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# taz.de -- Nach Nahles' Rücktritt: Union will bei der SPD bleiben
> Die CDU demonstriert öffentlich den Dreiklang von Partei, Unionsfraktion
> und Kanzleramt: Sie möchte die große Koalition fortführen.
Bild: „Nicht die Stunde für parteitaktische Überlegungen“: Kramp-Karrenba…
Berlin taz | [1][Der Rückzug von Andrea Nahles] sowohl vom Partei- als auch
vom Fraktionsvorsitz stellt das Weiterbestehen der Regierungskoalition in
Frage. Und: Er stellt die Partnerin der SPD, [2][die Union, vor große
Probleme]. Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer steht
innerparteilich wegen der schlechten Europawahl-Ergebnisse und der ziemlich
chaotischen Organisation der Bundespartei hart in der Kritik. Der radikale
Move von Nahles könnte den Austritt der SPD aus der Koalition zur Folge
haben – mit unabsehbaren Folgen für die Union.
Am Sonntag waren Vorstand und Präsidium zur Klausur verabredet, eigentlich
um das schlechte CDU-Ergebnis der Europawahl vom vergangenen Wochenende zu
analysieren. Das war insofern praktisch, als alle maßgeblichen
VertreterInnen vor Ort im Konrad-Adenauer-Haus waren, um sich zu den
aktuellen Ereignissen zu äußern und so öffentlich den Dreiklang von Partei,
Unions-Fraktion und Kanzleramt zu demonstrieren. Der Tenor war deutlich:
Die Union möchte die Große Koalition fortführen.
Den Anfang machte Annegret Kramp-Karrenbauer. „Wir stehen weiter zur Großen
Koalition“, sagte sie mit arg angestrengter Miene. Dies sei „nicht die
Stunde für parteitaktische Überlegungen“. Die Groko sei „kein Selbstzweck…
ihre Partei bereit, „weiterhin ihren Beitrag zu einer stabilen und
funktionierenden Regierungsarbeit zu leisten“.
Nach Kramp-Karrenbauer meldete sich Fraktionschef Ralph Brinkhaus zu Wort.
Er hoffe, die Arbeit mit der SPD fortsetzen zu können: „Wir sind fest
entschlossen.“ Brinkhaus legte Wert auf die persönliche Bemerkung, dass mit
Andrea Nahles „ein Mensch“ aus dem politischen Betrieb ausscheidet. „Wir
müssen uns fragen: Wie gehen wir miteinander um, was macht das mit uns?“
Die Antwort lasse er „bewusst offen“.
Kurz nach halb sechs trat schließlich Angela Merkel an alter Wirkungsstätte
ans Mikrofon. Sie spreche hier für die Regierung, betonte die Kanzlerin.
Und für die sage sie: „Wir werden die Regierungsarbeit fortsetzen“ – mit
aller Ernsthaftigkeit und großem Verantwortungsbewusstsein. Wie ihr
Vorredner Ralph Brinkhaus wies sie auf die Arbeit hin, die vor der Großen
Koalition liege. Innen- und Außenpolitik, Europa, Wirtschaft – „wir werden
weiterarbeiten“.
Das Thema Klima erwähnte Angela Merkel nicht, obwohl direkt vor der
Parteizentrale Greenpeace-AktivistInnen Aufstellung genommen hatten. Aber
zugegeben, am Ende eines solchen Tages kann schon mal aus dem Blick
geraten, was landauf, landab hitzig diskutiert wird.
2 Jun 2019
## LINKS
[1] /Ruecktritt-von-Andrea-Nahles/!5599736/
[2] /CDU-nach-Ruecktritt-von-Nahles/!5599732/
## AUTOREN
Anja Maier
## TAGS
Schwerpunkt Angela Merkel
SPD
Schwarz-rote Koalition
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Deutsche Politik
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