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# taz.de -- Kommentar Reaktion auf Monsanto-Listen: Bayer spielt auf Zeit
> Bayer versucht, die Affäre um Monsantos „Freunde und Feinde“-Listen
> auszusitzen. Der Konzern ist eben nicht viel besser als seine US-Tochter.
Bild: Spielt den Skandal beim Tochterunternehmen Monsanto herunter: der Bayer-K…
Die Glaubwürdigkeit des Chemiekonzerns Bayer sinkt immer weiter. Erst
musste das Leverkusener Unternehmen eingestehen, dass der von ihm gekaufte
[1][US-Pestizidhersteller Monsanto Freunde und Feinde auf Listen
speicherte], die möglicherweise den Datenschutz verletzen. Und jetzt
verzögert das Unternehmen die Aufklärung der Affäre seit Wochen.
Es geht nicht „nur“ um Datenschutz. Es ist für Monsanto-Gegner in höchstem
Maße beunruhigend, dass das Unternehmen auch Informationen wie
Privatadressen und Hobbys gespeichert hat. Denn Monsanto ist dafür bekannt,
dass es zum Beispiel widerspenstige Bauern mit Detektiven überwachte.
Bayer kann sich nicht darauf zurückziehen, die Listen seien vor der
Übernahme von Monsanto im vergangenen Jahr erstellt worden. Schließlich hat
Bayer die Betroffenen nicht sofort informiert, nachdem [2][französische
Medien Mitte Mai die Affäre enthüllten]. Vielmehr warten nach
taz-Recherchen mehrere nachweislich auf der Liste geführte Journalisten und
Politiker aus Frankreich immer noch auf Bestätigung durch den Konzern.
Obwohl Bayer behauptet hat, dass die von ihm beauftragte
Rechtsanwaltskanzlei bereits bis 14. Juni die Briefe verschickt habe. Dass
die Mitteilungen jetzt schon fast zwei Wochen in der Post hängen geblieben
sein sollen, glaubt Bayer-Chef Werner Baumann wohl doch noch nicht einmal
selbst.
Und warum schickt dieser internationale Konzern überhaupt Briefe und nicht
E-Mails (kann man ja auch verschlüsseln)? Bayer spielt auf Zeit, um das
Thema in den Medien abkühlen zu lassen. Wenn überhaupt, werden die
Betroffenen erst nach und nach informiert, damit nicht anschaulich wird,
was Bayer schon eingeräumt hat: dass Monsanto massenhaft [3][Kritiker ins
Visier genommen] hat. So erweckt der Konzern den Eindruck, er wolle gar
nicht alle Betroffenen vollumfänglich informieren.
Die Episode zeigt einmal mehr: Der ach so saubere Bayer-Konzern suggeriert
gern, er sei viel transparenter als Monsanto. Aber das ist eine Lüge.
28 Jun 2019
## LINKS
[1] /Schwarze-Liste-von-Monsanto/!5600559
[2] /Ermittlungen-gegen-Bayer-Tochter/!5595712
[3] /Ermittlungen-gegen-Bayer-Tochter/!5594562
## AUTOREN
Jost Maurin
## TAGS
Schwerpunkt Überwachung
Schwerpunkt Glyphosat
Schwerpunkt Monsanto
Umweltschutz
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