| # taz.de -- Guaidó-Gastbeitrag in der New York Times: „Es gab heimliche Tref… | |
| > Der selbsternannte Interimspräsident Guaidó will sich mit dem Militär | |
| > getroffen haben. Das Europaparlament erkennt ihn als Übergangspräsidenten | |
| > an. | |
| Bild: Geht auch selbst auf die Straße: Juan Guaidó demonstriert hier mit Medi… | |
| New York/Caracas dpa/ap/afp | Venezuelas selbst ernannter Interimspräsident | |
| Juan Guaidó hat sich nach eigenen Angaben heimlich mit Vertretern von Armee | |
| und Sicherheitskräften getroffen, um eine Ablösung von Staatschef Nicolás | |
| Maduro zu erreichen. Für einen Regierungswechsel sei es entscheidend, dass | |
| das Militär Maduro die Unterstützung entziehe, schrieb Guaidó Donnerstag in | |
| einem [1][Gastbeitrag für die New York Times]. Die Mehrheit der | |
| Diensthabenden sei sich darin einig, dass die Missstände in dem | |
| südamerikanischen Erdölland unhaltbar seien. | |
| „Wir haben all jenen Amnestie angeboten, die sich keiner Verbrechen gegen | |
| die Menschlichkeit schuldig gemacht haben“, schrieb Guaidó, der Neuwahlen | |
| in Venezuela fordert. Der 35-jährige Parlamentschef hatte sich am 23. | |
| Januar als Übergangspräsident vereidigen lassen. Er argumentiert, dass die | |
| Wiederwahl Maduros im vergangenen Jahr nicht rechtmäßig gewesen und das | |
| Präsidentenamt deshalb vakant geworden sei. | |
| Er wolle die „widerrechtliche Machtaneignung“ durch Maduro beenden, eine | |
| Übergangsregierung bilden und Präsidentenwahlen abhalten. Die von der | |
| Opposition kontrollierte, aber entmachtete Nationalversammlung hatte zuvor | |
| ein Amnestiegesetz gebilligt, das Militärs Straffreiheit zusichert, wenn | |
| sie sich an der Wiederherstellung der demokratischen Ordnung beteiligen. | |
| Bislang halten die Generäle öffentlich noch zu Maduro, doch unter den | |
| einfachen Soldaten soll es Medienberichten zufolge brodeln. Die USA und | |
| zahlreiche lateinamerikanische Länder haben Guaidó bereits als legitimen | |
| Interimspräsidenten anerkannt. Auch das Europaparlament erkannte Guaidó als | |
| Übergangspräsidenten Venezuelas an. Die EU-Abgeordneten votierten am | |
| Donnerstag mit 439 Stimmen für eine entsprechende Entschließung, es gab 104 | |
| Gegenstimmen und 88 Enthaltungen. Die Abgeordneten forderten die EU-Staaten | |
| auf, ihrerseits Guaidó anzuerkennen und ebenfalls eine „geschlossene und | |
| einheitliche Position“ einzunehmen. | |
| In der Entschließung wird Guaidó auf Grundlage von Artikel 233 der | |
| venezolanischen Verfassung als rechtmäßiger Übergangspräsident des | |
| südamerikanischen Krisenstaates anerkannt. Dies soll so lange gelten, bis | |
| neue „freie, transparente und glaubwürdige Präsidentschaftswahlen“ | |
| abgehalten werden. | |
| Trotz Massenfestnahmen und Polizeigewalt waren am Mittwoch erneut Tausende | |
| [2][Menschen in Venezuela gegen den Sozialisten] Maduro auf die Straße | |
| gegangen. | |
| ## „Wir bleiben auf der Straße“ | |
| Demonstrierende trugen Schilder mit Aufschriften wie „Streitkräfte, findet | |
| eure Würde wieder“, „Guaidó Präsident“ und „Maduro Usurpator“. Der… | |
| ernannte Übergangspräsident Guaidó sagte vor seinen Anhängern in Caracas: | |
| „Wir bleiben auf den Straßen“ und appelierte an die Streitkräfte: „Schi… | |
| nicht auf das Volk, das auch für eure Familie kämpft. Das ist ein Befehl, | |
| Soldat des Vaterlands. Es reicht!“. | |
| Maduro hingegen warf einmal mehr den USA vor, ihn stürzen zu wollen. „Wir | |
| werden kein Vietnam in Lateinamerika zulassen“, sagte er. „Wenn es das Ziel | |
| der USA ist einzumarschieren, werden sie ein Vietnam haben, wie man es sich | |
| schlimmer nicht vorstellen kann.“ | |
| Die Proteste waren seit vergangener Woche teilweise von der Polizei | |
| niedergeschlagen worden, Hunderte Demonstranten wurden festgenommen. Guaidó | |
| blieb aber in Freiheit und trat immer wieder kurz öffentlich auf. Auch am | |
| Mittwoch, nachdem tags zuvor strafrechtliche Ermittlungen gegen ihn | |
| eingeleitet worden waren und der Oberste Gerichtshof ihm Auslandsreisen | |
| verboten hatte. | |
| ## Mexiko und Urugay wollen vermitteln | |
| Die Regierungen von Mexiko und Uruguay planen eine internationale Konferenz | |
| neutraler Länder in der Venezuela-Krise. Die Tagung soll am 7. Februar in | |
| der uruguayischen Hauptstadt Montevideo stattfinden. Mexiko und Urugay | |
| haben sich geweigert, die venezolanische Regierung von Präsident Nicolás | |
| Maduro nicht mehr anzuerkennen. Die USA, Kanada und viele andere | |
| lateinamerikanischen Ländern haben Oppositionschef Juan Guaidó als | |
| Präsident anerkannt. | |
| In einer Mitteilung der Regierungen von Uruguay und Mexiko hieß es, „das | |
| Ziel der Konferenz wird es sein, die Grundlage für einen neuen | |
| Dialogmechanismus zu schaffen, der alle Kräfte in Venezuela mit | |
| einschließt, um dabei zu helfen, Frieden in dem Land wiederherzustellen“. | |
| Eine Gruppe von US-Senatoren will europäische Länder dazu bringen, Guaidó | |
| als Interimspräsident von Venezuela anzuerkennen. Der neue Gesandte der | |
| venezolanischen Opposition in Washington, Carlos Vecchio, habe sie gebeten, | |
| „unsere europäischen Verbündeten aufzufordern, was wir getan haben und | |
| weiterhin tun werden“, sagte der republikanische Senator Jim Risch. | |
| 31 Jan 2019 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.nytimes.com/2019/01/30/opinion/juan-guaido-venezuela.html?actio… | |
| [2] /Machtkampf-in-Venezuela/!5568382 | |
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