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# taz.de -- US-Kongress prüft Google und Co.: Internetriesen geht's an den Kra…
> Bisher konnten sich große Internetkonzerne auf das Wohlwollen der
> Behörden verlassen. Jetzt kritisieren Politiker ihre marktbeherrschende
> Stellung.
Bild: Kommen womöglich bald nicht mehr so leicht davon: Internetriesen wie Goo…
Berlin taz/dpa | Die Schonzeit für die amerikanischen Internetriesen ist
nun auch in ihrer Heimat vorbei. US-Kongress und Wettbewerbsaufsicht haben
angekündigt, dass sie verstärkt Google, Facebook, Amazon und Apple ins
Visier nehmen wollen.
„Eine kleine Zahl von marktbeherrschenden, unregulierten Plattformen hat
eine außergewöhnliche Macht über Onlinehandel, -kommunikation und
-informationen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Republikaner
und Demokraten im Justizausschuss des Repräsentantenhauses. Die
Abgeordneten wollen wissen, ob die Unternehmen ihre Monopolstellungen
ausnutzen oder wettbewerbsfeindliche Maßnahmen ergriffen haben.
Politikern und Verbraucherschützern ist die marktbeherrschende Stellung der
großen Internetfirmen schon lange ein Dorn im Auge. In Europa hat die
EU-Kommission gegen Googles Mutterkonzern Alphabet [1][bereits ein Bußgeld
in Rekordhöhe von 1,5 Milliarden Euro verhängt]. Doch in ihrem Heimatmarkt
konnten sich die Internetriesen bislang auf eine lasche Regulierung
verlassen.
Frühere Wettbewerbsuntersuchungen gegen Google wurden eingestellt. Die
Politik schien wenig Interesse zu haben, gegen die weltweit erfolgreichen
IT-Konzerne aus Seattle und dem Silicon Valley vorzugehen. Inzwischen
ärgert sich aber auch die Politik über das Gebaren der Tech-Konzerne.
Während es den Demokraten tatsächlich um Missbrauch ihrer Monopolstellung
und Marktmacht geht, werfen Republikaner und US-Präsident Donald Trump
Facebook vor, konservative Meinungen zu unterdrücken.
## Die Kurse reagieren sofort
Nun geht das US-Justizministerium gegen Google vor, die Handelsbehörde FTC
hat sich bereit erklärt, Facebook und Amazon ins Visier nehmen. Gegen
Facebook ermittelt die FTC bereits seit rund einem Jahr. Damals war bekannt
geworden, dass das Unternehmen die Daten von wahrscheinlich mehr als 87
Millionen Nutzerinnen und Nutzern [2][dem umstrittenen Analyse-Unternehmen
Cambridge Analytica] zur Verfügung gestellt hat. Drei Milliarden Dollar hat
Facebook für eine mögliche Strafzahlung zurückgestellt und stellt sich auf
Kosten von bis zu fünf Milliarden Dollar ein.
Die Kurse von Technologieaktien reagierten auf die Meldung umgehend mit
Abschlägen. Die Aktien von Facebook und Googles Mutterkonzern Alphabet
verloren jeweils rund sieben Prozent, Amazon-Aktien gaben 5,2 Prozent nach
und Apple-Aktien knapp zwei Prozent.
Dass tatsächlich offiziell gegen die Tech-Riesen ermittelt wird, ist noch
lange nicht ausgemacht. Die US-Behörden und der Kongress haben lediglich
den Rahmen abgesteckt. Die Unternehmen müssen sich allerdings darauf
gefasst machen, dass sie nicht nur jede Menge Dokumente aushändigen und
Vertreter zu Anhörungen nach Washington schicken müssen. Sie müssen auch
Rückstellungen bilden.
4 Jun 2019
## LINKS
[1] /EU-Kommission-will-43-Milliarden-Euro/!5522654
[2] /Konzern-hat-Geld-zurueckgelegt/!5587956
## AUTOREN
Felix Lee
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