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# taz.de -- K-Gruppen in Westdeutschland: Als Mao die BRD eroberte
> Vor 50 Jahren in einer Hamburger Kneipe: 33 Leute gründen die KPD/ML.
> China ist nicht nur Vorbild der Partei – die Volksrepublik mischt auch
> mit.
Bild: Mit Marx, Mao und Lenin für den Sozialismus: Ostermarsch 1969 in Essen
Berlin taz | Silvester 1968 versammeln sich 33 Männer und Frauen im
Hinterzimmer der Hamburger Gastwirtschaft „Ellerneck“. An der Wand lehnen
große schwarz-weiße Baumwollbilder mit den Köpfen von Marx, Engels, Lenin,
Stalin und Mao Zedong. Die meisten Männer trinken ein Glas Bier.
In der Versammlung führt der 45-jährige Ernst Aust das große Wort und
beschwört, leicht näselnd und mit Eimsbütteler Tonfall, das „sozialistische
China, den Leuchtturm der Weltrevolution“. Der schmächtige Mann mit
zurückgekämmten Haaren bringt seit einem Jahr ein hektografiertes
Monatsblatt mit dem Namen „Roter Morgen“ heraus und fordert dort die
„Vereinigung aller Marxisten-Leninisten“.
Vergessen sind an diesem Tag seine langen Dienstjahre als Funktionär der
1956 verbotenen KPD. Jetzt beklagt Aust den „revisionistischen Verrat“ in
der Führung der Partei, in der DDR und vor allem in der Sowjetunion. Das
neue Vaterland aller Werktätigen sei die Volksrepublik China, gefolgt vom
treuen Verbündeten Albanien.
Seine Genossen in der Bramfelder Kneipe reden sich an diesem Tag in Feuer
über die „Errichtung der proletarischen Diktatur“ und gründen noch in der
Nacht die erste maoistische Partei Deutschlands, die KPD/ML. In den Wochen
und Monaten danach breitet sich die erste sogenannte K-Gruppe schnell aus,
organisiert schließlich ein paar Tausend fester Anhänger, verteilt Mitte
der siebziger Jahre vor fast 100 Betrieben ihre Flugblätter, zieht mit
„Roten Betriebsräten“ in die Arbeitnehmervertretungen von Opel und Siemens
ein, agitiert und demonstriert im Dauereinsatz. Und liefert das Vorbild für
die anderen K-Gruppen, die sich ab 1970 bilden und für einige Jahre die
radikale Linke in Westdeutschland dominieren.
## Maos West-Kommunisten – keine Erfindung von Studenten
Bis heute gelten die deutschen K-Gruppen und ihre maoistischen
Schwesterparteien in aller Welt als dogmatischer Endpunkt der
Studentenbewegung – und zugleich als Produkt des Bruchs mit den Idealen der
Achtundsechziger. In Wahrheit geht ihre Entstehung bis in die späten
fünfziger und frühen sechziger Jahre zurück – und ihre Entwicklung verlief
zunächst vollständig getrennt von der Studentenbewegung. Erst ab Anfang
1970 übernahmen ehemalige SDS-Führer wie der spätere taz-Redakteur
Christian Semler oder Joscha Schmierer (später Chefstratege des Auswärtigen
Amts) die Leitung maoistischer Organisationen. Bei der Gründung der KPD/ML
im „Ellerneck“ war noch kein Einziger von ihnen dabei.
Neben Ernst Aust und seiner Frau Waltraud gehört der cholerische Wirrkopf
Günter Ackermann zum innersten Kreis der Gründer, ein ehemaliger
Volkspolizist aus der DDR, der sein Geld zeitweise als Vertreter einer
Versicherung verdient. Rund ein Drittel der Delegierten, die oft nicht mehr
als sich selbst vertreten, stößt aus der alten moskautreuen KPD zu der
neuen Mao-Partei. Dazu zählen zum Beispiel der Mannheimer Daimler-Arbeiter
Emil Ludwig und der 54-jährige Hamburger Werner Konczak, die beide schon
zwischen 1960 und 1962 erste chinesische Propagandaschriften in
Westdeutschland verbreiteten.
Auch der Chefideologe des Gründungskerns, Klaus Schaldach, kommt aus der
alten KPD. Der Kommunalbeamte aus Düsseldorf bleibt der Silvesterrunde aber
aus „Sicherheitsgründen“ fern und schickt nur seine Frau. Nicht ohne Grund:
In der maoistischen Runde schreibt ein Mitarbeiter des geheimen
Abwehrapparats der alten moskautreuen KPD, der „Zentralen
Parteikontrollkommission“ (ZPKK), eifrig jedes Wort mit. Die
ZPKK-Protokolle wiederum gelangen durch einen westdeutschen Spion in
Ostberlin prompt zum Verfassungsschutz in Bonn.
