Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar Facebooks Skandale: Nicht einmal ein leises Rütteln
> Facebook drohen in den USA wegen Datenschutzverstößen Milliardenstrafen.
> Doch der Konzern bleibt davon unbeeindruckt.
Bild: Der Name steht für ausgemachte Datensammelwut
Für Facebook ist es eine ganz einfache Rechnung: Wie viel verdient das
Unternehmen dadurch, dass es ständig [1][gegen Datenschutzvorschriften
verstößt]? Und viel hoch sind die [2][Geldbußen,] die ihnen dafür drohen?
Steht unterm Strich ein Plus, dann lohnen sich die Verstöße für den
IT-Konzern, so einfach.
Kein Wunder also, dass die Anleger:innen [3][entspannt reagieren],
selbst wenn Facebook ankündigt, mit einer 5-Milliarden-Forderung der
zuständigen US-Behörde FTC zu rechnen. 5 Milliarden US-Dollar, was sind das
schon, wenn gleichzeitig Zahlen bekannt gegeben werden, wie: Im März 8
Prozent mehr täglich aktive Nutzer:innen als im Vorjahresmonat. Oder: 2,1
Milliarden Menschen nutzen täglich einen der Facebook-Dienste vom
Onlinenetzwerk selbst über Instagram bis zu Whatsapp. Mehr Nutzer:innen,
das heißt, mehr persönliche Daten, da lohnt sich jeder
[4][Datenschutzverstoß] gleich noch viel mehr.
So wie die Situation derzeit ist, kann Facebook schlichtweg machen, was es
will. Was immer Aufsichtsbehörden an Strafzahlungen verhängen, so hoch,
dass sie ein Unternehmen mit einer Geldreserve von 45 Milliarden US-Dollar
kratzen, werden sie kaum sein. Selbst die in etwa wöchentlichen Nachrichten
über neue Verstöße – der neueste: Millionen Passwörter im Klartext
gespeichert – führen nicht dazu, dass sich Nutzer:innen und Anleger:innen
entrüstet abwenden. Vielleicht ist es sogar eher der gegenteilige Effekt:
Abstumpfung. Am Ende sind es eben doch nur ein paar Millionen Passwörter
hier, ein paar Millionen unrechtmäßig hochgeladene E-Mail-Adressen dort.
Oder?
Es ist einfach zu sagen, dass Nutzer:innen, die ihre Daten bei Facebook
hinterlassen, mittlerweile doch wissen müssten, worauf sie sich einlassen –
und mit allem zu rechnen hätten. Der Skandal ist, dass so ein
Geschäftsmodell funktioniert. Und die Sanktionen längst nicht ausreichen,
an diesem Funktionieren auch nur vorsichtig zu rütteln.
25 Apr 2019
## LINKS
[1] /Naechster-Facebook-Datenschutzverstoss/!5586957
[2] https://www.tagesschau.de/wirtschaft/boerse/facebook-quartal-101.html
[3] /Konzern-hat-Geld-zurueckgelegt/!5587956
[4] /Datenschutz-Grundverordnung/!5572748
## AUTOREN
Svenja Bergt
## TAGS
Datenschutzgrundverordnung
Schwerpunkt Meta
Instagram
Internet
Soziale Medien
Schwerpunkt Meta
Schwerpunkt Meta
Schwerpunkt Meta
DSGVO
Datenschutz
## ARTIKEL ZUM THEMA
Datenschutz bei Facebook: Zuckerberg macht auf Privatsphäre
Facebook will seinen schlechten Ruf beim Datenschutz aufpäppeln und
Nachrichten zukünftig verschlüsseln. An der Datensammelei ändert das
nichts.
Konzern hat Geld zurückgelegt: Facebook erwartet Strafe
Der US-Konzern rechnet damit, bis zu 5 Milliarden US-Dollar zahlen zu
müssen. Die Anleger reagieren entspannt – denn das Netzwerk wächst.
Nächster Facebook-Datenschutzverstoß: E-Mail-Adressen auf Abwegen
Facebook sammelte über drei Jahre hinweg die E-Mail-Kontakte von Nutzern
ohne deren Erlaubnis. Die Daten seien aber nicht weitergegeben worden.
Datenschutz-Grundverordnung: DSGVO ist in Kraft – und nun?
Vor zehn Monaten trat die Datenschutz-Grundverordnung in Kraft. Doch
VerbraucherInnen fühlen sich wenig informiert.
Neuer Datenskandal bei Facebook: Nutzer-Passwörter im Klartext
Facebook hat die Passwörter von hunderten Millionen Nutzern unverschlüsselt
auf internen Servern gespeichert. Sie waren für Mitarbeiter einsehbar.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.