Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Folgen des Shutdowns in den USA: Sorry, die Behörde ist geschlossen
> Mit dem Freitag hat US-Präsident Trump den Rekord des längsten
> Stillstands der Verwaltung gebrochen. Welche Konsequenzen hat der
> „Shutdown“?
Bild: Die Tiere im Zoo der Bundeshauptstadt Washington können machen, was sie …
Mit dem Freitag hat Donald Trump einen Rekord seines Vorgängers Bill
Clinton gebrochen: den Rekord des längsten „Shutdown“, also Stillstands der
Verwaltung, in der US-Geschichte. So ein Shutdown zehrt an den Nerven, auch
an denen des Präsidenten. Das zeigt Trumps Ausraster, den er Demokraten
zufolge nach einem erfolglosen Gespräch am Mittwoch gehabt haben soll
[1][(Trump bestreitet ihn).]
Aber man kann sich auch noch andere Folgen der Haushaltssperre anschauen
als den Gemütszustand des Präsidenten. Die folgenden Beispiele sind
vielleicht nicht alle gleichermaßen gravierend – aber sie zeigen, dass es
eine ziemlich dumme Idee ist, eben mal den Staat lahmzulegen:
1. Presseanfragen an Bundesbehörden bleiben unbeantwortet. Wer zum Beispiel
gerade von der Nasa etwas über den Mars-Rover „Curiosity“ wissen will,
bekommt per Mail die Antwort: Sorry, die Behörde ist derzeit geschlossen.
[2][Die Astronomen der Raumfahrtbehörde haben deshalb auch die wichtigste
jährliche Konferenz ihrer Zunft diese Woche in Seattle verpasst.]
2. Die Tiere im Zoo der Bundeshauptstadt Washington können machen, was sie
wollen. Denn normalerweise gibt es dort [3][Webcams], die das Treiben der
Pandas, Löwen und sogar Nacktmulle ins Netz streamen. Sie mussten
abgeschaltet werden.
3. Das US-Statistikamt hat zu. Sprich: Wer wissen will, ob eine Zahl zum
Handel mit China, die Präsident Trump gerade in die Debatte geworfen hat,
denn überhaupt stimmt, muss sich gedulden.
4. Wer in der Bundeshauptstadt Washington einen Termin auf dem Standesamt
vereinbart hat, bleibt bis auf Weiteres unverheiratet. Da das Amt dort von
der Bundesregierung finanziert wird, bleiben die Standesbeamten vorerst zu
Hause.
5. Die knapp zwei Millionen Indigenen haben wesentlich gravierendere
Probleme. Als der Staat sie im 19. Jahrhundert von ihrem Land vertrieb,
sagte er ihnen im Gegenzug umfassende Versorgung zu. Nun sind in den
Reservaten die Schulen und Kliniken zu, und in den Geschäften bleiben die
Regale leer.
6. Die „E-verify“-Behörde, bei der Unternehmer den legalen
Einwanderungsstatus von Bewerbern überprüfen lassen können, beantwortet
derzeit keine Anfragen. Nanu, das hat doch mit Einwanderung zu tun! Darüber
müsste Trump nun eigentlich längst nachdenklich geworden sein.
11 Jan 2019
## LINKS
[1] https://eu.usatoday.com/story/news/politics/2019/01/10/donald-trump-denies-…
[2] https://aas.org/meetings/aas-217th-meeting-seattle-wa
[3] https://nationalzoo.si.edu/webcams/naked-mole-rat-cam
## AUTOREN
Stefan Schaaf
## TAGS
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Donald Trump
Indigene
Shutdown
Shutdown
Shutdown
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
US-Demokraten
Grenzpolitik
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
## ARTIKEL ZUM THEMA
Shutdown-Ende in den USA: Senat stimmt über Vorschläge ab
Am Donnerstag soll zwar über Vorschläge für ein Shutdown-Ende abgestimmt
werden. Die Erfolgsaussichten sind aber gering.
Shutdown in den USA und die Folgen: Zwangsurlaub für Mrs. Summerville
Stacy Summerville arbeitet für die Regierung. Eigentlich. Doch der
Gehaltsscheck ist dieses Mal ausgeblieben. Was der Shutdown für sie
bedeutet.
Shutdown in den USA: Es gibt nur Burger im Weißen Haus
Donald Trump nutzt jede Chance, den Stillstand im US-Haushaltsstreit zu
thematisieren. Dem College-Football-Meisterteam servierte er demonstrativ
nur Fast Food.
KandidatInnen für Präsidentschaftswahl: US-DemokratInnen mit viel Auswahl
Zuerst Elizabeth Warren, nun auch Tulsi Gabbard und Julián Castro: Immer
mehr US-DemokratInnen wagen sich aus der Deckung.
Mauerbau an der US-Grenze zu Mexiko: Trump droht mit Notstand
US-Präsident Donald Trump braucht Geld für seine Mauer zu Mexiko. Er droht
Notstandsgesetze an – und prüft angeblich, Gelder der Armee zu nutzen.
US-Haushaltsstreit um Grenzmauer-Bau: Trump bricht Treffen mit Pelosi ab
Der US-Präsident beendet das Treffen mit Spitzen der Demokraten abrupt, da
er sein Grenzmauer-Budget nicht durchsetzen kann. Der Shutdown hält weiter
an.
Shutdown in den USA: Hunderttausende arbeiten ohne Lohn
Der US-Haushaltsstreit trifft 800.000 Mitarbeiter der Regierung hart. Sie
sind im Zwangsurlaub oder müssen unbezahlt arbeiten.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.