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# taz.de -- Studie über Publikationen: Länderranking in der KI-Foschung
> Die KI-Forschung boomt. Die Anzahl der Publikationen nimmt rasant zu, die
> meisten kommen aus Europa. Danach folgt China.
Bild: Mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Roboter sind nur ein Einsatzge…
Berlin taz | Die Forschung über Künstliche Intelligenz (KI) hat eine
Hochphase erreicht und boomt derzeit wie kaum ein anderes
Wissenschaftsfeld. So erhöhte sich die Zahl der wissenschaftlichen
KI-Publikationen in den vergangenen fünf Jahren (2013 bis 2017) im
Schnitt um rund 12 Prozent jährlich, wie sich aus einer [1][Studie des
Wissenschaftsverlags Elsevier] ergibt. In den fünf Jahren davor lag das
Wachstum noch bei knapp 5 Prozent.
2017 wurden weltweit mehr als 60.000 KI-Forschungspapiere publiziert, 1998
waren es noch knapp unter 10.000. An ihnen hat der Forschungsstandort China
einen zunehmend größeren Anteil. Er liegt jetzt bei 24 Prozent, vor den USA
(17 Prozent) und hinter Europa, das mit 30 Prozent die stärkste
KI-Forschungsregion stellt, allerdings abnehmend: Vor 20 Jahren waren es
noch 35 Prozent. Im Länderranking führt China vor den USA und dem rising
star Indien auf dem dritten Platz. Deutschland kommt hinter Japan auf Rang
sechs.
Für die Elsevier-Studie wurden 600.000 Dokumente und mehr als 700
KI-spezifische Schlüsselwörter aus den vier Bereichen Forschung, Bildung,
Technologie und Medien ausgewertet. In ihrer Kombination von „umfangreichem
Text-Mining und semantischer Literaturanalyse“ handele es sich um „die
zurzeit umfangreichste Analyse bestehender KI-Forschung“, sagte Enrico
Motta, Professor für Knowledge-Technologies an der Open University in
Großbritannien und Ko-Autor des Berichts. „Wir haben im Grunde KI
angewandt, um KI zu definieren.“
Die meisten Publikationen gab es in den Forschungsbereichen
Machine-Learning und probabilistisches Denken, neuronale Netze und
Computer-Vision. Weitere KI-Felder sind Suchtechnologien,
Sprachprozessierung und Wissensrepräsentation.
Die Datenauswertung zeigt auch interessante Wanderungen. So habe die
„westliche KI-Forschung in weiten Teilen mit Braindrain zu kämpfen“, stellt
die Elsevier-Studie fest. „Die Privatwirtschaft in den USA zieht dabei die
meisten KI-Talente aus der nationalen und internationalen Wissenschaft an,
während europäische Wissenschaftler vorwiegend in den außereuropäischen
Privatsektor abwandern“, heißt es in der Untersuchung. Der Grund dafür
liegt in der besseren Bezahlung, die Unternehmen den aus den Hochschulen
abgeworbenen Forschern bieten können.
Auch das Verhältnis von Künstlicher Intelligenz zur Ethik wurde abgefragt.
Dabei zeigte sich, so der Elsevier-Report, „dass die ethischen Fragen in
Gesellschaft und Medien einen weitaus höheren Stellenwert haben als in der
Wissenschaft“. Nicht ausgeschlossen, dass sich hier ein Akzeptanzproblem
für die KI-Forscher anbahnt.
15 Dec 2018
## LINKS
[1] https://www.elsevier.com/connect/resource-center/artificial-intelligence
## AUTOREN
Manfred Ronzheimer
## TAGS
Publikationen
Länderranking
China
Schwerpunkt Künstliche Intelligenz
Elsevier
Anja Karliczek
Florian Butollo
Kampfdrohnen
Grenzkontrollen
Intelligenz
China
Lesestück Recherche und Reportage
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