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# taz.de -- Kommentar Keine Gelder für Umwelthilfe: Orbán und Putin lassen gr…
> Der Umwelthilfe soll der Geldhahn abgedreht werden, beschloss die CDU.
> Derlei Strafen für kritische Aussagen – sowas kennt man sonst von
> Autokraten.
Bild: Die Umwelthilfe hat in vielen deutschen Städten gerichtlich Fahrverbote …
Die Umweltpolitik wolle man in Zukunft nicht allein den Grünen überlassen,
hat Annegret Kramp-Karrenbauer [1][bei ihrer Bewerbung] verkündet. Das
sieht ihre Partei offenbar anders, denn auf demselben Parteitag, auf dem
Kramp-Karrenbauer [2][zur Vorsitzenden gewählt wurde], hat die CDU auch
beschlossen, der Deutschen [3][Umwelthilfe das Geld abzudrehen].
Der Verein, der mit eigenen Messungen einen wesentlichen Anteil an der
Aufklärung des Dieselskandals hat und in vielen deutschen Städten vor
Gericht [4][Fahrverbote durchgesetzt hat], soll künftig keinerlei
staatliche Gelder mehr erhalten, beschlossen die Delegierten. Zudem
wünschen sie, dass die Gemeinnützigkeit, die der Umwelthilfe steuerliche
Vorteile bietet, überprüft wird.
Zwar hat der Wunsch nach der Aberkennung der Gemeinnützigkeit keinerlei
praktische Relevanz, weil darüber nicht Parteien nach Gutdünken, sondern
Finanzbehörden nach klaren Kriterien entscheiden (die die Umwelthilfe ohne
jeden Zweifel erfüllt). Und der Wunsch, die Umwelthilfe künftig von
staatlichen Aufträgen und Fördertöpfen auszuschließen, stößt selbst im
CDU-geführten Wirtschaftsministerium auf Ablehnung.
Doch das ändert nichts daran, dass der CDU-Beschluss ein echter Skandal
ist, ein Dammbruch. Organisationen dafür abzustrafen, dass sie es wagen,
Politik (oder gar politiknahe Konzerne) zu kritisieren und vor Gericht
erfolgreich auf die Einhaltung demokratisch beschlossener Gesetze zu klagen
– das kennt man sonst eher von populistischen Autokraten wie Orbán, Putin
oder Erdoğan.
Dass die CDU, die durch jahrelange Untätigkeit die Hauptverantwortung für
die drohenden Fahrverbote trägt, nun diejenigen mundtot machen will, die
diesem Versagen etwas entgegensetzen, macht wirklich fassungslos. Solange
die Partei diesen skandalösen Beschluss nicht revidiert, sollte sie nicht
nur zu Umweltpolitik besser schweigen. Sondern auch zu Demokratie und
Rechtsstaatlichkeit.
10 Dec 2018
## LINKS
[1] /Parteivorsitz-Wahl-beim-CDU-Parteitag/!5557543
[2] /Kommentar-neue-CDU-Chefin/!5557578
[3] /Nach-Klagen-fuer-Diesel-Fahrverbote/!5548493
[4] /Fahrverbote/!5548714
## AUTOREN
Malte Kreutzfeldt
## TAGS
Deutsche Umwelthilfe
CDU
Fahrverbot
Dieselskandal
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Diesel
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Autobahn
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