Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Umweltstatistik für neue Autos: Mehr Wums, mehr Durst, mehr CO2
> Weniger Diesel, kaum E-Mobile: Neue Autos belasten die Umwelt mit mehr
> CO2-Ausstoß. Das zeigt eine Statistik der Europäischen Umweltagentur EEA.
Bild: Im Trend: SUV, hier von Jaguar
Bonn taz | Alle reden dieser Tage vom Klimaschutz – es sei denn, er oder
sie kauft ein neues Auto. Das jedenfalls zeigt die Statistik der
Europäischen Umweltagentur EEA: Nach vorläufigen Daten ist in der EU im
Jahr 2018 der CO2-Austoß von neuen Pkws und leichten Nutzfahrzeugen
gestiegen, statt zu sinken. Damit liegt er weit entfernt von den Zielen für
2020 und 2021.
Bereits im zweiten Jahr in Folge kehre sich bei den Pkws damit ein Trend
um, der von 2010 bis 2016 den Ausstoß um 22 Gramm CO2 pro Kilometer gesenkt
hat, hieß es. Nun sei er wieder um 2,4 Gramm in den letzten beiden Jahren
geklettert, erklärte die Behörde. Der Wert liegt jetzt im Schnitt bei 120,4
Gramm bei Pkws und bei 158 Gramm für leichte Nutzfahrzeuge. Die Klimaziele
dagegen fordern für Pkws in 2021 95 Gramm, für Nutzfahrzeuge 147 Gramm
bereits im nächsten Jahr.
Eine Erklärung dafür, dass die Trends so aus dem Ruder laufen, hat die EEA
auch: Inzwischen ist fast jedes dritte neue Auto (insgesamt 4,5 Millionen)
ein „Sportgeländewagen“ (SUV), deutlich schwerer und mit höherem Verbrauch
als kleinere Pkws. Dazu komme, dass der Absatz von Dieselautos in Europa
von einst 55 Prozent auf 36 Prozent zurückgegangen ist – stattdessen werden
Benzin-Motoren bevorzugt, die etwas mehr verbrauchen.
Und schließlich komme der Absatz von E-Autos nicht in Fahrt, schreibt die
EEA: „Während das Ziel von 95 Gramm für 2021 immer näher rückt, müssen in
Europa viel schneller Autos mit niedrigen Emissionen auf die Straße
kommen.“
Geschieht das nicht, drohen den Herstellern empfindliche Strafen: Bei den
Pkws kostet jedes zusätzliche Gramm in der Autoflotte eines Konzerns 95
Euro.
Für große Konzerne drohen da schnell mal jährliche Strafzahlungen in
dreifacher Millionenhöhe. „Die Hersteller können ihre Ziele trotzdem noch
erreichen“, sagt Kerstin Meyer von der „Agora Verkehrswende“, „wenn sie
europaweit schnell E-Autos in den Markt bringen.“
25 Jun 2019
## AUTOREN
Bernhard Pötter
## TAGS
CO2
Mobilität
SUV
PKW
Autoverkehr
Schwerpunkt Fridays For Future
Deutsche Bahn
Schwerpunkt Fridays For Future
## ARTIKEL ZUM THEMA
Abschied von den Staumeldungen: Tschüss, Kamener Kreuz
Der Deutschlandfunk streicht die Staumeldungen. Die hatten ihren ganz
eigenen Reiz, wirkten zuletzt aber doch anachronistisch.
SUV-Unfall in Berlin-Mitte: 500 Menschen trauern um die Toten
Bei einem Unfall mit einem SUV in Berlin kommen vier Fußgänger ums Leben.
Eine Debatte um die Sicherheit der Fahrzeuge entbrennt.
CDU-Staatssekretär über Klimaproteste: „Klimaschutz muss bezahlbar sein“
Die SchülerInnenproteste beunruhigen Thomas Bareiß nicht. Sobald sie Geld
verdienten, werde sich ihre Einstellung zu teurer Klimapolitik ändern.
Deutsche Bahn will kräftig investieren: Mehr Schienenkapazitäten fürs Klima
Mehr Züge, mehr Plätze, mehr Personal: Die BahnmanagerInnen wollen den
Klimaschutz voranbringen. Doch die Finanzierung ist ungewiss.
Klimaschutz zur Urlaubszeit: Heuchler auf Reisen
Alle fordern jetzt endlich richtigen Klimaschutz – bis die großen Ferien
beginnen. Dann steigt Deutschland in die dreckigsten Verkehrsmittel.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.