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# taz.de -- Klimakritik in der #10YearChallenge: Hashtag lässt die Erde alt au…
> Es gibt einen neuen Netztrend. Neben der üblichen Selbstbeweihräucherung
> geht es dieses Mal aber auch um die Auswirkungen des Klimawandels.
Bild: Wie groß war dieser Eisberg wohl vor zehn Jahren noch?
Na, haben Sie schon an der [1][#10YearChallenge] teilgenommen? Für alle,
die vor 1990 geboren wurden: Unter diesem Hashtag posten Menschen gerade in
den sozialen Netzwerken Vergleichsfotos von sich – ein aktuelles und eins
von 2009.
Der Hashtag trendet. Vor allem Prominente nutzen die Gelegenheit, sich mal
wieder richtig schön in Szene zu setzen. Und auch alle anderen fluten die
Feeds von Facebook, Twitter und Instagram mit Fotos von größeren Muckis,
neuen Kindern und besseren Frisuren.
Was für manche als neue Chance der Selbstbeweihräucherung daher kommt, hat
jetzt aber auch NGOs, WissenschaftlerInnen und AktivistInnen auf den Plan
gerufen. Denn eigentlich gibt es nur eine #10YearChallenge, die wirklich
alle interessieren sollte.
Der Klimawandel [2][verändert unsere Erde] – zwar nicht erst seit zehn
Jahren, doch das Ausmaß wird immer tragischer. Ein entscheidender Grund
dafür ist die Abholzung des Regenwalds. Mit der Wahl des [3][ultrarechten
Jair Bolsonaro zum brasilianischen Präsidenten] wird die womöglich noch
schneller voranschreiten. [4][Bereits im Wahlkampf kündigte er an], weitere
Rodungen im Amazonasgebiet zuzulassen und spielte öffentlich mit dem
Gedanken, das Pariser Klimaschutzabkommen zu verlassen.
Weil Gletscher besonders empfindlich auf Erwärmung reagieren, nennt man sie
[5][auch die „Fieberthermometer“ des Weltklimas]. An einigen kann man dem
Eis quasi beim Schmelzen zusehen. Ob über knapp 10 Jahre …
… oder sogar nur 6 Monate.
Und auch unter Wasser sind die Folgen der Erderwärmung sichtbar. Im Great
Barrier Reef in Queensland in Australien sind in den letzten Jahren große
Teile der Korallen abgestorben. [6][Wissenschaftler führen diese
Entwicklung] vor allem auf eine Hitzewelle im Jahr 2016 zurück.
Die [7][Verschmutzung der Meere] nimmt ebenfalls immer weiter zu. Ob das
[8][Plastik-Verbot der EU, das erst in zwei Jahren in Kraft tritt], dieses
Problem eindämmen kann, bleibt abzuwarten.
Wem all diese Beispiele nicht reichen, der kann sich auch einfach einen
Überblick von ganz oben verschaffen.
Neben der klimapolitischen Dimension stößt #10YearChallenge gerade auch
eine Diskussion über den Datenschutz an. Denn wie die Tech-Expertin und
Autorin Kate O'Neill [9][in einem semi-satirischen Tweet] anmerkte, könnten
die unzähligen Vergleichsfotos für einen Social Media-Riesen wie Facebook
von besonderem Wert sein. Zum Beispiel, um einen
Gesichtserkennungs-Algorithmus mit Daten zu füttern und zu trainieren.
In [10][einem Kommentar für Wired] beschreibt O'Neill, dass eine effiziente
Alterserkennung unter anderem für individuelle Werbung genutzt werden
könnte. [11][Facebook hat bereits dementiert], die Challenge selbst zum
Zweck der Datenverarbeitung gestartet zu haben. Ein bitterer Nachgeschmack
bleibt aber dennoch.
18 Jan 2019
## LINKS
[1] https://twitter.com/hashtag/10YearChallenge?src=hash
[2] /Studie-zum-Klimawandel-an-der-Antarktis/!5565947
[3] /Lebensraum-von-Indigenen-in-Brasilien/!5556416
[4] /Jair-Bolsonaros-Plaene-fuer-Brasilien/!5546739
[5] /Gletschersterben-in-Deutschland/!5500811
[6] /Korallensterben-im-Great-Barrier-Reef/!5499797
[7] /Plastik-an-der-norwegischen-Kueste/!5549251
[8] /Plastik-an-der-norwegischen-Kueste/!5549251
[9] https://twitter.com/kateo/status/1084199700427927553
[10] https://www.wired.com/story/facebook-10-year-meme-challenge/
[11] https://twitter.com/facebook/status/1085675097766031360
## AUTOREN
Maxie Römhild
## TAGS
Schwerpunkt Meta
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Hashtag
Memes
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Schwerpunkt #metoo
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