahlkreisbündnisse gegen die AfD zu schließen. Deren Landesvorsitzender | |
Jörg Urban bezeichnete die Entscheidung des Landeswahlausschusses auch | |
prompt als „verabredetes Komplott der Altparteien“, um den stärksten | |
Mitbewerber zu schwächen. Die AfD werde dagegen klagen. „Jetzt erst recht“, | |
sagte Urban. | |
5 Jul 2019 | |
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## AUTOREN | |
Michael Bartsch | |
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