Studenten aus Kiel, Tübingen, Hannover und Berlin finden sich ebenfalls
unter den KPD/ML-Gründern – aber keiner von ihnen spielt im SDS oder
anderen radikalen Uni-Gruppen eine nennenswerte Rolle. Über einige
Prominenz im linken Lager verfügen allenfalls die blutjungen Führer einer
radikalen Schülergruppe, die sich als Rote Garde Berlin auf die Seite Austs
schlagen und prompt mit Spitzenämtern in der neuen Partei belohnt werden.
Ihr Sprecher ist der Sohn des Schriftstellers und Verlegers Rainer Maria
Gerhardt, der 18-jährige Ezra Gerhardt. Der neue „Jugendbeauftragte der
KPD/ML“ holt gleich ein paar Dutzend Schüler aus der ehemaligen
„Terrorgruppe Neuruppin“ (Selbstbezeichnung) und verschiedenen Berliner
Gymnasien in die Partei, die es dort jedoch nicht lange aushalten.
Der Hauptnenner, der die Männer (und sehr wenigen Frauen) der neuen KPD/ML
verbindet, ist das kommunistische China. In der kurzen Gründungserklärung,
die Aust im Januar 1969 im „Roten Morgen“ veröffentlicht, fällt der Name
Mao Zedong gleich sechsmal. Sie beginnt mit einem langen Zitat des „Großen
Vorsitzenden“ und endet mit einem Bekenntnis zu seiner „revolutionären
Theorie“. Nur ein einziger Absatz befasst sich mit der Lage in der
Bundesrepublik. Die KPD/ML gibt sich von Anfang an als „Bruderpartei“ der
KP Chinas und schickt ein Grußtelegramm an Mao, in dem seine deutschen
Anhänger die „erfolgreiche Zündung der zweiten Wasserstoffbombe“ als „g…
Ermutigung für die revolutionären Volksmassen der ganzen Welt“ feiern.
Aber nur ein Einziger in der aufgeregten Runde in der Hamburger Kneipe
kennt die Volksrepublik wirklich: ein sehr kleiner, wohlbeleibter Mann mit
Glatze, der in seinem dunklen Anzug eher wie ein Oberbuchhalter wirkt und
nicht wie ein Revolutionär. Doch der „Genosse Gerd“ mit dem Nachnamen
Flatow hält sich an diesem Tag im Hintergrund; eine damals noch sehr junge
Teilnehmerin der Silvester-Versammlung erinnert sich heute so: „Gerd
brachte uns mit seinem Auto von Düsseldorf nach Hamburg, mehr als
Chauffeur. Das war eigentlich sein wichtigster Part bei dieser Sache.“
## Maos Verbindungsleute in Europa
Die 33 Anwesenden wählen den 58-Jährigen nicht in ihr Zentralkomitee wie
etwa Ackermann und Aust. Zusammen mit Schaldach rückt Flatow in die
Zentrale Kontrollkommission ein – eine Art Aufsichtsrat, der vor allem für
die Einhaltung des Statuts zuständig ist. Dabei könnte der Altgenosse nicht
nur aus seiner eigenen Zeit in China zwischen 1934 und 1956 reden, sondern
auch über Maos Pläne zur Schaffung einer Mini-Internationale von
chinatreuen Parteien in Europa. Der geborene Berliner mit dem bürgerlichen
Namen Gerhard Ludwig Flatow, der fließend Chinesisch spricht und noch vor
Kurzem als Direktor des Stahlkonzerns Otto Wolff in Köln gute Geschäfte mit
China machte, ist seit Jahren einer von Maos wichtigsten Verbindungsleuten
in Europa.
Flatow bemüht sich schon seit seiner Rückkehr aus China, den Einfluss der
weitgehend isolierten Volksrepublik in der Bundesrepublik zu erweitern. Am
7. September 1957 gründet der Kaufmann gemeinsam mit seinem alten Bekannten
Wolf Schenke – einem ehemaligen China-Korrespondenten der
Nazi-Parteizeitung Völkischer Beobachter – die Deutsche China-Gesellschaft.
