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# taz.de -- Lärmaktionsplan 2018: Gas geben, hupen, rasen
> Die Onlinebeteiligung zum Lärmaktionsplan zeigt: Viele BerlinerInnen sind
> mehr als genervt vom motorisierten Straßenverkehr.
Bild: Manche BesitzerInnen solcher Geräte machen damit gerne mal absichtlich K…
Berlin ist zu laut. So könnte eine sehr verkürzte Zusammenfassung dessen
lauten, was die Öffentlichkeitsbeteiligung im Vorfeld des „Lärmaktionsplans
2018“ ergeben hat. [1][Die Auswertung von mehr als 1.550 Hinweisen,] die
größtenteils über eine eigens eingerichtete Netz-Plattform der
Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz eingingen, liegt jetzt
vor.
Nicht allzu verwunderlich: Die meisten der Teilnehmenden klagen über
Straßenlärm, insbesondere durch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Hier
wurden laut Auswertungsbericht 6.086 Nennungen registriert, weit mehr als
zur Lärmbelastung durch Schienenverkehr von BVG, S-Bahn oder DB zusammen
(1.121 Nennungen). Auch Fluglärm ist deutlich weniger prominent vertreten
(607 Nennungen), allerdings betrifft er auch nur bestimmte Stadtgebiete.
Industrie und Gewerbe als Lärmquelle spielen mit 322 Nennungen kaum eine
Rolle.
Allerdings ist es nicht nur der Grundgeräuschpegel von Straßen, der die
Menschen stört oder sogar um den Schlaf bringt: Viele kritisieren das
Verhalten von VerkehrsteilnehmerInnen, mit dem diese Lärm erzeugen,
manchmal sogar absichtlich. Dazu gehören starkes Beschleunigen, Hupen oder
Rasen. Dem Bericht zufolge wurde häufig der Wunsch nach einer geänderten
Verkehrsführung oder dem Umbau des Straßenraums geäußert, um das zu
unterbinden. Über 60 Prozent sprachen sich für mehr Tempo 30 auf
Hauptverkehrsstraßen aus.
Zu den 51 meistgenannten lautesten Orten hat die Senatsverwaltung
[2][bereits Stellungnahmen erarbeitet.] Jetzt sollen Maßnahmen geprüft
werden, die die Situation an den Hotspots erträglicher machen – sei es die
Umlenkung der Verkehrsströme, Tempolimits, Flüsterasphalt oder – wenn man
der Lärmquelle gar nicht beikommt – der Einbau von Schallschutzfenstern.
## Ruheorte sind wichtig
Abgefragt wurde diesmal auch die Einstellung zu „kleinräumigen städtischen
Ruheorten“: Ihre Identifizierung und ihr Schutz sollen stärker in den Fokus
rücken. Nicht weniger als 94 Prozent der Teilnehmenden finden solche Orte
„sehr wichtig“, Verkehrslärm wollen sie dort nur in sehr geringem Maße od…
gar nicht dulden. Häufig genannt wurden hier Orte, die im Lärmaktionsplan
von 2013 noch gar nicht auftauchten, etwa der Park am Gleisdreieck, das
Tempelhofer Feld oder das Engelbecken.
Die Hinweise der BürgerInnen gehen zusammen mit Anregungen aus Verbänden in
die Ausarbeitung des Aktionsplans ein, der bis 2023 Gültigkeit hat. Im
zweiten Quartal dieses Jahres gibt es eine weitere BürgerInnenbeteiligung
zum dann vorliegenden Entwurf, ein Senatsbeschluss ist für Mitte des Jahres
geplant. Es handelt sich um den dritten Aktionsplan nach 2008 und 2013.
Seit 2002 schreibt die EU-Richtlinie zur „Bewertung und Bekämpfung von
Umgebungslärm“ für Städte mit mehr als 100.000 EinwohnerInnen solche Pläne
vor.
21 Feb 2019
## LINKS
[1] https://www.berlin.de/senuvk/umwelt/laerm/laermminderungsplanung/de/laermak…
[2] https://www.berlin.de/senuvk/umwelt/laerm/laermminderungsplanung/de/laermak…
## AUTOREN
Claudius Prößer
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Lärm
Straßenverkehr
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Schwerpunkt Motorradlärm
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Lärmaktionsplan
Grüne
Lesestück Recherche und Reportage
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