Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Reaktionen auf Streit um INF-Vertrag: Marschflugkörper gen Osten v…
> Russland und die USA werfen sich im Streit um den INF-Vertrag gegenseitig
> Vertragsbruch vor. Deutsche Politiker wollen die Gefahr eines Wettrüstens
> in Europa bannen.
Bild: Soll Europa nicht mehr erreichen können: Marschflugkörper vom Typ SSC-8
Berlin dpa | Außenpolitiker von CDU und SPD wollen mit einem neuen
Vorschlag an Russland und die USA die Gefahr eines nuklearen Wettrüstens in
Europa bannen. Roderich Kiesewetter, der Obmann der Union im Auswärtigen
Ausschuss, und der Vize-Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf
Mützenich, forderten Moskau auf, seine neuen Marschflugkörper vom Typ SSC-8
(russische Bezeichnung 9M729) so weit nach Osten zu verlegen, dass sie
Europa nicht mehr erreichen können, wie die Frankfurter Allgemeine
Sonntagszeitung berichtete.
Im Gegenzug sollten US-Abschussanlagen in Europa für russische Kontrollen
geöffnet werden, schlugen Kiesewetter und Mützenich vor. Das betrifft die
Startrampen für Abfangraketen in Rumänien und in Zukunft auch in Polen.
Moskau wirft Washington vor, mit dem Einsatz von Raketenabwehrsystemen in
Europa gegen das INF-Abrüstungsabkommen zu verstoßen, an das sich beide
Seiten nicht mehr gebunden fühlen. Die USA haben Russland am Samstag
formell über ihren [1][Rückzug aus dem Vertrag] informiert, der eine
Kündigungsfrist von sechs Monaten vorsieht.
Kiesewetter sagte, eine Verlegung der [2][russischen Marschflugkörper]
müsse jedoch durch ein „striktes und andauerndes Verifikationsregime“
gesichert werden. Sie könnten per Bahn und LKW „praktisch über Nacht“
wieder zurück Richtung Europa bewegt werden. Deshalb müsse „gewissermaßen
neben jeder einzelnen Waffe permanent ein Beobachter stehen“. Russland hat
wirksame Kontrollen bisher nicht zugelassen.
Moskau und Washington werfen sich im Streit über die Aufkündigung des
INF-Vertrages gegenseitig Vertragsbruch vor. Das Abkommen aus dem Jahr 1987
zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion untersagt den Bau und Besitz
landgestützter, atomar bewaffneter Raketen oder Marschflugkörper mit einer
Reichweite von 500 bis 5500 Kilometern. Die Abkürzung INF steht für
„Intermediate Range Nuclear Forces“, auf Deutsch: nukleare
Mittelstreckensysteme.
3 Feb 2019
## LINKS
[1] /USA-kuendigen-INF-Vertrag-auf/!5567197
[2] /Kommentar-Russland-und-INF-Vertrag/!5569979
## TAGS
INF-Vertrag
USA
Russland
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Wolodymyr Selenskij
INF-Vertrag
INF-Vertrag
INF-Vertrag
INF-Vertrag
INF-Vertrag
Russland
## ARTIKEL ZUM THEMA
Debatte um Marschflugkörper für Ukraine: Die Illusion Wunderwaffe
Viele hoffen, dass die Ukraine den Verteidigungskrieg gegen Russland mit
immer mehr Waffen aus dem Westen gewinnen wird. Doch so ist es nicht.
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Weniger Goethe in Moskau
Hunderte deutsche Diplomaten, Kulturmittler und Lehrer sollen Russland
verlassen. Laut US-Experten täuscht der Kreml lediglich
Verhandlungsbereitschaft vor.
Kommentar Kündigung des INF-Vertrags: Wettrüsten verhindern!
Ein Rüstungskontrollvertrag, bei dem seit Jahren die
Verifizierungsmechanismen nicht funktionieren, ist nichts wert. Aber es
geht auch anders.
INF-Abrüstungsvertrag: Was ist eigentlich mit China?
Politiker streiten darüber, ob sie eher Russland oder die USA unterstützen
sollen. Die wirklichen Abrüstungsfragen lassen sie dabei außer Acht.
Russland kündigt INF-Vertrag: Putin will den Längsten
Nach den USA steigt auch Russland aus dem INF-Vertrag aus. Putin treibt die
ohnehin angelaufene Entwicklung neuer Atomraketen voran.
Kommentar Russland und INF-Vertrag: Blender unter sich
Nach dem Ende des INF-Vertrages preisen russische Medien neue russische
Wunderwaffen. Und nun? Eine andere Art von Diplomatie ist nötig.
USA kündigen INF-Vertrag auf: Rüstungskontrollverlust
Die USA steigen aus dem INF-Vertrag aus. Auf das drohende Ende des
Rüstungsvertrags könnte nun ein neues Wettrüsten folgen.
Deutsch-russische Beziehungen: Maas wirbt für den INF-Vertrag
Bei seinem Moskau-Besuch versucht der Außenminister, seinen Amtskollegen
Sergej Lawrow für eine Rettung des Abkommens zu gewinnen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.