# taz.de -- Konzern hat Geld zurückgelegt: Facebook erwartet Strafe | |
> Der US-Konzern rechnet damit, bis zu 5 Milliarden US-Dollar zahlen zu | |
> müssen. Die Anleger reagieren entspannt – denn das Netzwerk wächst. | |
Bild: Daumen hoch? Wenn es um Datenschutz bei Facebook geht, sicher nicht | |
Facebook rechnet damit, dass die jüngsten Datenschutzskandale das | |
Online-Netzwerk bis zu 5 Milliarden US-Dollar kosten werden. Im | |
Zusammenhang mit entsprechenden Ermittlungen der US-Handelsbehörde FTC | |
legte Facebook im abgelaufenen Quartal 3 Milliarden US-Dollar beiseite. | |
Insgesamt könne die Belastung 5 Milliarden Dollar erreichen, erklärte das | |
Unternehmen nach US-Börsenschluss am Mittwoch. | |
Die Ermittlungen der FTC können zum Beispiel mit einer Strafe oder einem | |
Vergleich enden. Auslöser für die Untersuchung war vor allem der | |
[1][Skandal um Cambridge Analytica]. Die Anleger zeigten sich nach der | |
Ankündigung der Rückstellung entspannt: Die Aktie legte im nachbörslichen | |
Handel zeitweise um mehr als 4 Prozent zu. Facebook hat Geldreserven von | |
über 45 Milliarden Dollar. | |
Laut der am Mittwoch vorgestellten Quartalsbilanz nutzten im März 1,56 | |
Milliarden Menschen täglich das Online-Netzwerk – ein Zuwachs von 8 Prozent | |
im Vergleich zum Vorjahresmonat. In Europa legte die Zahl mindestens einmal | |
im Monat aktiver Nutzer um 3 Millionen auf 384 Millionen zu. Im vergangenen | |
Jahr waren die Nutzerzahlen in Europa zeitweise zurückgegangen, vermutlich | |
wegen der Umstellung durch [2][die Datenschutz-Grundverordnung DSGVO], bei | |
der neue Zustimmungen zur Datenverarbeitung eingeholt werden mussten. | |
Facebook stand in den vergangenen Monaten wiederholt in der Kritik, unter | |
anderem wegen eines Live-Videos des Anschlags auf zwei Moscheen im | |
neuseeländischen Christchurch, das auf der Plattform gestreamt worden war. | |
Darüber hinaus musste das Unternehmen zahlreiche Datenschutzverstöße | |
zugeben. So wurde erst vergangene Woche bekannt, dass der Konzern über drei | |
Jahre hinweg die E-Mail-Kontakte von Nutzern sammelte – ohne deren | |
Erlaubnis. | |
Im Fall Cambridge Analytica war Anfang 2018 ans Licht gekommen, dass die | |
Politikberatungsfirma Daten von Millionen Nutzern rechtswidrig abgeschöpft | |
hatte. Facebook betonte zwar, das habe gegen die Regeln verstoßen. Das | |
Unternehmen geriet dennoch in die Kritik, weil die Datenweitergabe | |
überhaupt möglich war – und weil Facebook bereits seit Ende 2016 davon | |
wusste. (mit dpa) | |
25 Apr 2019 | |
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## AUTOREN | |
Svenja Bergt | |
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