Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Stromproduktion in Deutschland: 40 Prozent öko
> Die Stromproduktion aus Wind- und Solaranlagen führte 2018 zum Rekord bei
> erneuerbaren Energien. Das liegt auch am sonnigen Sommer.
Bild: Sonne satt: Photovoltaik-Anlage in Wittenburg
Berlin taz | Der Anteil der erneuerbaren Energien an der
Nettostromerzeugung in Deutschland ist im Jahr 2018 mit 40,4 Prozent
erstmals über die 40-Prozent-Marke gestiegen. Vor einem Jahr lag dieser
Wert bei 38,2 Prozent, vor zehn Jahren waren es noch 16,2 Prozent. Das geht
aus [1][Berechnungen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme] in
Freiburg hervor.
Der Anstieg geht vor allem auf die Solaranlagen zurück, die 16 Prozent mehr
Strom produzierten als im Vorjahr. Das lag aber nur zum Teil am Bau neuer
Anlagen – die installierte Leistung nahm nur um 7 Prozent zu. Das Gros der
Steigerung ist dem [2][extrem sonnenreichen Sommer] zu verdanken.
Bei der Windenergie gab es einen Anstieg von 5,4 Prozent, der annähernd mit
dem Ausbau korrespondiert. Wasserkraftwerke produzierten wegen der
Trockenheit hingegen 9 Prozent weniger, bei Biomasse gab es keine
Veränderungen.
Der Stromexport ins Ausland, der in den letzten Jahren auf immer neue
Rekordwerte gestiegen war, ging erstmals seit vier Jahren wieder zurück.
Mit über 8 Prozent wurde aber immer noch ein großer Anteil des in
Deutschland produzierten Stroms exportiert. Anders als von Kritikern der
Energiewende oft dargestellt wird dieser Strom keineswegs verschenkt,
sondern er wurde für 1,4 Milliarden Euro verkauft.
Mit dem Ökostrom-Anteil von über 40 Prozent kommt Deutschland seinem Ziel
beim Ausbau der Erneuerbaren näher. Ursprünglich war ein Anteil von 40 bis
45 für das Jahr 2020 und von 65 Prozent für 2030 angestrebt worden (wobei
die Bundesregierung nicht mit der Nettostromerzeugung rechnet, sondern mit
dem Bruttostromverbrauch, bei dem der Anteil etwas geringer ist). Im
Koalitionsvertrag hatten Union und SPD festgelegt, 65 Prozent bereits im
Jahr 2030 erreichen zu wollen. Die dafür notwendige Erhöhung der jährlichen
Zubaumengen ist bisher aber noch nicht umgesetzt worden.
Keine Auswirkung hat die gestiegene Ökostrommenge auf die Kosten der
Verbraucher. Weil neue Wind- und Solaranlagen kaum noch Mehrkosten
verursachen, [3][ist die EEG-Umlage], mit der der Ausbau finanziert wird,
zum Jahreswechsel leicht gesunken.
3 Jan 2019
## LINKS
[1] https://www.energy-charts.de/power_de.htm?source=all-sources&year=2018&…
[2] /Kolumne-Liebeserklaerung/!5524514
[3] /Negative-Preise-an-der-Stromboerse/!5555650
## AUTOREN
Malte Kreutzfeldt
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Solarenergie
Windkraft
Strom
Strom
Solarenergie
Erneuerbare Energien
Klimaneutralität
Strom
Erneuerbare Energien
Ökostrom
Erneuerbare Energien
Grüner Kapitalismus
UN-Klimakonferenz
## ARTIKEL ZUM THEMA
EEG-Umlage steigt leicht an: Strom wird wieder teurer
Die Ökostrom-Umlage steigt im nächsten Jahr an, auch die Netzentgelte
nehmen wohl zu. Langfristig sollen die Preise aber sinken.
Solarenergie in Berlin: Stecker raus, Stecker rein ..
… es könnte ziemlich einfach sein: Doch erst 0,8 Prozent des in Berlin
erzeugten Stroms kommt aus Solaranlagen. Das SolarZentrum berät.
Chinesische Solarmodule: Fragezeichen bei der Nachhaltigkeit
Ein chinesischer Hersteller bietet extrem leichte und flexible Solarmodule
an. Beim Thema Recycling bleibt die Branche noch wortkarg.
Berliner Schuldächer ohne Solaranlagen: Sinnloser Sonnenschein
Eigentlich könnte auf jeder neuen Schule eine Solaranlage Strom oder Wärme
produzieren. Nur gebaut wurde noch keine einzige.
Deutsche Stromexporte: Franzosen heizen mit deutscher Kohle
Die Bundesrepublik hat an Frankreich im Januar so viel Strom geliefert wie
nie zuvor. Das treibt die Kohle- und Gaskraftwerke hierzulande an.
Deutschland als Weltmarktführer: Branche im Windjammer
Verbände für Offshore-Windkraft prophezeien eine dreijährige Flaute in
Deutschland. Im Ausland hingegen boomt das Geschäft.
Kommentar Entwicklung bei Ökostrom: Kein Grund, sich zurückzulehnen
Über 40 Prozent des verbrauchten Stroms kamen 2018 aus Erneuerbaren. Davon
sollte man sich nicht blenden lassen. Braunkohle wird nicht verdrängt.
Kommentar Klima- und Verkehrspolitik: Prügelknabe Energiewende
Der Umbau der Stromwirtschaft kommt zügig voran. Der mangelnde Erfolg der
Klimapolitik ist einer verfehlten Verkehrspolitik geschuldet.
Nur Kapitalismus kann die Erde retten: Klimaschutz braucht Kohle
Die Erde lässt sich nur retten, wenn der Kampf gegen den Klimawandel das
Geschäft des Jahrhunderts wird. Ein Selbstläufer ist das aber nicht.
EU stellt 2050-Klimaplan vor: CO2-Nulldiät ist machbar
Es gibt viel Kritik an EU-Kommissionsstrategie für ein klimaneutrales
Europa bis 2050: Minderungsziele etwa in der Landwirtschaft oder im Verkehr
fehlen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.