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# taz.de -- Studie zu Solarenergie in Berlin: Sun and the city
> Bis 2050 könnten 25 Prozent des Strombedarfs in Berlin aus Solarenergie
> produziert werden. Zu dem Ergebnis kommt die Studie „Masterplan
> Solarcity“.
Bild: Photovoltaikanlage in Berlin-Adlershof
In Berlin könnte ein Viertel des Strombedarfs langfristig aus Sonnenenergie
produziert werden. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Masterplan
Solarcity“, die im Auftrag der Senatswirtschaftsverwaltung vom
Fraunhofer-Institut für Solare Energiesystem ISE in Freiburg erstellt
wurde.
Zusammen mit einem Expertenkreis von Berliner Akteuren wurde ein
Maßnahmenkatalog mit 27 Maßnahmen zur Beschleunigung des Solarausbaus in
Berlin formuliert. „Die Expertenempfehlung zeigt: Die Solarwende in Berlin
ist möglich!“, erklärte die grüne Wirtschafts- und Energiesenatorin Ramona
Pop bei Entgegennahme der Studie in der vergangenen Woche.
Nach Erhebung der Fraunhofer-Studie sind in Berlin Photovoltaik
(PV)-Anlagen mit einer Leistung von 106 MWp installiert , die 0,7 Prozent
des Stromverbrauchs decken. Um das Ziel des Masterplans Solarcity zu
erreichen und bis spätestens zum Jahr 2050 den Anteil des Solarstroms auf
25 Prozent zu steigern, ist die Installation von PV-Anlagen mit einer
Leistung von 4.400 MWp erforderlich. Also eine Vervierzigfachung. Damit
könnten rund 4 Petajoule Solarstrom pro Jahr erzeugt werden. „Da dieses
Ziel der Hälfte des technischen Solarpotenzials in Berlin entspricht“,
heißt es in der Studie, „wird die Zielerreichung als realistisch
angesehen.“
Weil von den 533.190 Gebäuden in Berlin 9,5 Prozent unter Denkmalschutz
stehen, was keine Solarpanele auf dem Dach gestattet, wurden für die
Solarpotenzialanalyse nur 482.302 Gebäude herangezogen, die für PV-Anlagen
infrage kommen.
## „Photovoltaik auf jedem Neubau“
Der überwiegende Teil (76,6 Prozent) dieser Gebäude befindet sich im
Privatbesitz, gefolgt von Unternehmen und Genossenschaften aller Art,
einschließlich der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften (16 Prozent),
dem Land Berlin (5,4 Prozent) und dem Bund, dem 0,6 Prozent der Gebäude
gehören. Allerdings kann auf den Eigenheimen lediglich 40,5 Prozent der
zusätzlichen Solarenergie gewonnen werden, während der Anteil von
Unternehmen und Wohnungsgenossenschaften bei 47,4 Prozent liegt, da ihre
Gebäude und die zugehörigen Dachflächen im Schnitt deutlich größer sind.
Ein weiterer Faktor ist aber auch der Neubau. „Ich will eine
Photovoltaik-Anlage auf jedem Neubau und auf jedem neuen Berliner
Schuldach“, so das Ziel von Senatorin Pop. „In den Schulen legen wir als
Gesellschaft den Grundstein für unsere Zukunft“ – energetisch und in der
Bildung.
26 Expertinnen und Experten aus der Energie- und Solarwirtschaft,
Wohnungswirtschaft, Verbänden und Interessenvertretungen,
Landesunternehmen, Wissenschaft und der Verwaltung hatten die Erstellung
der Studie seit November 2018 begleitet. Sie waren auch an der Formulierung
der 27 Maßnahmen beteiligt. Darunter die Einrichtung des vom Land
geförderten Solarzentrums Berlin, das inzwischen in der Fasanenstraße
eröffnet wurde, oder das Webportal Solarwende Berlin. Die Maßnahmen
verteilen sich auf neun Handlungsfelder, darunter die Schaffung von
Anreizen und besseren Rahmenbedingungen, der Abbau von Barrieren und die
Notwendigkeit von Öffentlichkeitsarbeit und Informationen. Die
Expertenempfehlung betont, dass die Solarwende „nur gemeinsam mit dem
aktiven Beitrag von Gebäudeeigentümern, Unternehmen, Verbänden, Planern und
Umsetzern gelingen kann“.
Der Masterplan Solarcity ist ein Projekt der Senatsverwaltung für
Wirtschaft, Energie und Betriebe zur Umsetzung des Berliner Energie- und
Klimaschutzprogramms (BEK) 2030. Auf Basis der Expertenempfehlung wird nun
ein Umsetzungskonzept entwickelt, das im Herbst vom Senat beschlossen
werden soll. Über Kosten macht die Studie keine Aussage.
17 Sep 2019
## AUTOREN
Manfred Ronzheimer
## TAGS
R2G Berlin
Ökostrom
Solarenergie
Photovoltaik
Photovoltaik
Solarenergie
Schwerpunkt Klimawandel
Katrin Lompscher
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