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# taz.de -- Kommentar Bürgerentscheid in Freiburg: Nur mit sozialer Komponente
> Die Quote für bezahlbaren Wohnraum in Freiburg muss eingehalten werden.
> Es geht um ökologische und politische Nachhaltigkeit.
Bild: Freuen sich über den positiven Bürgerentscheid: Politiker*innen in Frei…
Die FreiburgerInnen haben mit einer Mehrheit von 60 Prozent für eine
Bebauung des Geländes Dietenbach gestimmt. Der [1][Bürgerentscheid für den
Neubau] von 6.500 Wohnungen könnte für andere strittige Bauvorhaben in
deutschen Städten zum Modell werden, die nicht vorankommen, auch weil
AnwohnerInnen den Neubau auf Acker- oder Brachflächen in ihrer
Nachbarschaft nicht wollen. Das ist nicht nur Egoismus, denn Neubau ist
immer auch mit dem unwiederbringlichen Verlust von unversiegelten Flächen
verbunden. Flächen, die mit der Bebauung oftmals endgültig der
Allgemeinheit entzogen werden.
Hinzu kommt die soziale Komponente. Das sieht man [2][in Berlin], wo die
Hälfte der Haushalte vom Einkommen her Anspruch auf eine geförderte Wohnung
hat. Auf den Baustellen der Stadt entstehen aber zumeist
Eigentumswohnungen, die nur noch für eine Finanz-Oberschicht bezahlbar
sind. Auch deswegen ist der gegenwärtige Neubau dort so verhasst, weil er
ein Symbol ist [3][für gesellschaftliche Exklusion]. Ohne das Versprechen,
bezahlbaren, also geförderten Wohnraum zu schaffen, wird es in den Städten
keine positiven Bürgerentscheide für Neubau geben.
In Freiburg will man Vorreiter sein: 50 Prozent der Neubauwohnungen in
Dietenbach sollen sozial geförderter Wohnungsbau sein. Mit dieser
Ankündigung wurde erfolgreich um Stimmen für den Neubau geworben.
Einklagbar ist eine solche Quote allerdings nicht, Gegner der Bebauung
bezeichneten die Quote als „Sommermärchen“. Mancherorts wurden ähnliche
Zusagen am Ende doch nicht eingehalten.
Die öffentliche Finanzierung von bezahlbarem Wohnungsbau ist teuer. Bei der
versprochenen Quote in Freiburg darf es sich nicht um eine Art
Wahlversprechen handeln, an dessen Einhaltung ohnehin niemand glaubt. Nicht
nur ökologische, sondern auch politische Nachhaltigkeit stehen nach
Bürgerentscheiden wie in Freiburg auf dem Spiel.
Das ist eine Chance. Es würde zum Problem, sollte es nicht klappen.
25 Feb 2019
## LINKS
[1] /Buergerentscheid-in-Freiburg/!5576007
[2] /Wohnungspolitik-linker-Parteien/!5566897
[3] /Sozialatlas-Mitte/!5559724
## AUTOREN
Barbara Dribbusch
## TAGS
Freiburg
Bürgerentscheid
Stadtentwicklung
Bauprojekt
Sozialer Wohnungsbau
Bürgerentscheid
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