# taz.de -- Streit bei Extinction Rebellion UK: Heathrow-Aktion spaltet Aktivis… | |
> Die Klimabewegung Extinction Rebellion will mit dem Einsatz von Drohnen | |
> Europas größten Flughafen lahmlegen. Viele kritisieren den Plan. | |
Bild: Sind bekannt für ihre bunten und gewaltfreien Aktionen: die AktivistInne… | |
Sie klebten sich im April auf Straßen fest und blockierten dabei | |
[1][Straßen und Brücken mitten in der Londoner City] – alles für eine neue | |
Klimapolitik: Mit gewaltfreien wie spektakulären Aktionen hat Extinction | |
Rebellion (XR) es in Großbritannien bereits zu einiger Berühmtheit | |
gebracht. Doch nun entzweit eine neue Idee die „Bewegung“, die anders als | |
[2][die Schülerproteste von Fridays for Future] auch auf zivilen Ungehorsam | |
setzt. | |
Es geht um das umstrittenste Infrastrukturprojekt des Landes: die | |
[3][Erweiterung des Flughafens London Heathrow]. Durch den Bau einer | |
dritten Startbahn soll die Kapazität des größten europäischen Flughafens | |
von 80 auf über 130 Millionen Fluggäste pro Jahr gesteigert werden. Das | |
britische Unterhaus ist dafür, Anfang Mai entschied das oberste Gericht des | |
Landes, dass die dritte Startbahn rechtens ist. Allerdings fragen sich | |
viele, ob sich die Erweiterung noch rechtfertigen lässt, nachdem das | |
Unterhaus einen Klima- und Umweltnotstand ausgerufen hat. | |
So auch die Leute von XR. Der britische Ableger vom „Aufstand gegen das | |
Aussterben“ plant seit Ende Mai gegen „die größte britische Quelle von | |
Treibhausgasen“ vorzugehen. Dabei soll in einem ersten Schritt der | |
Flughafen für einen Tag lahmgelegt werden, geplant ist das zunächst für | |
Dienstag, den 18. Juni, dann sogar vom 1. Juli für „bis zu 10 Tage“. | |
Mitten im größten Urlaubsverkehr wären die Folgen immens. Während der | |
insgesamt 11 Tage nutzen knapp 2,5 Millionen Menschen den Flughafen. Zum | |
Vergleich: Als im Dezember der britische Flughafen Gatwick 36 Stunden wegen | |
einer Drohne geschlossen war, betraf das 150.000 Passagiere. Hochgerechnet | |
auf die nun geplante XR-Aktion würde eine Blockade mit diesem Ausmaß die | |
Airlines knapp 1 Milliarde Euro kosten. | |
Die Aktivisten berufen sich auf ein „gesetzliches Notstandsrecht“, das | |
Störmaßnahmen erlaube, „wenn damit ein viel größerer Schaden verhindert | |
werden kann“, heißt es. Angedacht ist deshalb ein riesiges Picknick in | |
Flughafennähe, zu dem die Teilnehmer Drohnen mitbringen. | |
Die mögliche Gefahr, die davon ausgehen könnte, beunruhigt die | |
XR-Community: „Viele Leute regt die Idee auf, das würde unsere Bewegung | |
splitten“, sagte XR-Mitglied Leslie im Onlinemagazin Wired. „Das | |
Störmanöver greift zu sehr ein, ist zu brutal“, findet Aaron an derselben | |
Stelle. „Die Meinungen zum Drohnen-Picknick scheinen gespalten zu sein“, | |
schreibt XR in einem internen Rundbrief. Ob die Aktion durchgeführt wird, | |
sei noch nicht entschieden. | |
13 Jun 2019 | |
## LINKS | |
[1] /Neuer-Protest-von-KlimaaktivistInnen/!5584839 | |
[2] /Fridays-for-Future-Bewegung/!5589135 | |
[3] /Flughafen-Erweiterung-in-London/!5512751 | |
## AUTOREN | |
Christian Mihatsch | |
## TAGS | |
Extinction Rebellion | |
London | |
Umweltschutz | |
Klima | |
Flughafen | |
Schwerpunkt Klimaproteste | |
Fliegen | |
Schwerpunkt Fridays For Future | |
Großbritannien | |
Klima | |
Extinction Rebellion | |
Klima | |
Artensterben | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Geld für Klima-AktivistInnen: Rebellen-Streit über Großspenden | |
Eine hohe Spendensumme aus den USA an Extinction Rebellion stößt in | |
Deutschland auf Vorbehalte. Ein Kompromiss soll Frieden schaffen. | |
Politiker greift Aktivistin an: Aggressiv gegen friedlichen Protest | |
Klima-Aktivistinnen stören eine Veranstaltung in London. Der Abgeordnete | |
Mark Field bugsiert eine Frau aus dem Raum und wird dabei handgreiflich. | |
Großbritannien will CO2-frei werden: Klimaneutral ab 2050 | |
Die britische Regierung setzt sich ein ambitioniertes Ziel: In 30 Jahren | |
sollen keine Treibhausgase mehr ausgestoßen werden. | |
Klimaprotest am Berliner Kanzleramt: Schwitzen für das Klima | |
Aktivist*innen von Extinction Rebellion ketten sich an den Gartenzaun der | |
Kanzlerin. Sie fordern, dass ein nationaler Klimanotstand ausgerufen wird. | |
Klimacamp vor dem Kanzleramt: „Ziviler Klimanotstand“ ausgerufen | |
Wie kann die Klimakrise beendet werden? Damit haben sich 600 Menschen vor | |
dem Kanzleramt beschäftigt. Die Ideen sollen weitergetragen werden. | |
Biologe über bedrohte Tiere und Pflanzen: „Wie Fukushima für die ganze Welt… | |
Ganze Ökosysteme sind gefährdet, ein Kollaps droht. Umweltschädliche | |
Subventionen abzustellen, wäre nur ein erster Schritt, sagt Naturschützer | |
Christof Schenck. |