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# taz.de -- Einbindung in die CDU-Parteiarbeit: Merz soll an Programm mitarbeit…
> Der unterlegene CDU-Vorsitzkandidat Friedrich Merz wird Mitglied in einem
> Expertenkreis der Partei. Darauf einigte sich die Parteichefin
> Kramp-Karrenbauer mit ihm.
Bild: Haben sich geeinigt: Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz
Berlin dpa | Der unterlegene CDU-Vorsitzkandidat Friedrich Merz wird
Mitglied in einem Expertenkreis der Partei und soll am neuen
Grundsatzprogramm mitarbeiten – darauf hat sich Parteichefin Annegret
Kramp-Karrenbauer mit ihm nach wochenlanger Debatte geeinigt. Vor allem
konservative und wirtschaftsnahe Christdemokraten hatten auf eine
Einbindung des früheren Bundestagsfraktionschefs an herausgehobener Stelle
gedrängt.
Eine CDU-Sprecherin bestätigte am Donnerstag [1][einen Bericht der Welt,
dem zufolge Merz Mitglied in einem bestehenden Beraterkreis] zur sozialen
Marktwirtschaft werden und an führender Stelle den Themenbereich „Zukunft
der transatlantischen Beziehungen“ begleiten soll. Dieser solle nach der
Europawahl im Mai zu einem inhaltlichen Schwerpunkt der Partei werden. Merz
ist auch Vorsitzender der Atlantik-Brücke – eines Vereins, der die
Zusammenarbeit zwischen den USA und Europa vertiefen will.
Außerdem soll Merz am Prozess zur Erstellung des neuen
CDU-Grundsatzprogramms mitwirken. Die Partei will es 2020 beschließen, das
aktuelle Grundsatzprogramm stammt von 2007. Merz hatte in einer
Kampfabstimmung auf dem CDU-Bundesparteitag Anfang Dezember knapp gegen
Kramp-Karrenbauer verloren. Die CDU-Chefin schrieb auf Twitter, [2][sie
freue sich, dass Merz seine Erfahrung und Kompetenz in Fragen der
Wirtschafts- und Finanzpolitik] einbringen werde. „Tolle Verstärkung
unseres Expertenkreises aus Vertretern der Wirtschaft und Wissenschaft.“
Der Entscheidung zur künftigen Einbindung von Merz in die CDU-Arbeit waren
dem Vernehmen nach mehrere Gespräche vorangegangen, am Donnerstag gab es
noch einmal ein Telefonat. In der CDU-Spitze hatte es breite Unterstützung
für eine weitere Einbindung von Merz in die Parteiarbeit gegeben. „Es ist
wichtig, dass die Gedanken, die Ideen, die Friedrich Merz vorgetragen hat,
in der Programmatik der CDU stattfinden“, hatte zum Beispiel der
nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet gesagt. „Ich wünsche
mir, dass er sichtbar bleibt.“
## Wirtschaftsliberal und konservativ
Der Jurist Merz war nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag 2009 in die
Wirtschaft gegangen und ist Aufsichtsratschef des internationalen
Vermögensverwalters Blackrock. Besonders der wirtschaftsliberale und
konservative Flügel der CDU hatten nach seiner Kandidatur für den
Parteivorsitz eine starke Rolle für ihn gefordert.
Der Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrats, Wolfgang Steiger, hatte der
dpa gesagt, die sich andeutenden schlechteren Konjunkturdaten erforderten
ein Umsteuern in der Wirtschafts- und Finanzpolitik. Darauf müsse die CDU
eine überzeugende personelle wie inhaltliche Antwort geben. „Hierfür ist
auch die Einbeziehung von Friedrich Merz ein ganz wichtiger Schlüssel.“
Merz könne wesentlich dazu beitragen, die Unterscheidbarkeit zu anderen
Parteien deutlich zu machen und so die Volksparteien zu stabilisieren.
Merz selbst hatte nach seiner Niederlage signalisiert, dass er sich ein
Ministeramt vorstellen könne. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) machte
aber ebenso wie Kramp-Karrenbauer deutlich, dass er damit zurzeit nicht
rechnen kann.
Der Ex-Fraktionschef hatte kurz vor Weihnachten der Frankfurter Allgemeinen
Zeitung mit Blick auf einen Ministerposten gesagt: „Ein solches Amt
[3][würde ich mir aufgrund meiner Erfahrung in Wirtschaft und Politik
zutrauen.“] Er hatte weiter gesagt, in einem Gespräch mit Kramp-Karrenbauer
habe er das „Angebot noch einmal erneuert, wirklich mit ganzer Kraft in die
Politik zu gehen und dafür auch meine bisherige berufliche Tätigkeit
aufzugeben“.
11 Jan 2019
## LINKS
[1] https://www.welt.de/politik/deutschland/article186867252/CDU-Kramp-Karrenba…
[2] https://twitter.com/akk/status/1083375977911091201
[3] /Kommentar-Friedrich-Merz-Strategie/!5557845
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