# taz.de -- Datenschutz-Skandal bei Facebook: Verstöße kosten 5 Milliarden Do… | |
> Mehr als ein Jahr ermittelte die US-Verbraucherschutzbehörde wegen des | |
> Cambridge-Analytica-Skandals. Jetzt soll es einen Vergleich geben. | |
Bild: Trotzdem lästig: Facebook hatte sich bereits auf eine Strafe eingestellt | |
NEW YORK dpa | Nach mehr als einjährigen Ermittlungen gegen Facebook wegen | |
Datenschutzverstößen hat die US-Handels- und Verbraucherschutzbehörde FTC | |
[1][einem Medienbericht zufolge] einem milliardenschweren Vergleich mit dem | |
Online-Riesen zugestimmt. Die fünf leitenden Vertreter der Kommission | |
hätten in dieser Woche mit drei zu zwei Stimmen für eine Zahlung von rund 5 | |
Milliarden Dollar (4,4 Milliarden Euro) votiert, schrieb das Wall Street | |
Journal am Freitag unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Die FTC und | |
Facebook lehnten einen Kommentar ab. | |
[2][Facebook hatte sich bereits auf eine Strafe eingestellt] und im April | |
mitgeteilt, dass diese sich auf 5 Milliarden Dollar belaufen könnte. Die | |
FTC hatte im Zuge des Cambridge-Analytica-Skandals vor über einem Jahr eine | |
Ermittlung eingeleitet. | |
Die Datenanalyse-Firma, die im US-Wahlkampf auch für den späteren | |
Präsidenten Donald Trump arbeitete, hatte Daten von Millionen von Nutzern | |
bei Facebook abgreifen können. Seit der Affäre ist der Internetkonzern | |
durch [3][weitere Datenschutzverstöße] noch tiefer in die Kritik geraten. | |
Die Verbraucherschutzbehörde musste nun klären, ob Facebook gegen eine | |
Vereinbarung mit der FTC aus dem Jahr 2011 verstoßen hat. Damals hatte sich | |
der Konzern von Mark Zuckerberg verpflichtet, die Privatsphäre von | |
Nutzerinnen und Nutzern zu schützen. Das jetzt laut Wall Street Journal | |
ausgehandelte Bußgeld wäre das höchste, das die FTC je gegen ein | |
Technologieunternehmen verhängt hat. Allerdings entspricht es nicht einmal | |
einem Zehntel des Gewinns von Facebook von knapp 56 Milliarden Dollar im | |
vergangenen Jahr. | |
Die Börse reagierte erleichtert auf die Einigung. Die Aktie von Facebook | |
legte an der Nasdaq um 1,8 Prozent zu, obwohl die zur Debatte stehende | |
Vergleichszahlung um 2 Milliarden Dollar höher ist als die Summe, die | |
Facebook konkret in der jüngsten Bilanz zurückgestellt hatte. | |
Facebook steht in den USA [4][unter politischem Druck]. US-Präsident Donald | |
Trump wirft dem Netzwerk vor, Stimmen aus dem rechten politischen Spektrum | |
zu unterdrücken. Außerdem hat er sich klar gegen die von Facebook | |
angestoßene [5][Digitalwährung Libra] in Stellung gebracht. Gleichzeitig | |
fordern mehrere Präsidentschaftskandidaten der Demokratischen Partei wie | |
Elizabeth Warren die Zerschlagung des Facebook-Konzerns. | |
14 Jul 2019 | |
## LINKS | |
[1] https://www.wsj.com/articles/ftc-approves-roughly-5-billion-facebook-settle… | |
[2] /Konzern-hat-Geld-zurueckgelegt/!5587956 | |
[3] /Naechster-Facebook-Datenschutzverstoss/!5586957 | |
[4] /US-Kongress-prueft-Google-und-Co/!5596958 | |
[5] /Kryptowaehrung-von-Facebook/!5601948 | |
## TAGS | |
Schwerpunkt Facebook | |
Datenschutz | |
Cambridge Analytica | |
Schwerpunkt Rassismus | |
Schwerpunkt Facebook | |
Schwerpunkt Facebook | |
Schwerpunkt Facebook | |
Schwerpunkt Facebook | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Strafe für Facebook: Tut ja gar nicht weh | |
Fünf Milliarden Dollar klingen nach viel, sind für Facebook aber keine | |
große Sache. Angst hat man vor Einschränkungen des Geschäftsmodells. | |
Datenschutz und FaceApp: Immer mitten in die Fresse rein | |
Nebensache Datenschutz: Die App zur Modifikation von Gesichtern, FaceApp, | |
wird in den USA als Sicherheitsrisiko angesehen – weil sie aus Russland | |
ist. | |
US-Kongress prüft Google und Co.: Internetriesen geht's an den Kragen | |
Bisher konnten sich große Internetkonzerne auf das Wohlwollen der Behörden | |
verlassen. Jetzt kritisieren Politiker ihre marktbeherrschende Stellung. | |
Konzern hat Geld zurückgelegt: Facebook erwartet Strafe | |
Der US-Konzern rechnet damit, bis zu 5 Milliarden US-Dollar zahlen zu | |
müssen. Die Anleger reagieren entspannt – denn das Netzwerk wächst. | |
Nächster Facebook-Datenschutzverstoß: E-Mail-Adressen auf Abwegen | |
Facebook sammelte über drei Jahre hinweg die E-Mail-Kontakte von Nutzern | |
ohne deren Erlaubnis. Die Daten seien aber nicht weitergegeben worden. |