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# taz.de -- Ausbau der Solarenergie: Keine Schule ohne Sonne
> Der Berliner Klimaschutzrat kritisiert die Bauverwaltung: Die müsse beim
> Schulneubau für Solaranlagen sorgen. Grüne fordern Anlagen-Pflicht für
> alle Neubauten.
Bild: Sollen Berlin künftig mit Strom versorgen: Solardächer
Der Sprecher des Berliner Klimaschutzrates, Bernd Hirschl, hat den Senat
dazu gedrängt, die Ausstattung öffentlicher Gebäude mit Photovoltaik oder
Solarthermie stärker voranzutreiben – gerade auf Schulen. „Auf Schulen
gehören Solaranlagen“ sagte Hirschl bei einer Anhörung im Umweltausschuss
des Abgeordnetenhauses. Das sei die klare Position des mit VertreterInnen
von Wissenschaft, Wirtschaft und Umweltverbänden besetzten Gremiums. Das
Argument mangelnder Rentabilität könne man nicht gelten lassen: „Das ist
schon aus Bildungsgründen ein Mehrwert, da kann man nicht nur auf die
Wirtschaftlichkeit schauen.“
Der vor anderthalb Jahren gegründete, ehrenamtliche [1][Klimaschutzrat]
soll Senat und Abgeordnetenhaus in Fragen des Klimaschutzes beraten. Es
geht um die allgemeinen Klimaschutzziele und die Umsetzung der konkreten
Maßnahmen im Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK). Die Beratung
findet bislang eher hinter den Kulissen statt, die Anhörung war der erste
Auftritt im Parlament.
Der Bau von Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden wird in der
Koalitionsvereinbarung gefordert und ist auch im BEK verankert: Von einer
Vorbildfunktion der Verwaltung ist hier die Rede. Die sei aber „im Moment
noch nicht sichtbar“, so Hirschl: „Das muss noch deutlich verbessert
werden.“ Im Februar hatte der Senat auf Anfrage der Grünen eingeräumt, dass
von den ersten zehn Schulen im Rahmen der milliardenschweren
„Schulbauoffensive“ keine einzige eine Anlage zur Erzeugung von Strom oder
Wärme aus Sonnenstrahlung erhält.
Daraufhin [2][fasste der jüngste Landesparteitag der Grünen den Beschluss],
dass Solaranlagen „im Rahmen des Schulneubau- und Sanierungsprogramms zur
Pflicht werden und keine neugebaute Schule ohne Solaranlage errichtet
wird“. Die Bauverwaltung unter Senatorin Katrin Lompscher (Linke) solle auf
die Expertise des landeseigenen Stadtwerks setzen.
## Anlagen auf alle Dächer
Aber die Grünen wollen noch mehr: Jedes dafür geeignete Berliner Gebäude,
ob öffentlich oder privat, solle künftig Solarenergie erzeugen. Für
Neubauten könne das gesetzlich vorgeschrieben werden, aber auch für
Bestandsbauten bei Umbauten oder Sanierungen – und zwar als
nicht-umlagefähige Maßnahme. Im Zuge der Novellierung der Bauordnung oder
des Energiewendegesetzes wolle man „erste Schritte gehen“, heißt es im
Beschluss.
Der Grünen-Abgeordnete Stefan Taschner wiederholte in Bezug auf de
Schulneubau die Kritik im Ausschuss. „Können Sie da nicht mal proaktiv auf
die Bauverwaltung zugehen?“, fragte er Klimaschutzrat-Sprecher Hirschl. In
Sachen Wirtschaftlichkeit verwies sein Kollege von der Linkspartei, Michael
Efler, auf die Bundesratsinitiative der Jamaika-Koalition in
Schleswig-Holstein, die eine Neuordnung der Förderung von erneuerbaren
Energien fordert. Im Zentrum steht dabei eine CO2-Abgabe, durch die sich
auch der Bau von Solaranlagen stärker rechnen würde.
12 Apr 2019
## LINKS
[1] https://www.berlin.de/senuvk/klimaschutz/klimaschutzrat/index.shtml
[2] https://gruene.berlin/sites/gruene.berlin/files/vorl_beschluss_l02_energie.…
## AUTOREN
Claudius Prößer
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Solarenergie
Schule
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Katrin Lompscher
Ökostrom
Erneuerbare Energien
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Efler.
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