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# taz.de -- Neue Intendanz der Ruhrtriennale: Eine Schweizerin für den Ruhrpott
> Barbara Frey wird 2020 Intendantin der Ruhrtriennale. Damit löst sie
> Stefanie Carp ab, die mit der Landesregierung aneinander geraten war.
Bild: NRW-Kulturministerin Pfeiffer-Poensge stellt Barbara Frey (r.) als neue R…
Eine wichtige Personalentscheidung hat die nordrhein-westfälische Kultur-
und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen vom Tisch: Die
Schweizer Theaterregisseurin und Musikerin Barbara Frey tritt zum November
2020 die künstlerische Leitung der Ruhrfestspiele an. Die Intendanz
wechselt im dreijährigen Turnus.
Barbara Frey ist seit der Spielzeit 2009/10 Intendantin am Schauspielhaus
Zürich und gastierte regelmäßig beim Theatertreffen in Berlin. 2004 wurde
sie erstmals mit „Onkel Wanja“ von Anton Tschechow eingeladen. Vertreten
war sie auch beim Theatertreffen 2018, wo sie ihre Züricher
„Hamlet“-Inszenierung aufführte.
Überhaupt ist Frey keine Unbekannte in der Bundeshauptstadt: 1999 arbeitete
die Schweizerin als Hauptregisseurin an der Berliner Schaubühne am Lehniner
Platz, von 2005 bis 2008 inszenierte sie am Berliner Theater.
Nun zieht es Frey ins Ruhrgebiet, wo sie die künstlerische Leitung des
größten Kulturfestivals in NRW übernimmt. Pfeiffer-Poensgen (parteilos)
begründete die Entscheidung mit Freys Arbeit in der Schweiz: „In Zürich hat
sie gezeigt, dass sie für ein offenes, neugieriges und lebendiges Theater
auf höchstem Niveau steht. Ich bin sehr gespannt auf das künstlerische
Programm unter ihrer Leitung und die Produktionen, mit denen sie die
besonderen Industriestätten des Ruhrgebiets bespielen wird.“
Seit 2002 nutzt das vom Land geförderte Festival alte Industrieschauplätze
wie die Essener Zeche Zollverein für internationale Kunstproduktionen. Das
möchte auch Frey aufgreifen, wie sie nach ihrer Vorstellung ankündigte:
„Die Spielorte der Ruhrtriennale sind historisch gesehen unvergleichlich.
Sie erzählen von vergangener Zukunft. Wir werden danach forschen, was die
Umwidmung der Räume bedeutet: Aus stillgelegten Stahlwerken und Zechen
entstehen immer wieder neue Denkorte der Kultur.“
Die aktuelle Intendantin Stefanie Carp hatte sich bereits in ihrer ersten
Spielzeit mit der NRW-Landesregierung überworfen, die das Festival mit
einem Jahresetat von knapp 15 Millionen Euro subventioniert. Hintergrund
war die Diskussion um die Band Young Fathers, die der israelkritischen
Bewegung BDS nahesteht. Stefanie Carp hatte ein im August 2018 geplantes
Konzert der Pop-Gruppe wegen deren Nähe zur BDS-Kampagne abgesagt.
Nach einer Wiedereinladung sagte die Band schließlich selbst ab. Carp wurde
daraufhin [1][eine mangelnde Haltung] gegenüber israelkritischen Positionen
vorgeworfen. Als Reaktion auf die Kritik an Carp stellte der Träger des
Festivals, die Kultur Ruhr GmbH, der langjährigen Dramaturgin von
Theaterregisseur Christoph Marthaler mit Jürgen Reitzler einen
Betriebsdirektor an die Seite.
4 Jul 2019
## LINKS
[1] /Kommentar-zu-BDS-und-Ruhrtriennale/!5515192
## AUTOREN
Benjamin Trilling
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