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# taz.de -- Urteil wegen Abtreibung in El Salvador: Frauen nach 10 Jahren freig…
> Drei Frauen, die in El Salvador wegen angeblicher Abtreibungen zu 30
> Jahren Haft verurteilt wurden kamen frei. Ein Gericht reduzierte ihre
> Strafe auf ein Drittel.
Bild: Kommen frei: Alba Lorena Rodriguez, Cinthia Marcela Rodriguez and Maria d…
Berlin/San Salvador epd | In El Salvador sind drei Frauen, die wegen
angeblicher Abtreibung verurteilt wurden, nach einem Jahrzehnt in Haft
freigelassen worden. Das Oberste Gericht reduzierte die Haftstrafen von
jeweils 30 Jahren auf rund ein Drittel und ordnete die Freilassung der
Frauen an, wie [1][die Tageszeitung El Mundo berichtete]. Die Entscheidung
sei anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März getroffen worden,
hieß es.
Die Frauen hatten immer wieder ihre Unschuld beteuert und angegeben,
Fehlgeburten erlitten zu haben. Trotzdem waren sie wegen Mordes verurteilt
worden. Zwei der Frauen verbrachten neun Jahre im Gefängnis, die dritte elf
Jahre. Die Frauen wurden vor dem Gefängnis Ilopango in der Hauptstadt San
Salvador von zahlreichen Aktivisten und ihren Familien begrüßt.
Feministische Organisationen fordern die Freilassung aller Frauen, die
wegen angeblicher Abtreibung in El Salvador zu langjährigen Haftstrafen
verurteilt wurden. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty
International sitzen derzeit rund 30 Frauen wegen Schwangerschaftsabbruch
in Haft.
El Salvador ist eines von wenigen Ländern in Lateinamerika, in denen ein
absolutes Abtreibungsverbot herrscht. Erst 1998 wurde die Gesetzgebung
verschärft. Auch international gibt es Proteste dagegen. In dem
mittelamerikanischen Land sind Abtreibungen auch nach Vergewaltigungen oder
bei gesundheitlichen Risiken für die Mutter verboten. Ärzte sind
verpflichtet, einen Verdacht auf Schwangerschaftsabbruch anzuzeigen. Tun
sie das nicht, drohen ihnen ebenfalls lange Haftstrafen.
Auch in Honduras, Nicaragua, Haiti und der Dominikanischen Republik drohen
bei Abtreibungen, ganz egal unter welchen Umständen, strenge Strafen.
8 Mar 2019
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