| # taz.de -- EU-Länder und Venezuela: Klare Position gegen Maduro | |
| > Immer mehr Länder stellen sich hinter Guaidó. Acht EU-Staaten erkennen | |
| > ihn als Präsidenten Venezuelas an. Ein diplomatischer Hieb für Maduro. | |
| Bild: Hat sich im Januar zum Übergangspräsidenten erklärt: Juan Guaidó | |
| Berlin taz |/dpa/rtr Insgesamt acht EU-Staaten erkennen seit Montag | |
| Venezuelas Parlamentspräsidenten Juan Guaidó als legitimen | |
| Interimsstaatschef an. Mehrere EU-Staaten, darunter Deutschland, Spanien | |
| und Frankreich, hatten dem amtierenden Präsidenten Nicolás Maduro ein | |
| Ultimatum gestellt: Rufe er nicht binnen acht Tagen freie und faire | |
| Neuwahlen zur Präsidentschaft aus, würden sie Guaidó anerkennen. | |
| Die Frist ist am Wochenende verstrichen, die Anerkennung Guaidós nunmehr | |
| folgerichtig. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) erklärte außerdem, | |
| Deutschland werde sich aktiv in die Bemühungen der EU um eine | |
| internationale Kontaktgruppe einbringen, „die helfen soll, die Grundlagen | |
| für einen friedlichen und demokratischen Prozess zu legen, der möglichst | |
| rasch zu Neuwahlen führt“. Er stellte auch humanitäre Hilfe in Aussicht, | |
| sobald die politische Lage das zulasse. | |
| Am 23. Januar hatte Venezuelas Parlamentspräsident Juan Guaidó auf einer | |
| Demonstration der Opposition in Caracas erklärt, er sehe sich im Einklang | |
| mit Venezuelas Verfassung nunmehr als Interimspräsident an. Er berief sich | |
| auf ein mutmaßliches Machtvakuum, das dadurch entstanden sei, dass das alte | |
| Mandat von Präsident Maduro am 10. Januar abgelaufen, dessen neue | |
| Amtseinführung am gleichen Tag aber illegal gewesen sei, weil die | |
| vorausgegangenen Wahlen im Mai 2018 keinerlei demokratischen Standards | |
| genügt hätten. Ein gutes Dutzend lateinamerikanischer Länder, Kanada und | |
| die USA haben Guaidó inzwischen anerkannt und fordern Maduro auf, den Weg | |
| für Neuwahlen frei zu machen. Maduro lehnt ab. | |
| „Wir bedanken uns für die Anerkennung der Bemühungen der | |
| Nationalversammlung und des venezolanischen Volkes, den Rückhalt für die | |
| Demokratie und die Unterstützung der humanitären Hilfe für unser Land.“ Mit | |
| diesen Worten bedankte sich Juan Guaidó auf Twitter für die europäische | |
| Unterstützung. Maduro hingegen kritisierte den Schritt und forderte von | |
| Europa eine „Position der Ausgewogenheit, des Respekts und der | |
| Zusammenarbeit, um zum Frieden in Venezuela beizutragen“. Russland, neben | |
| China Maduros wichtigster Verbündeter, bezeichnete die Positionierung der | |
| europäischen Staaten als „Einmischung in die inneren Angelegenheiten | |
| Venezuelas“. Nur die Venezolaner selbst könnten die Krise lösen, sagte ein | |
| Sprecher des Kreml. | |
| Noch sind die konkreten Folgen des europäischen Schrittes nicht eindeutig | |
| abzusehen. So bleibt etwa zunächst unklar, ob nunmehr alle venezolanischen | |
| Diplomaten, die von der Maduro-Regierung an die Botschaften ausgesandt | |
| wurden, die jeweiligen Länder verlassen müssen – und wer als Gesandter | |
| Guaidós agieren sollte. Die EU als Ganzes hat sich trotz einer | |
| entsprechenden Resolution des Europaparlaments noch nicht auf die Seiten | |
| Guaidós gestellt – und zumindest die Regierung Italiens lehnt das nach | |
| Angaben aus Diplomatenkreisen auch ab. | |
| 4 Feb 2019 | |
| ## AUTOREN | |
| Bernd Pickert | |
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