Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Wetterlage in Bayern: Naturschnee nervt – nicht
> Zuviel Schnee versperrt Straßen und Bahnstrecken. Doch er versteckt auch
> menschgemachte Hässlichkeiten wie autogerechte Feriendörfer.
Bild: Es sieht aus wie ein Kunstwerk – das kann nur Schnee
Mit dem Schnee ist es so eine Sache in den bayerischen Alpen und den
vorgelagerten Orten. Einerseits ist man stolz, dass man mehr davon hat als
andere Landesteile, auch wenn es früher freilich noch mehr, noch besser
war. Alle kennen jemanden, der schöne Geschichten davon erzählen kann, dass
früher die Winter weißer waren. Und sowieso reden fast alle über den
Schnee, wenn er fällt.
[1][Man braucht ihn für den Wintersport]. Deswegen sind die meistens nicht
mit ihm zufrieden. Mal ist es zu kalt, dann verbindet sich der Schnee nicht
mit dem Untergrund, er wird beim ersten Carvingschwung mit den neuen Skiern
talwärts geweht. Mal ist er zu nass und das schöne Pulverschneegefühl
stellt sich auch dann nicht ein, wenn es besonders viel schneit. Als Träger
für Sportgeräte ist der Schnee einfach sehr unzuverlässig. Da ist es fast
schon besser, wenn es gar nicht schneit.
Schnee gibt es ja trotzdem in den Skigebieten. Technischer Schnee wird der
genannt, er kommt des [2][Nachts aus lärmenden Kanonen]. Die Annahme, dass
es für die auf Skitourismus setzenden Gemeinden gar nicht genug Schnee
geben kann, stimmt schon lange nicht mehr.
Naturschnee nervt. Da muss es gar nicht so viel schneien wie in diesen
Tagen, wo Straßen und Bahnstrecken gesperrt sind und teils höchste
Lawinengefahr herrscht. Den Leuten in den eingeschneiten Gebieten ist
natürlich nur das Beste zu wünschen, ihnen möge nichts passieren, sie
sollen genug zum Essen haben und am besten eine nicht unterbrochene
Stromleitung, damit sie abends in den TV-Nachrichten sehen können, wie
katastrophal es bei ihnen zugeht.
Es wird ihnen wahrscheinlich gefallen, was sie da sehen. Denn die von
Bundesstraßen zerschnittenen Dörfer, die von Gewerbegebieten umzingelten
Marktgemeinden, die autogerechten Ferienorte, sie sehen unter der
schneeweißen Haube so aus, wie sie sonst schon lange nicht mehr aussehen:
malerisch. Direkt schade dann doch, dass es bald schon wieder tauen wird.
10 Jan 2019
## LINKS
[1] /Wintersport-und-Klimawandel/!5554906
[2] /Schneemangel-im-Wintersport/!5474142
## AUTOREN
Andreas Rüttenauer
## TAGS
Bayern
Extremwetter
Winterzeit
Schneesturm
Lawine
Lawine
Schnee
Skitourismus
Schwerpunkt Klimawandel
Schnee
## ARTIKEL ZUM THEMA
Lawinengefahr in den Alpen: „Es ist gut, dass die Berge wild sind“
Der Schneefall sorgt in den Alpen für Gefahren. Tiere sind angepasst,
Menschen hilft Wissen. Wenn da nicht der Klimawandel wäre.
Schneechaos und Klimawandel: Warme Luft ist feuchtere Luft
Die Alpenregion versinkt im Schnee. Welchen Anteil der Klimawandel daran
haben kann, erklärt Peter Hoffmann vom Potsdam-Institut für
Klimafolgenforschung.
Schneechaos in Süddeutschland: Rhapsodie in Weiß
Katastrophe oder, ja mei, ein Winter eben. Seit Sonntag versinkt Bayern im
Schnee. Die Schule fällt aus und die Räumdienste sind in Hochbetrieb.
Klimawandel im Harz: Sport ohne Winter
Nach 49 Jahren gibt der Betreiber des Naturschnee-Skigebietes auf dem
Sonnenberg auf. Nun braucht der Harz Konzepte für einen nachhaltigen
Tourismus.
Wintersport und Klimawandel: Nun also Snowtuning
Was tun, wenn der Schnee knapp wird? Zentren des alpinen Wintersports wie
Sölden sorgen vor für den Fall eines drastischen Klimawandels.
Schneemangel im Wintersport: „Frau Holle“ unter Strom
Wintersport im Klimawandel: Der Deutsche Skiverband betreibt zwei Fabriken,
um Loipen, Sprungschanzen und Pisten mit Schnee zu versorgen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.