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# taz.de -- Nächster Facebook-Datenschutzverstoß: E-Mail-Adressen auf Abwegen
> Facebook sammelte über drei Jahre hinweg die E-Mail-Kontakte von Nutzern
> ohne deren Erlaubnis. Die Daten seien aber nicht weitergegeben worden.
Bild: Mal eben bei Facebook angemeldet – und nebenbei vielleicht gleich die M…
Berlin dpa/taz | Facebook hat den nächsten Datenschutz-Verstoß entdeckt:
Das Online-Netzwerk lud in den vergangenen drei Jahren ohne Erlaubnis die
Kontakte aus den E-Mail-Konten von bis zu 1,5 Millionen neuen Nutzern hoch.
Der Fehler sei nach einer Änderung am Anmelde-Verfahren im vergangenen
Monat entdeckt worden, wie Facebook am Donnerstag bestätigte. Die Daten
seien nicht weitergegeben worden und würden gelöscht. Über den neuen Fehler
[1][hatte zunächst das Finanznachrichten-Portal Business Insider
berichtet].
Die Kontaktdaten wurden bei der Bestätigung der E-Mail-Adresse eines neuen
Nutzers durch Eingabe des Passworts des Mail-Accounts hochgeladen. Facebook
besaß damit die Möglichkeit, die E-Mail-Adresse des neuen Mitglieds zu
bestätigen. Dieses Verfahren wurde nach Kritik von Datenschützern wieder
abgeschafft.
Ein Facebook-Sprecher sagte Business Insider, man habe vor Mai 2016 den
Anwendern angeboten, zusammen mit der Verifizierung auch freiwillig die
Kontakte aus dem E-Mail-Konto hochzuladen. Somit konnte der US-Konzern den
Nutzern etwa neue Freunde empfehlen. Unklar blieb, ob Facebook die Daten
auch für gezielte Werbung nutzte.
Der Texthinweis auf die Funktion sei tatsächlich gelöscht worden.
Allerdings sei die zugrundeliegende Funktionalität nicht entfernt worden,
erklärte der Sprecher des Unternehmen. Wie viele Kontaktdaten ohne einen
entsprechenden Hinweis bei Facebook gelandet sind, lässt sich nur schätzen
– es können je nach Größe der jeweiligen Adressbücher mehrere hundert
Millionen Datensätze sein.
Der Vorfall ist nur der aktuelleste [2][in einer Reihe aus
Datenschutz-Skandalen], mit denen Facebook innerhalb der vergangenen Monate
Schlagzeilen gemacht hat. Den Anfang machte der Fall Cambridge Analytica.
[3][Dabei war Anfang 2018 ans Licht gekommen], dass die
Politikberatungsfirma Daten von Millionen Nutzern rechtswidrig abgeschöpft
hatte.
Der aktuellste Fall ist gerade einmal zwei Wochen her: Anfang April wurde
bekannt, dass zwei Firmen die Daten von Facebook-Nutzern [4][offen
zugänglich im Netz gespeichert hatten]. Auch wenn Facebook hier nicht
selbst den Verstoß verursacht hat – der Vorfall zeigt, dass Facebook keine
Kontrolle darüber hat, was mit den persönlichen Daten passiert, die
App-Partner auf der Plattform erheben.
19 Apr 2019
## LINKS
[1] https://www.businessinsider.de/facebook-uploaded-1-5-million-users-email-co…
[2] /50-Millionen-Nutzerkonten-betroffen/!5539246
[3] /Facebook-und-der-Datenschutz/!5489555
[4] /Datenschutz/!5585787
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