Sie tritt vor allem für die schnelle Aufnahme diplomatischer Beziehungen
mit der Volksrepublik ein. Als Direktor der Asien-Abteilung des Kölner
Stahlkonzerns Otto Wolff bemüht sich Flatow gleichzeitig um den Ausbau der
Wirtschaftsbeziehungen, die seit dem Koreakrieg 1950–153 auf Druck der
Amerikaner fast vollständig zum Stillstand gekommen sind.
1963 bereitet der überaus umtriebige Geschäftsmann gemeinsam mit seinem
Vorstandschef Otto Wolff von Amerongen die Gründung einer
deutsch-chinesischen Handelsgesellschaft in Düsseldorf vor – der ersten
ihrer Art in der Bundesrepublik. Doch die westlichen Geheimdienste, die
Flatow seit vielen Jahren beobachten, legen sich quer. Auch sein nächster
Versuch scheitert, von Hongkong aus die Geschäfte anzukurbeln. Die Behörden
der damaligen britischen Kronkolonie erklären Flatow als Einflussagenten
der Rotchinesen zum „Sicherheitsrisiko“ und verweigern ihm eine
Aufenthaltsgenehmigung.
Flatow macht sich 1965 selbstständig – und übernimmt eine Doppelrolle: Auf
der einen Seite sucht der Mann Chinas Mitkämpfer für die Gründung einer
maoistischen Partei in der Bundesrepublik, auf der anderen Seite treibt er
auf eigene Faust kräftig Handel mit den Chinesen. Sein neues Büro in
Luxemburg wird so zeitweilig zu einer wichtigen Drehscheibe für die
Bemühungen der Volksrepublik China, die politische und wirtschaftliche
Isolierung zu durchbrechen. Mao macht 1963 den Bruch mit dem gesamten
sowjetischen Lager öffentlich und startet eine schrille „Polemik über die
Generallinie der kommunistischen Weltbewegung“. In Westeuropa setzen die
Chinesen nun mit aller Macht auf die Spaltung der jeweiligen
kommunistischen Parteien.
## Wie China Verbündete in Westeuropa sucht
Die Botschaften in Bern, London und Stockholm – damals die einzigen
offiziellen Vertretungen der Volksrepublik China in den kapitalistischen
Ländern Europas – setzen alte Verbindungen und einiges Geld dafür ein. 1964
meldet die Peking Rundschau erste Erfolge: In Belgien kündigt der
Altkommunist Jacques Grippa die Gründung der ersten Mao-Partei in
Westeuropa an. Kurz darauf folgt der altgediente Wiener Parteifunktionär
Franz Strobl mit seinen Marxisten-Leninisten Österreichs (später in MLPÖ
umbenannt). Weitere Organisationen entstehen in kürzester Zeit in
Großbritannien, Frankreich und Italien. Ende 1966 steht die maoistische
Mini-Internationale. Und mit dem Absender „Guozi Shudian, Postfach 399,
Peking“ liefern die Chinesen tonnenweise Mao-Bibeln, Blechplaketten und
Propaganda-Broschüren kostenlos an ihre neuen europäischen Filialen.
Zur Finanzierung der Pro-China-Parteien setzen die Kulturrevolutionäre in
Peking auf kapitalistische Praktiken, die sie sich bei den moskautreuen
Kommunisten und der KPdSU abgeschaut haben: Überall, wo eine Mao-Partei
entsteht, gründen sich auch Firmen für den China-Handel, die ein
Vertrauensmann der jeweiligen Partei heimlich steuert. So gründet der Brite
Jack Perry die London Export Corporation, die erst Gelder für die
Zeitschrift „The Marxist“ abzweigt und dann für die Communist Party of
Britain (Marxist-Leninist). In Belgien ziehen Grippas Leute die Fäden bei
der Handelsgesellschaft Sodexim. Beide Gesellschaften arbeiten bis heute im
China-Handel, auch wenn die dazu gehörigen Parteien längst in der
Versenkung verschwunden sind. In Italien verschaffen die Maoisten dem
staatlichen Energiekonzern ENI sogar über ihren Vertreter in Peking einen
lukrativen Erdölvertrag. Der Deutsche Flatow baut zwischen 1965 und 1968
Verbindungen zu einigen dieser Führungsfiguren des europäischen Maoismus
auf und träumt selbst von einer ähnlichen Doppelrolle in der
Bundesrepublik: Parteifunktionär und zugleich China-Händler.
