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# taz.de -- Misshandelte Flüchtlinge in Burbach: Erste Urteile gegen Wachleute
> Das Gericht verurteilt drei Wachleute zu einer Geld- bzw.
> Bewährungsstrafe. Die Verurteilten seien Teil eines Bestrafungssystems in
> der Unterkunft gewesen.
Bild: Das Gelände des Flüchtlingsheims in Burbach
Siegen dpa/afp | Im Fall der monatelangen systematischen Misshandlungen in
einem Flüchtlingsheim in Burbach hat das Landgericht Siegen am Dienstag
erste Urteile gegen Wachleute gesprochen. Wegen mehrfacher
Freiheitsberaubung verhängte es Geldstrafen gegen eine Wachfrau und einen
sogenannten Sozialbetreuer in Höhe von 900 beziehungsweise 1.200 Euro. Ein
28 Jahre alter Wachmann wurde zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr
verurteilt, weil er Flüchtlinge zudem geohrfeigt, geschlagen und getreten
hatte.
Um Urteilssprüche gegen die drei geständigen Angeklagten zu beschleunigen,
war der [1][Prozess] gegen sie vom großen, seit November laufenden
Hauptverfahren mit nun noch 25 Angeklagten abgetrennt worden. Dieses wird
sich Beobachtern zufolge noch Monate hinziehen.
Die drei nun verurteilten Angeklagten waren laut Gericht Teil eines
eigenmächtigen Bestrafungssystems in der Flüchtlingsunterkunft. Vor rund
vier Jahren war der Skandal um systematische Misshandlungen und Schikane
bekannt geworden. Unter anderem wurden Flüchtlinge bei Verstößen gegen die
Hausordnung in ein „Problemzimmer“ gesperrt. In diesen Räumen wurden
demnach Flüchtlinge teils für mehrere Tage rechtswidrig eingesperrt, weil
sie angeblich gegen die Hausordnung verstoßen hatten.
Die Misshandlungen in der Unterkunft in Burbach waren im September 2014
durch Handyfotos und ein Video bekannt geworden, die bundesweit Entsetzen
auslösten: Das Video zeigte Wachleute, die einen Flüchtling dazu gezwungen
haben sollen, sich auf eine mit seinem Erbrochenem verschmutzte Matratze zu
legen. Auf den Handyfotos posiert ein Wachmann mit dem Fuß im Nacken eines
auf dem Boden fixierten Heimbewohners.
11 Dec 2018
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