| # taz.de -- taz-Adventskalender (15): Ab 2019, Kinder, wird’s was geben | |
| > Bundestag und Bundesrat haben am Freitag das Gute-Kita-Gesetz | |
| > beschlossen. Für Berlin springen immerhin 300 Millionen Euro raus. Was | |
| > tun damit? | |
| Bild: Mehr Geld für Kitas kann Berlin gut gebrauchen | |
| Nach dem christlichen Kalender wird die Frohe Botschaft ja erst am 24. | |
| Dezember verkündet. Weil es in diesem irdischen Jammertal aber so selten | |
| Grund zur Freude gibt, präsentieren wir bis Weihnachten täglich eine gute | |
| Nachricht. | |
| Es hatte was von frühzeitiger Bescherung: Am Freitagvormittag | |
| verabschiedete der Bundestag in seiner letzten Sitzung vor der | |
| Weihnachtspause das sogenannte Gute-Kita-Gesetz. Bis 2022 sollen laut | |
| diesem Gesetz rund 5,5 Milliarden Euro vom Bund in die Länder fließen, um | |
| die Betreuung der Kleinen zu verbessern und Eltern zu entlasten. Auch | |
| Berlin bekommt sein Geldgeschenk: Rund 300 Millionen Euro stehen nach | |
| Angaben der Senatsverwaltung für Bildung für die Kitas in der Hauptstadt | |
| zur Verfügung. | |
| Die Frage ist: Was genau passiert damit? „Berlin hat als einziges | |
| Bundesland bereits die gebührenfreie Kita für alle Kinder verwirklicht und | |
| muss daher das Geld nicht mehr dafür verwenden“, sagte Bildungssenatorin | |
| Sandra Scheeres (SPD). Der Senat wolle die Mittel für zusätzliche | |
| Qualitätsverbesserungen nutzen, diverse Ideen würden derzeit durchgerechnet | |
| und fachlich abgestimmt. Bereits bekannt ist, dass Geld für Kita-Leitungen, | |
| für die Qualifizierung von Quereinsteigern in den Erzieherberuf und den | |
| Ausbau der Kindertagespflege fließen soll. | |
| ## Giffey räumt Bedenken aus | |
| Sandra Scheeres betonte, vor allem müsse die Finanzierung durch den Bund | |
| langfristig sichergestellt sein. Das war der Knackpunkt in den | |
| Verhandlungen zwischen Bund und Ländern: Denn der Geldsegen vom Bund währt | |
| vorerst nur vier Jahre. Die Länder hatten befürchtet, die Dinge danach | |
| allein weiterfinanzieren zu müssen. | |
| Familienministerin Franziska Giffey (SPD) machte am Freitag vor der | |
| Länderkammer deutlich, dass auch der Bund eine Förderung über 2022 hinaus | |
| anstrebe. Es gehe hier um ein Gesetz und nicht um ein Förderprogramm, „aus | |
| dem sich der Bund dann irgendwie zurückzieht“, sagte sie. Giffey konnte die | |
| Bedenken offenbar ausräumen: Der Bundesrat stimmte dem Gesetz am Mittag zu. | |
| Damit kann es zum 1. Januar in Kraft treten. | |
| Das Geld steht dann allerdings noch nicht sofort zur Verfügung. Zunächst | |
| verhandelt das Familienministerium mit den Ländern einzeln darüber, wie die | |
| vielen Millionen Euro jeweils verwendet werden. | |
| Als ehemalige Neuköllner Bezirksbürgermeisterin dürfte Franziska Giffey gut | |
| in Erinnerung haben, wo es in den Berliner Kitas besonders hakt. Insgesamt | |
| 170.000 Plätze in Kitas und Tagespflegestellen hat Berlin derzeit | |
| vorzuweisen, bis 2020/21 sollen es 193.000 sein. Schon dieser angestrebte | |
| Ausbau zeigt: Zu tun gibt es genug. | |
| 14 Dec 2018 | |
| ## AUTOREN | |
| Antje Lang-Lendorff | |
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