Doch die deutschen Maoisten sind im internationalen Vergleich spät dran –
und die Chinesen haben mit ihren Geldern für ihre westeuropäischen Ableger
bereits schlechte Erfahrungen gemacht. In Belgien genehmigen sich Jacques
Grippa und seine Parteifunktionäre fürstliche Gehälter aus chinesischen
Quellen. Und in Wien fällt deutschen Maoisten beim Besuch die
herrschaftliche Fünf-Zimmer-Villa auf, in der ihr Genosse Strobl residiert.
Ihre Kritik behalten sie aber lieber für sich: Der Österreicher vermittelt
dem späteren KPD/ML-Gründer Ackermann 1967 einen Besuch beim einzigen
Verbündeten der Chinesen in Europa – den Albanern. Der Versuch des
deutschen Maoisten, dort Geld für den Aufbau einer Partei und für sich
selbst einzusammeln, scheitert jedoch schmählich. Die Albaner informieren
ihre Freunde in Peking, die ihrerseits auch kein Geld locker machen. Erst
einmal sollten sich „alle Marxisten-Leninisten in einer Partei vereinigen“,
bringt Ackermann als Botschaft an seine Genossen mit nach Hause. Danach
sehe man dann weiter. Doch die Fähigkeit zur Einigung geht den deutschen
Maoisten ab.
## Spaltung gehört zur Partei
Schon vor ihrer Gründung am Silvesterabend 1968 verliert die KPD/ML mehrere
ihrer aktivsten Gründerväter. Der Hamburger Hans Kolbe – eigentlich als
Vorsitzender des Vereins vorgesehen – schlägt sich in die Büsche. Umgekehrt
hängt das Ehepaar Aust vor der Runde im „Ellerneck“ auf den letzten Metern
den poltrigen 48-jährigen Gastwirt Werner Heuzeroth aus dem Westerwald ab,
der dort mit seiner Frau Ruth das Lokal „Freundschaft“ betreibt und sich
bereits den Zorn anderer Maoisten zugezogen hat: Der ehemalige Schlosser
sei nur ein „an der Oberfläche sehr dünn rotlackierter Stammtischspießer�…
hetzt einer seiner Kritiker erfolgreich.
In dieser Tonlage geht es auch nach der Gründung der Mao-Partei munter
weiter: Schon im Januar 1969 wechselt ein Mitbegründer die Seiten und
watscht Aust als „Scharlatan“ ab. Nach wenigen Monaten verabschiedet sich
auch der Chefideologe Schaldach.
In den nächsten Jahren spaltet sich die Partei so häufig, dass selbst die
Spitzel des Verfassungsschutzes allmählich den Überblick verlieren. In den
frühen siebziger Jahren streiten sich streckenweise gleich sechs Gruppen um
den Namen KPD/ML. 1973 behauptet eine abtrünniger Ex-Chefredakteur der
Parteizeitung Roter Morgen unwidersprochen, von den 33 Gründern sei niemand
mehr an Bord – „außer Ernst Aust und Frau“. Als Chef der Partei schafft …
Hamburger einen nachhaltigen Personenkult um seine Person („Hoch die Faust
für Ernst Aust!“) und macht trotz aller Spaltungen einfach weiter.
Die albanischen Kommunisten empfangen Aust mehrfach als „Führer“ ihrer
„Bruderpartei“. Im Mai 1975 reist der Funktionär zum ersten und letzten Mal
in die Volksrepublik China, wo ein Mitglied des Politbüros grünen Tee
serviert. Damit ist Schluss, als seine KPD/ML ein Jahr später nach dem Tod
Maos gegen die neue Parteiführung in Peking wettert. Die schockierten
Mitglieder verlassen Aust danach in Scharen. Der kleine Vorsitzende stirbt
1985, seine Partei löst sich ein Jahr später selbst auf.
Sein Genosse Flatow findet sich nach einigen Spaltungen in einer anderen
K-Gruppe wieder, dem KABD (der heutigen MLPD), der ihn jedoch im Sommer
1978 wegen seiner Unterstützung für die „chinesischen Revisionisten“
ausschließt. In einem privaten Brief vom 8. Oktober des gleichen Jahres
schreibt der 68-Jährige: „Was mich angeht, so schäme ich mich bis tief in
meine Socken meines Mangels an kritischem Denken.“ Auf seiner letzten Reise
nach China stirbt Gerhard Ludwig Flatow am 31. März 1980 in Hongkong.
Der Autor, ehemaliger Chefredakteur des Handelsblatts und in seiner Jugend
selbst Mitglied einer K-Gruppe, schreibt gerade ein Buch über den
Stahldirektor, Agenten und Maoisten Gerhard Ludwig Flatow.
4 Dec 2018
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bernd ziesemer
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