# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Mit Kultur in den Mai | |
> Am Montag läuten Berliner Ensemble und Philharmoniker die nächste | |
> Spielzeit ein. Danach beginnt schon in der Walpurgisnacht der | |
> Demo-Marathon. | |
Bild: Straßenkultur am 1. Mai in Kreuzberg | |
Wieder eine kurze Woche mit einem Arbeitstag weniger – bitte mehr davon, | |
man könnte sich daran gewöhnen! | |
Die Woche beginnt kulturvoll: Am Montag stellt das Berliner Ensemble das | |
Programm für die neue Spielzeit vor – und. Intendant Oliver Reese lädt zur | |
Baustellenbegehung ein: Das Theater am Schiffbauerdamm will im Herbst eine | |
zweite feste Spielstätte im ehemaligen Probegebäude eröffnen. Und auch die | |
Berliner Philharmoniker rühren zu Wochenbeginn die Werbetrommel für die | |
Spielzeit 2019/20. Auf der Pressekonferenz ist der designierte Chefdirigent | |
Kirill Petrenko dabei, der ab August die Nachfolge von Sir Simon Rattle | |
antritt. | |
Der 1. Mai beginnt in Berlin seit Jahren im Grunde genommen einen Tag | |
früher – in der Walpurgisnacht am Dienstagabend. Wobei es in diesem Jahr | |
erstmals kein Walpurgisnacht-Fest im Mauerpark geben wird. 15 Jahre lang | |
fand es statt, doch jetzt ist Schluss. „Aus Angst vor möglichen Beschwerden | |
von Anwohnern wurden durch die Polizei hohe Auflagen und starke | |
Einschränkungen für das Fest angekündigt“, heißt es in einer Erklärung d… | |
Organisatoren vom Verein Freunde des Mauerparks. Verzichtet werden sollte | |
auf laute Musik, auch das Lagerfeuer wollte die Polizei nicht erlauben – | |
und ein Fest ohne Musik sei nun mal „kein tragender Ansatz für eine | |
kreative und friedvolle Walpurgisnacht“. | |
Mal sehen, welche Lärmpegel von anderen Veranstaltungen und Demonstrationen | |
rund um den 1. Mai ausgehen werden. Am frühen Abend der Walpurgisnacht | |
zieht eine antikapitalistische Demonstration durch den Wedding, sie trägt | |
den Titel „Unsere Häuser, unsere Kieze – Gegen die Stadt der Reichen!“ Im | |
Aufruf zur Demo heißt es unter anderem: „Die Spekulation mit Wohnraum von | |
Investor*innen wie Deutsche Wohnen, Akelius & Co. sind Ausdruck eines | |
brutalen Verdrängungsprozesses.“ Was für eine Einstimmung auf den Tag der | |
Arbeit! Los geht die Demo um 17 Uhr auf dem Leopoldplatz. Wir werden davon | |
berichten. | |
Das gilt auch für die zahlreichen Kundgebungen, Demonstrationen und Feste | |
am 1. Mai. taz-ReporterInnen schauen zum Beispiel bei der großen | |
Gewerkschaftsdemo in Mitte vorbei, die schon morgens um 10 Uhr startet, und | |
tummeln sich auf dem Myfest in Kreuzberg, das in diesem Jahr eine Nummer | |
kleiner als üblich ausfallen soll. Und auch im Görlitzer Park passiert | |
etwas Neues – nämlich nichts: Der Görli soll nicht mehr wie im vergangenen | |
Jahr eine völlig überfüllte Partyzone, sondern eine Oase der Ruhe ganz ohne | |
Bühnen und Musik werden. Wir sind gespannt. | |
Ganz friedlich soll es auch im Grunewald zugehen. Das zumindest versprechen | |
die Organisatoren von „myGruni“, dem „Bürgerfest am 1. Mai“. Schon im | |
vergangenen Jahr zogen die HedonistInnen mit einer Demonstration durch den | |
Grunewald. Die habe „den Bezirk in Chaos und Irritation gestürzt“, | |
resümieren die Organisatoren. „Immer wieder kam es zu Beschmutzung durch | |
Konfetti, illegalen Klingelstreichen, massivem Anbringen von Klebebildchen | |
und politisch motivierten Flugblättern.“ Und sie versprechen: „Der Protest | |
muss, kann und soll friedlich geäußert werden!“ Ebendeshalb gibt es statt | |
Mai-Krawallen ein friedliches Bürgerfest ab 13 Uhr: „myGruni!“ Na, mal | |
sehen – und lesen: bei uns im Blatt oder auch online bei taz.de/berlin. | |
Eigentlich ist die Woche danach auch schon wieder gelaufen. Das Wochenende | |
kann kommen. | |
29 Apr 2019 | |
## AUTOREN | |
Andreas Hergeth | |
## TAGS | |
Berliner Ensemble | |
Berliner Philharmoniker | |
Tag der Arbeit, Tag der Proteste | |
Neukölln | |
Schwerpunkt 1. Mai in Berlin | |
Wochenvorschau | |
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